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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Premiere von Madama Butterfly an der Oper Frankfurt

Japanische Tragödie in zwei Akten von Giacomo Puccini

von Ilse Romahn

(02.05.2022) Nach der Uraufführung seiner Tosca 1900 in Rom machte Giacomo Puccini (1858-1924) anlässlich eines Aufenthalts in London die Bekanntschaft mit David Belascos Erfolgsstück Madame Butterfly. Obwohl er der englischen Sprache nicht mächtig war, zeigte sich Puccini von dieser „japanischen Tragödie“ ergriffen, und der Stoff für seine nächste Oper war damit gefunden. Ein weiterer Grund für Puccinis Interesse mag auch die Vorliebe des damaligen Publikums für exotische Sujets gewesen sein.

Bildergalerie
Antonello Manacorda
Foto: Stefan Gloede
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R. B. Schlather
Foto: Zach Gross
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Seine bewährten Librettisten Giuseppe Giacosa und Luigi Illica richteten ihm den Text ein, den er in seinem gewohnt melodienreichen Stil vertonte. Dabei verwendete er aber auch wenige Phrasen japanischer Originalklänge, u.a. etwa aus der japanischen Nationalhymne. Am 17. Februar 1904 kam es an der Mailänder Scala zur Uraufführung des Werks, die jedoch auf große Ablehnung stieß. Erst im Laufe von insgesamt drei weiteren Fassungen (1904, 1905 und 1906) erhielt Madama Butterfly jene Form, welche sie zu einer der bekanntesten Opern weltweit machte. Die letzte Frankfurter Inszenierung des Meisterwerks erfolgte 2001 durch Christof Nel im Bühnenbild von Jens Kilian.

Der amerikanische Marineleutnant Pinkerton verliebt sich während seiner Stationierung in Japan in die junge Cio-Cio-San, genannt Butterfly. Im Wissen, nach seiner Rückkehr eine amerikanische Frau zu heiraten, geht er trotzdem mit der jungen Japanerin die Ehe ein. Die Warnungen seines Freundes Konsul Sharpless, Butterfly nehme sein Versprechen ernst, schlägt er in den Wind. Drei Jahre später ist Pinkerton in die USA zurückgekehrt, und Butterfly – inzwischen Mutter eines Sohnes – wartet sehnsüchtig auf seine Rückkehr. Als Pinkertons Schiff endlich im Hafen von Nagasaki einläuft, sieht sich die junge Frau am Ziel ihrer Träume. Nachdem sie jedoch erfährt, dass der Geliebte lediglich gekommen ist, um das Kind abzuholen, begeht sie Selbstmord.

Die musikalische Leitung der Neuproduktion liegt bei Antonello Manacorda, der seit 2010 den Posten des Künstlerischen Leiters der Kammerakademie Potsdam bekleidet. An der Oper Frankfurt debütierte der Italiener 2016/17 mit Mozarts Don Giovanni, 2017/18 gefolgt von Meyerbeers L’Africaine – Vasco da Gama. Zu seinen aktuellen Aufgaben gehört u.a. Mozarts Die Entführung aus dem Serail an der Wiener Staatsoper, während ihn Madama Butterfly nach Frankfurt auch an die Bayerische Staatsoper München führen wird. Die chinesisch-amerikanische Sopranistin Heather Engebretson (Butterfly) trat erstmals 2020/21 an der Oper Frankfurt als Sophie in Massenets Werther auf, gefolgt von ihrem Rollendebüt als Gräfin Almaviva in Mozarts Le nozze di Figaro. 2021/22 kehrte sie als Die Gänsemagd in Humperdincks Königskinder ins Haus am Willy-Brandt-Platz zurück. Evan LeRoy Johnson (Pinkerton) debütierte an der Oper Frankfurt 2018/19 als Don José in Bizets Carmen. Zu den aktuellen Aufgaben des amerikanischen Tenors gehören u.a. Macduff in Verdis Macbeth und Ein Sänger in Strauss’ Der Rosenkavalier an der Bayerischen Staatsoper München. Angeführt von Kelsey Lauritano (Suzuki), Domen Križaj (Sharpless) und Hans-Jürgen Lazar (Goro) sind fast alle übrigen Partien mit Mitgliedern des Ensembles, des Opernstudios und des Chors der Oper Frankfurt besetzt. Im Wechsel mit Heather Engebretson übernimmt am 30. Juni und 3. Juli 2022 im Rahmen ihres Hausdebüts die finnische Sopranistin Marjukka Tepponen die Titelpartie.

Premiere: Sonntag, 22. Mai 2022, um 18 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 26. (18 Uhr) Mai, 4., 6. (18 Uhr), 10., 16. (18 Uhr), 30. Juni, 3. (15.30 Uhr), 9., 16. Juli 2022
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr

Preise: € 15 bis 182 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf (069)21249494 erhältlich.

(Mit freundicher Unterstüzung der DZ-Bank und des Frankfurter Patronatsvereins - Sektion Oper)