Letzte Aktualisierung: 29.09.2023
Premiere Le nozze di Figaro an der Oper Frankfurt
Oper in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
von Ilse Romahn
(14.09.2023) Mit Le nozze di Figaro bewies Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) ein großes Maß an politischer Kühnheit: Wurde doch die literarische Vorlage des Werkes, Beaumarchais’ La folle journée, ou Le mariage de Figaro, nicht nur in Frankreich, sondern auch in Wien verboten. Dabei hatte der Librettist Lorenzo da Ponte mit diplomatischem Geschick die politische Brisanz des Stoffes entschärft.
Als die Oper am 1. Mai 1786 am Wiener Burgtheater uraufgeführt wurde, war die Wirkung zwar nicht mehr ganz so revolutionär wie die des Originals – ein Affront gegen den Adel war sie jedoch allemal. Die Adaption spiegelt eine zeitlos gültige, menschliche Komödie, die zunächst aus besagten Gründen auf Ablehnung stieß, allmählich aber zu einer der beliebtesten Mozart-Opern aufrückte.
Als das Diener-Paar Figaro und Susanna heiraten möchte, pocht deren Dienstherr, Graf Almaviva, auf das „Recht der ersten Nacht“. Damit bringt er nicht nur die Verlobten, sondern auch die eigene Gattin Rosina sowie fast alle Schlossbewohner gegen sich auf. Was folgt ist ein Tag voller Intrigen, Verkleidungen, Verwirrungen und Irrungen, an dessen Ende der Graf das Nachsehen hat ...
Die musikalische Leitung der Neuproduktion liegt bei dem 1993 in Dachau geborenen Dirigenten Thomas Guggeis, der an der Oper Frankfurt ab der Spielzeit 2023/24 den Posten des Generalmusikdirektors bekleidet. Sein Frankfurt-Debüt gab er im Mai 2021 zunächst mit einer Aufführung von Mozarts Requiem, gefolgt von Strauss’ Ariadne auf Naxos. 2019/20 wurde er zum Staatskapellmeister der Staatsoper Berlin ernannt. Der in München und Mailand
ausgebildete Dirigent ging nach seiner Assistenz an der Berliner Staatsoper zunächst von 2018 bis 2020 als Kapellmeister an die Staatsoper Stuttgart. Inzwischen ist Thomas Guggeis regelmäßiger Gast auch an der Wiener Staatsoper. Kürzlich debütierte er an der Metropolitan Opera und unmittelbar darauf bei den Festspielen in Santa Fe – jeweils mit dem Fliegenden Holländer. Sein Debüt an der Mailänder Scala ist im Februar 2024 geplant. Weitere
Aufführungen der Premierenserie von Mozarts Figaro übernimmt der Amerikaner Alden Gatt, der hier ab 2023/24 als Kapellmeister und Assistent des GMDs wirkt. Der ursprünglich vom Schauspiel kommende Regisseur Tilmann Köhler ist ein gern gesehener Gast in Frankfurt, wo er mit Alexander Zemlinskys Der Traumgörge bald eine weitere Arbeit für das Musiktheater vorlegen wird. Angeführt von Kihwan Sim (Figaro), Elena Villalón (Susanna), Danylo Matviienko (Graf Almaviva) und Kelsey Lauritano (Cherubino) stammt die Figaro-Besetzung größtenteils aus (ehemaligen) Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt. Zu den Gästen zählen neben dem italienischen Bassisten Donato Di Stefano (Bartolo) auch die guatemaltekische Sopranistin Adriana González, die als Gräfin an der Oper Frankfurt bereits 2020/21 im Rahmen ihres Deutschland-Debüts auftrat. Nun kehrt sie in der Partie nach Frankfurt zurück, die sie zuvor auch bei den Salzburger Festspielen interpretierte.
Premiere: Sonntag, 1. Oktober 2023, um 18 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 6., 8. (18 Uhr), 12., 14., 21. Oktober, 28., 30. (18 Uhr) Dezember 2023, 5., 7. (18 Uhr), 18., 21. (18 Uhr) Januar 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr
Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf (069)21249494 erhältlich.