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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Paul-Arnsberg-Platz wird klimaangepasst

Mehr Bäume, mehr Grün und weniger versiegelte Fläche

von Ilse Romahn

(01.12.2021) Der Paul-Arnsberg-Platz im Frankfurter Ostend wird umgebaut. Die von Stadträtin Rosemarie Heilig eingebrachte Vorlage für eine klimaangepasste Neugestaltung des Platzes wurde bereits vom Magistrat beschlossen und wird nun der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt.

„Mit dem Paul-Arnsberg-Platz bauen wir einen von vielen stark versiegelten Plätzen in der Stadt im Sinne einer klimaangepassten Platzgestaltung um. Wir setzen hier ein Zeichen, dass Klimaanpassung nicht nur bei Neubauvorhaben, sondern auch bei Nachverdichtung im Bestand möglich ist“, sagt Klimadezernentin Heilig. „Das ist ein guter Anfang. Gerade in dicht bebauten Stadtteilen wie dem Ostend brauchen wir dringend mehr grüne und entsiegelte Plätze. Nur dadurch werden heiße Sommer erträglich sein.“
 
2005 wurde der etwa 3000 Quadratmeter große Stadtplatz im Rahmen eines städtebaulichen Architekten-Wettbewerbs gebaut. Die Vorgaben damals sollten vor allem eine Wochenmarktnutzung ermöglichen. Die Flächen mussten daher befestigt, der Grünanteil des Platzes geringgehalten werden. Wegen zu geringer Nachfrage wurde der Wochenmarkt bereits ein Jahr später eingestellt. Der Platz insgesamt wurde trotz einiger Veränderungen, wie der Bau eines Brunnens, der sogenannte Wassertisch, nicht angenommen.
 
Geplant ist nun, dass etwa die Hälfte der Platzfläche entsiegelt und begrünt wird, mehrere große Baumbeete sollen angelegt, 30 neue Laubbäume gepflanzt werden. Statt der bisherigen ungeeigneten Trompetenbäume werden dieses Mal klimaangepasste Bäume aus der Frankfurter Baumliste ausgewählt. Ausreichend große Baumgruben ermöglichen ihnen ein gutes Wachstum und in trockenen Perioden den Zugang zu ausreichend Wasser.  Auf neuen, insgesamt 500 Quadratmeter großen Beeten sollen unterschiedlichste trockenheitsrobuste Stauden und Gräser gepflanzt werden. Eine artenreiche und insektenfreundliche Blumenwiese wird auf weiteren etwa 440 Quadratmeter ausgesät und für zusätzlichen Schatten wird nach dem Ende des Umbaus eine berankte Pergola sorgen. Auch sie war Wunsch der Paul-Arnsberg-Platz-Initiative (PAPI), des Vereins L(i)ebenswertes Ostend. Sie hatte die Neu-Planung 2017 in Gang gebracht hat. Begonnen wurde so gemeinsam mit dem Grünflächenamt ein neuer Partizipationsprozess im Ostend: „Wir freuen uns, dass unser mehr als vierjähriges ehrenamtliches Engagement endlich dazu führt, dass in 2022 mit den Umbauarbeiten begonnen wird. Die geplanten Maßnahmen werden die Aufenthaltsqualität auf dem Platz durch mehr Grün, mehr Bäume, Beete und eine begrünte Pergola für die Nutzer verbessern“, sagt Gudrun Schmidt, Sprecherin der Initiative PAPI. „Positiv war die enge Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt und dem Architekten. Leider können aus finanziellen Gründen nicht alle Wünsche erfüllt werden. Besonders schmerzt uns, dass es keine Wasserspiele für die Kinder des südlichen Ostendes auf dem Platz geben wird. Nach dem Umbau wird es unsere Aufgabe sein, zusammen mit den Anwohnern dafür zu sorgen, dass sich vielfältiges nachbarliches Leben auf dem Platz entwickelt“.
 
Ähnlich sieht das der Ortsvorsteher Herrmann Steib: „Ich freue mich, dass dieses Projekt, angestoßen durch die Bürger hier aus unserem Viertel, nun realisiert wird. Wir werden hier zeigen können, wie aus einem nahezu unwirtlichen Platz, ein zu allen Jahreszeiten beliebter Begegnungsort wird, auf dem auch schöne Veranstaltungen stattfinden können, wie das alljährliche Frühlingsfest.“ 
 
Die klimaangepasste Neugestaltung des Paul-Arnsberg-Platzes wird voraussichtlich 1,39 Millionen Euro kosten und soll aus dem städtischen Programm „Begrünung von Straßen und Plätzen“ finanziert werden. (ffm)