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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Oberbürgermeister Feldmann legt Kranz nieder

Stadt Frankfurt gedenkt dem Ende des Zweiten Weltkrieges

von Ilse Romahn

(10.05.2021) Am 8. Mai 1945 gingen der Zweite Weltkrieg und mithin die nationalsozialistische Schreckensherrschaft zu Ende. Aus Anlass des 76. Jahrestages dieses Ereignisses hat Oberbürgermeister Peter Feldmann mit einer Kranzniederlegung am Mahnmal der Opfer der NS-Gewaltherrschaft an der Paulskirche gedacht.

Das Stadtoberhaupt forderte in seiner Rede dazu auf, die demokratische Diskussionskultur zu stärken und bewertete verschiedene Entwicklungen in den Sozialen Medien kritisch.

„Wenn wir also heute der Opfer des Krieges, des Nationalsozialismus, des Holocaust, gedenken, dann bedeutet das vor allem, die Ursachen des unsäglichen Leids nicht aus den Augen zu verlieren“, sagte Feldmann. Als solche benannte er Vorurteile, Feindschaft und Hass. Dabei nahm er das aktuelle gesellschaftliche Klima in den Blick: „Was nutzt all das Erinnern an solchen Tagen wie dem 8. Mai, wenn eine Gesellschaft nicht mehr bereit ist oder die Fähigkeit verliert, sich einander respektvoll zuzuhören?“, betonte der Oberbürgermeister.

Feldmann stellte dabei die besondere Bedeutung der Paulskirche als Veranstaltungsort heraus. „Sie ist ein starkes Symbol für die Wirkmächtigkeit des demokratischen Diskurses - ja, auch des Streits, des zivilen Streits“, erklärte das Stadtoberhaupt. Doch dieser gerate immer mehr in Gefahr, da die Bereitschaft abnehme, einander zuzuhören und aufeinander zuzugehen. Einen der Gründe hierfür sieht Feldmann in der Diskussionskultur in den Sozialen Medien. „Dort finden die geistigen Brandstifter von heute in ihren Twitter- und Facebook-Blasen einen fruchtbaren Nährboden“, sagte der Oberbürgermeister. So entstehe „Wasser auf den Mühlen der Demokratieverächter.“

Feldmann rief dazu auf, dem Aufruf des Bündnisses „8. Mai 2021“ – dessen Schirmherr er ist - zu folgen, Frankfurt in ein Blumenmeer zu verwandeln. Hierzu ist vorgesehen, an jedem Stolperstein Blumen niederzulegen. In Frankfurt gibt es etwa 1500 solcher in das Straßenpflaster eingelassene Steine, die daran erinnern, dass an ihren Orten Menschen lebten, die von den Nationalsozialisten deportiert wurden. „Das ist eine wunderbare Idee für das Gedenken an die Opfer des Krieges und des Faschismus“, sagte der Oberbürgermeister.

Die Vorstellung verschiedener Projekte zu Friedens- und Erinnerungsarbeit sowie kulturelle Darbietungen rundeten die Veranstaltung ab. Dem Bündnis „8. Mai 2021“ gehören verschiedene gesellschaftliche Kräfte in Frankfurt an, darunter der DGB in der Rhein-Main-Region. (ffm)