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Randbemerkung: „Ich bin ein Berliner“

60 Jahre ist es her, dass John F. Kennedy das geteilte Berlin besuchte und den legendären Spruch „Ich bin ein Berliner“ vor dem Schöneberger Rathaus der Welt zurief. Fast eine halbe Million Menschen jubelten dem amerikanischen Präsidenten zu, der damit ein Bekenntnis zur Freiheit der geteilten Stadt ablieferte.
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Es war eines der aufsehenerregendsten Ereignisse der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Als 1961 Walter Ulbricht die Mauer mitten durch Berlin bauen ließ, hatte Kennedy das hingenommen und Nikita Chruschtschow wissen lassen, dass er keinesfalls einen Krieg beginnen würde.

2 Jahre später machte er sein absolutes Bekenntnis zur Freiheit und Demokratie in Richtung Sowjetunion mehr als deutlich.

Es gibt in Kennedys Redemanuskript handschriftliche Notizen von ihm selbst zu dem berühmten Satz. Wer immer aber die Rede für den amerikanischen Präsidenten verfasst hat, der hat Geschichte geschrieben. Das Original-Manuskript befindet sich übrigens im Kennedy-Museum in Berlin.

Der junge, charismatische amerikanische Präsident verkörperte damals eine neue Generation von Politikern. Er war ein Hoffnungsträger und Befürworter der Bürgerrechtsbewegung von Martin Luther King, die letztendlich die gesetzliche Aufhebung der Rassentrennung und das uneingeschränkte Wahlrecht der schwarzen Bevölkerung in den USA erkämpfte. Auch die Kubakrise, die die Gefahr eines 3. Weltkriegs in sich barg und die er bewältigte, ist noch vielen  älteren Menschen in schlimmer Erinnerung.

John Fitzgerald war aber auch ein Womanizer und seiner bezaubernden Frau Jacqueline absolut untreu. Außerdem gab es Gerüchte, er sei in die Mafia verstrickt, und man brachte ihn sogar mit dem Tod von Marylin Monroe in Verbindung, mit der er ein Verhältnis hatte. Marylins gehauchtes „Happy Birthday,  Mr. President …“ im Madison Square Garden zu seinem Geburtstag ist unvergessen.

Am 22. November 1963 hielt die Welt den Atem an und war geschockt. J.F. Kennedy wurde auf offener Straße in Dallas in seiner Präsidenten-Limousine  erschossen. Ein Hoffnungsträger in der Weltpolitik war ermordet worden. Die Bilder haben sich ins Gedächtnis gegraben. Wer der oder die Täter waren ist immer noch weitgehend ungeklärt.

Geblieben für uns ist sein Bekenntnis zur damals durch eine Mauer geteilten Stadt. 1989 wäre er 92 Jahre alt gewesen. Er hätte den Mauerfall also noch erleben können.