Letzte Aktualisierung: 09.12.2023
Orchideen: vielfältige und raffinierte Schönheiten
Sonderausstellung „Orchideen – Evolution und Perfektion“ bis 28. Januar 2024 im Palmengarten
von Ilse Romahn
(27.09.2023) Orchideen sind wahre Verführungskünstlerinnen, wunderschön und raffiniert zugleich. Sie sind so vielfältig wie kaum eine andere Pflanzenfamilie und kommen auf allen Kontinenten vor, außer der Antarktis. Im 19. Jahrhundert versetzten sie wohlhabende Sammlerinnen und Sammler in ein regelrechtes Orchideenfieber und bis heute sind besondere Arten heiß begehrt.
Heutzutage allerdings schrumpfen die natürlichen Lebensräume der Orchideen zusehends. Viele Orchideen sind mittlerweile akut vom Aussterben bedroht.
Auch die Geschichte des Palmengartens begann vor rund 152 Jahren unter anderen mit einer beachtlichen Orchideensammlung; 1975 fand im Palmengarten sogar die Weltorchideenkonferenz statt. Von Donnerstag, 28. September, bis zum 28. Januar 2024 widmet sich der Palmengarten daher in der Ausstellung „Orchideen – Evolution und Perfektion“ den faszinierenden Schönheiten – ihrer Blütenökologie, Kulturgeschichte und Nutzung ebenso wie ihrem Schutz.
„Egal, durch welche Stadt man läuft – ob durch Frankfurt oder anderswo – an den Fenstern der Wohnungen wird wahrscheinlich keine andere Pflanze so häufig zu sehen sein wie Orchideen. Dabei begegnen wir oft den immer gleichen, leicht zu vermehrenden Orchideenarten wie Phalaenopsis und Dendrobium“, sagt Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. „Die Ausstellung im Palmengarten zeigt uns, wie viel mehr es über sie noch zu entdecken gibt – von seltenen tropischen Arten bis zu vermeintlich unscheinbaren Orchideen direkt vor unserer Haustür. Diese Vielfalt zu bewahren und Lebensräume für Orchideen zu schützen, sollte uns am Herzen liegen.“
Blütentricks und Pflegetipps
An insgesamt sieben Stationen stellt die Ausstellung unterschiedliche Schwerpunkte vor. Ein Fokus liegt dabei auf dem aktuellen Leitthema des Palmengartens: Blüten- und Bestäuberökologie. „An Orchideen lässt sich großartig das Zusammenspiel zwischen Blüten und ihren Besuchern zeigen“, erklärt Palmengarten-Direktorin Katja Heubach. „Die meisten von ihnen sind an ganz bestimmte Bestäuber angepasst, die sie mit Nektar oder verführerischen Düften anlocken. Manchmal führen sie die Blütenbesucher aber auch gekonnt in die Irre.“
Die Ausstellung zeigt, welche Tricks und Täuschungsmanöver Orchideen dabei nutzen. Weitere Stationen geben Einblicke in das Orchideenlabor des Palmengartens, die erfolgreiche Orchideenpflege zu Hause und die Orchideenbilder der Frankfurter Künstlerin Elisabeth Schultz (1817–1898). Auch für die passende Bepflanzung ist gesorgt: Rund um die pastellfarbenen Ausstellungswände hat das Galerieteam des Palmengartens üppiges Grün arrangiert, vor dem die auf Podesten präsentierten Orchideen aus der Sammlung und Gärtnerei des Palmengartens wunderbar zur Geltung kommen.
Während der Laufzeit der Ausstellung erwartet die Besucherinnen und Besucher ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Führungen und Vorträgen. Von Freitag, 27., bis Sonntag, 29. Oktober, findet außerdem ein Orchideen-Verkauf in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Orchideen-Betriebe statt. Weitere Informationen zu den einzelnen Programmpunkten finden sich online unter palmengarten.de.
Neu gestaltete Zeitschrift „Der PalmenGarten“ passend zum Thema
Wer die Inhalte der Ausstellung noch einmal in Ruhe Revue passieren lassen und noch tiefer in die Welt der Orchideen eintauchen möchte, kann in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Der PalmenGarten“ schmökern. Die traditionsreiche Publikation, die bereits seit 1948 unter ihrem jetzigen Namen erscheint, wurde in den vergangenen Monaten grundlegend überarbeitet und präsentiert sich jetzt in einem größeren Format mit modernem Layout. In der ersten Ausgabe im neuen Gewand dreht sich, passend zur Ausstellung, alles um Orchideen. Das Heft erscheint ab sofort einmal jährlich und ist für neun Euro an den Kassen des Palmengartens, im Palmengarten-Shop und über die Website des Palmengartens erhältlich.
„Unsere Zeitschrift spricht alle pflanzen- und gartenbegeisterten Menschen an“, sagt Heubach „Hobbygärtnerinnen und -gärtner werden darin ebenso auf interessante Inhalte stoßen wie erfahrene Botanikerinnen und Botaniker und die regelmäßigen Gäste unserer beiden Gärten. Neu sind unsere Familienseiten, die wir extra für zukünftige Jungforscherinnen und -forscher entworfen haben.“
Als digitale Zugabe findet sich auf der Website des Palmengartens ab Oktober ein multimediales Dossier, in dem die Inhalte der gedruckten Zeitschrift in Texten, Bildern, Tonaufnahmen und Videos aufbereitet und um weitere attraktive Themen ergänzt wurden. Das Dossier und Informationen zur Zeitschrift können über palmengarten.de/de/mediathek abgerufen werden. (ffm)