Positive Bilanz in der Chemie- und Pharmabranche
Azubis erhalten 9 % mehr an Vergütung

Foto: Karl-Heinz Stier
Insgesamt konnte sie in der ersten Jahreshälfte knapp 13,6 Milliarden Euro umsetzen. Dies ist eine Umsatzsteigerung von 4,2 Prozent, die wesentlich auf eine Ausweitung der Produktion zurückzuführen ist. Das Inlandsgeschäft stieg auf 4,4 Milliarden Euro und das Auslandsgeschäft auf 9,2 Milliarden Euro. Diese positive Entwicklung hat auch Konsequenzen auf die Beschäftigtenzahlen. Im 1. Halbjahr waren durchschnittlich 58 500 Menschen in der Branche tätig – 1,9 % mehr als im Jahr zuvor.
Wie Prof. Dr. Heinz-Walter Große, der Vorstandsvorsitzende von HessenChemie, in diesem Zusammenhang mitteilte, wurden auch die Ausbildungsvergütungen überproportional erhöht. Auszubildende in den beiden ersten Lehrjahren erhalten seit Anfang Oktober 9 Prozent mehr Geld (986 bzw. 1063 Euro), in den Lehrjahren drei und vier sind es 6 Prozent mehr (1 121 bzw. 1 205 Euro). „Damit haben die Tarifpartner bewusst einen Anreiz im Rahmen der Bekämpfung des Fachkräftemangels gesetzt“.
Zurück zu den Umsatzzahlen im ersten Halbjahr. Bei der klassischen Chemie lagen sie bei 7,6 Milliarden Euro – im Ausland ein Plus von 3,7 %, im Inland 2,1 %. In der Pharmabranche stieg der Umsatz um 4,9 % auf 6 Milliarden Euro. Hier machte sich ein Umsatzsprung im Inlandsgeschäft bemerkbar. Der Umsatz im Ausland sank aufgrund negativer Währungseffekte leicht auf 3,7 Milliarden Euro.
In einem Ausblick auf die restlichen Monate 2018 sind die Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie zuversichtlich. So rechnen 47 % der Unternehmen mit einer Steigerung ihrer Produktion und einem Umsatzwachstum von 4 %. Zurückhaltender ist die Branche in ihrem Ausblick auf 2019. Hauptgrund sei der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Ebenso müsse abgewartet werden, wie die Brexit-Verhandlungen ausgehen würden.
HessenChemie-Hauptgeschäftsführer Dirk Meyer sprach die Hoffnung aus, dass sich die Landespolitik auch in Zukunft für die Stärken des Industriestandortes Hessen einsetzen werde. Auf die Agenda gehörten Investitionen in den Straßen- und Wohnungsbau, den flächendeckenden Ausbau der Breitbandnetze sowie Schulen.