Orgelmatinee im Frankfurter Dom
Im Rahmen der Orgelmatinéen im Dom St. Bartholomäus spielt Hans-Bernhard Ruß, Kirchenmusiker an der Augustinerkirche Würzburg, am Samstag, 7. Juni, 12.30 Uhr, Werke von Johann Sebastian Bach, Carl Rütti und Pierre Cochereau.

Foto: Br. Carsten Meister OSA
Pierre Cochereau gilt als einer der bedeutendsten Organisten und Improvisatoren des 20. Jahrhunderts. Seine Konzertreisen führten ihn auf alle Kontinente. Er war gefragter Gast auf unzähligen Musikfestivals und Wettbewerbs-Juror. Darüber hinaus spielte er zahlreiche Orgelwerke ein, unter anderem der Orgelsymphonien von Louis Vierne.
Seine internationale Anerkennung verdankte Pierre Cochereau nicht zuletzt seinem improvisatorischen Können, über das sich sein Lehrer Marcel Dupré so äußerte: „Pierre Cochereau ist in der Geschichte der zeitgenössischen Orgel ein Phänomen ohnegleichen“. Etliche Orgelimprovisationen Pierre Cochereaus wurden aufgezeichnet und im Druck veröffentlicht. Diese dokumentieren seine virtuose innovative Improvisationskunst, die für die nachfolgenden Generationen von Organisten an Notre-Dame in Paris und weit darüber hinaus prägend und stilbildend geworden ist.
Als Beispiel hierfür gilt „Introduction, Choral et Variations sur ‚O filii et filiae‘ (Rekonstruierte Improvisation durch Francois Lombard)“, eine ausgedehnte formstrenge Improvisation über diesen österlichen Hymnus.
Hans-Bernhard Ruß ist Kirchenmusiker an der Augustinerkirche Würzburg. Er studierte an der Staatlichen Musikhochschule Frankfurt am Main Kirchenmusik A. Zu seinen Lehrern zählen unter anderem Prof. Daniel Roth (Paris) und Prof. Martin Lücker (Frankfurt). Kurse unter anderem bei Wolfgang Seifen, Martin Baker (Westminster Cathedral London) und Thierry Escaich (Paris) runden seine Ausbildung ab.
An der Augustinerkirche organisiert und betreut er auch die erfolgreiche Orgelkonzertreihe mit internationalen Gästen. Sein besonderes Interesse gilt der Orgelimprovisation sowie der Konzeptionierung thematisch schlüssiger Konzertprogramme, mit denen er regelmäßig in ganz Deutschland und im Ausland (unter anderem Belgien, England, Libanon) konzertiert.
Seit 2011 findet einmal im Monat eine halbstündige Orgelmatinée im Frankfurter Dom statt, die in der Regel von Dommusikdirektor Andreas Boltz und renommierten Gastorganisten/-musikern gestaltet wird. Die Domorgel mit ihren 116 Registern und ca. 9.000 Pfeifen ist die größte Orgelanlage in Hessen und die siebtgrößte Orgel in Deutschland. Der Eintritt beträgt 5 Euro. Karten gibt es ausschließlich ab 12.00 Uhr an der Tageskasse.