Pilotprojekt zur ‚Qualifizierung von Geflüchteten zu Fahrern für die Entsorgungslogistik‘ geht nach erfolgreichem Start in die nächste Phase
Die aktuelle Arbeitsmarktsituation stellt Unternehmen und Personalverantwortliche vor große Herausforderungen. „Wir haben in Frankfurt einen vergleichsweise anspruchsvollen Arbeitsmarkt, auf dem man ohne Qualifikation nicht weiterkommt. Wenn wir die Frankfurter Arbeitgeber, die händeringend Fachkräfte suchen, mit motivierten Geflüchteten zusammenbringen wollen, müssen wir also bei deren Qualifikation ansetzen. Je passgenauer dabei die Qualifizierung erfolgt, umso wahrscheinlicher ist eine erfolgreiche und dauerhafte Integration“, sagt Birkenfeld.
Deshalb startete am 1. August ein Pilotprojekt, das Geflüchtete als Berufskraftfahrer qualifiziert und weiterentwickelt. „Der hohe Personalbedarf an LKW-Fahrern im Bereich der Entsorgungslogistik hat uns kreativ werden lassen. Gemeinsam mit der FES haben wir ein Qualifizierungsverfahren konzipiert und uns den berufssprachlichen Anforderungen erfolgreich gestellt“, sagt Skerutsch.
Mit Projektbeginn erhielten die Teilnehmer des Pilotprojekts eine berufssprachliche Vorbereitung im Lernzentrum der FRAP Agentur, im Anschluss werden die Teilnehmer berufsbegleitend von der FES qualifiziert. „Pragmatische und passgenaue Programme wie diese sind eine Win-win-Situation für uns und die Stadt. Unsere anfängliche Skepsis aufgrund der sprachlichen Hindernisse ist schnell gewichen und die ersten positiven Erfahrungen sprechen für sich“, sagt Scheffler. Die FES GmbH hat bereits in der Vergangenheit eine große Anzahl von Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt integriert. Auch im Bereich der Nachqualifizierung ihrer Hilfskräfte konnten sie viele Erfolge verzeichnen.
Inzwischen haben die ersten drei von sechs Teilnehmern Anfang November das Einstiegspraktikum erfolgreich absolviert und einen ersten befristeten Arbeitsvertrag unterschrieben. Auch die zweite Projektgruppe ist Mitte September mit weiteren drei Teilnehmern erfolgreich gestartet - ebenfalls mit dem Ziel, in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung überzugehen. Beide Gruppen sollen bis Mitte 2019 weiterhin eng begleitet und qualifiziert werden. Die Qualifizierungsteilnehmer und ihr Betreuer Matthias Geis berichten von positiven Erfahrungen in der Zusammenarbeit.
Für einen erfolgreichen Arbeitsmarkt, glauben Skerutsch und Scheffler, ist es unerlässlich, den Blick immer wieder auf praktische und zielgenaue berufliche Einstiegsprogramme zu richten. Skerutsch freut sich, wenn noch mehr Unternehmen Interesse zeigen und mit der FRAP Agentur Kontakt aufnehmen, um weitere Qualifizierungsprojekte für Menschen mit und ohne Fluchthintergrund zu konzipieren.
Die FRAP Agentur – Gemeinnützige Gesellschaft für das Frankfurter Arbeitsmarktprogramm mBH – ist ein stadtnahes Unternehmen und organisiert im Auftrag des Magistrats das Frankfurter Arbeitsmarktprogramm für über 25-jährige Bürgerinnen und Bürger. Zu erreichen ist die FRAP Agentur Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr, Donnerstag von 8 bis 19 Uhr, Freitag von 8 bis 15 Uhr unter der Rufnummer (069)68097150 oder per E-Mail an info@frap-agentur.de .(ffm)