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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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OEDIPUS REX an der Oper Frankfurt

Opernoratorium in zwei Akten von Igor Strawinsky

von Ilse Romahn

(28.09.2021) Oedipus Rex von Igor Strawinsky (1882-1971) in Kombination mit Iolanta von Peter I. Tschaikowski (1840-1893) feierte am 28. Oktober 2018 Premiere an der Oper Frankfurt. Unter den begeisterten Kritiken war auch jene auf dem Klassikportal www.musik-heute.de: „Einhellige Zustimmung erhielt das Frankfurter Opernhaus am Sonntagabend für die intelligente Kombination von zwei Kurzopern aus unterschiedlichen Stilepochen. Die US-amerikanische Regisseurin Lydia Steier bekam bei ihrem Hausdebüt großen Beifall des Publikums, trotz ihres unerbittlichen Blicks auf unsagbare Tabus.“

Bildergalerie
Oedipus Rex
Foto: Barbara Aumüller
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Iolanta
Foto: Barbara Aumüller
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Steier verortete Oedipus Rex in einem parlamentarischen Saal zu Zeiten der Weimarer Republik, also während des politischen Übergangs mit all seinen Unwägbarkeiten. Iolanta hingegen wurde als Geschichte des Missbrauchs der Titelheldin durch ihren Vater erzählt; das Bühnenbild mit seinen unzähligen blonden, pink gewandeten Puppen blieb dabei sicherlich noch lange in Erinnerung.

In beiden Stücken geht es um die Blindheit der jeweiligen Hauptperson – einmal im übertragenen und einmal im realen Sinne: König Ödipus verschließt seine Augen vor der Tatsache, dass er unwissentlich zum Mörder des eigenen Vaters und zum Ehemann seiner Mutter Jokaste wurde. Als die Wahrheit ans Licht kommt, begeht diese Selbstmord, und er selbst sticht sich die Augen aus. Die Königstochter Iolanta hingegen kann tatsächlich nicht sehen und wird auf Geheiß ihres Vaters von ihrer Umgebung in Unkenntnis über ihre Behinderung gehalten. Als der in sie verliebte Graf Vaudémont sie mit den Tatsachen konfrontiert, wird er vom König angeblich zum Tode verurteilt. Durch die Liebe findet Iolanta die Kraft für eine Therapie, die ihr schließlich das Augenlicht wiedergibt.

Die musikalische Leitung dieser ersten Wiederaufnahme liegt bei dem ukrainischen Dirigenten Valentin Uryupin, der damit sein Hausdebüt vorlegt. Der Gewinner des 8. Internationalen Dirigentenwettbewerbs Sir Georg Solti 2017 in Frankfurt übernahm mit Beginn der Saison 2021/22 den Posten des Chefdirigenten der Neuen Oper Moskau. Die Partie des Ödipus übernimmt der frankokanadische Tenor Eric Laporte, der 2019/20 als Ulysse in Faurés Pénélope erstmals im Haus am Willy-Brandt-Platz gastierte. Als Iolanta gibt die US-amerikanische Sopranistin Corinne Winters ihr Haus- und Rollendebüt. Alle übrigen Partien sind mit Mitgliedern des Ensembles und Opernstudios der Oper Frankfurt neu besetzt – mit einer Ausnahme: Andreas Bauer Kanabas übernimmt in Oedipus Rex erneut die Parte des Teiresias. In Iolanta sang er in der Premierenserie den Arzt Ibn-Hakia, nun jedoch verkörpert er stattdessen den Vater der Titelpartie, König René.

Wiederaufnahme: Samstag, 2. Oktober 2021, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 7., 10. (18.00 Uhr), 17. (18.00 Uhr), 23. Oktober 2021
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr

Preise: € 15 bis 116 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf (069)2124949 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.