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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Ob fliegend, krabbelnd oder hüpfend: Insekten haben einfallsreiche Überlebensstrategien

Krifteler Ferienspiele 2021

von Adolf Albus

(29.07.2021) Kriftels Kleingärtnerverein konnte in diesem Jahr zum 30. Mal Kriftels Ferienspielkinder in die Weilbacher Kiesgruben begleiten. 20 Kinder hatten sich dieses Jahr für das Seminar „Insekten“ angemeldet.

Foto: Bodo Knopf
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Bei strahlend schönem Wetter war eine Fahrradtour zum Ziel angesagt. Bürgermeister Christian Seitz mit Hund Bailey ließ es sich nicht nehmen, die Kinder und die Betreuer Petra und Bodo Knopf, Gerhard Mantel, Hans-Joachim von Kiel und Rainer Schwebs vom DRK zu begrüßen und ihnen einen schönen und interessanten Tag zu wünschen.

Pünktlich um 8.30 Uhr verließ eine 100 Meter lange „Fahrradkolonne“ Kriftels Bahnhof in Richtung Kiesgruben. Alle Kinder waren mit den für Kriftel typischen roten Ferienspiel-T-Shirts und die Betreuer mit den entsprechenden Warnwesten ausgestattet. Am Schwarzbach entlang, durch Hattersheim und den Regionalpark fuhren die Kinder äußerst diszipliniert und in Kolonne bis zum Naturfreundehaus. Nach 45 Minuten hatten sie das Ziel erreicht.

Nach einem Imbiss gab es erst einmal eine Theorieeinheit. Sehr gekonnt und für Kinder in diesem Alter verständlich, wurde vermittelt, dass das Leben Vielfalt ist. Eine ausgewogene und funktionierende Umwelt ist Grundlage für eine Artenvielfalt an Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen.

 

Apropos Biodiversität: Welche Tiergruppe hat den größten Artenreichtum? Das sind zweifelsohne die Insekten. Ob fliegend, krabbelnd oder hüpfend, die Insekten haben einfallsreiche Strategien entwickelt, um ihr Überleben zu sichern. Wer aber kennt die Namen von Insekten? Aus vielen Bildern, die die Referentinnen mitgebracht hatten, konnten die Kinder die Bilder mit den Insekten aussuchen, die sie kannten.

 

Kinder stellten Vogeleltern dar

Wie anstrengend aber ist es für Vogeleltern, den Hunger ihrer Jungen zu stillen? Vor dem Naturfreundehaus symbolisierte eine Plastikschale das Nest mit dem Nachwuchs. Im weiten Umkreis wurden Holzstäbchen verstreut, die symbolisch die Nahrungsgrundlage für die Vögel darstellten. Jedes der zwei Kinder, die die Vogeleltern darstellten, mussten vom „Nest“ aus die ausgelegten Holzstäbchen suchen und durften auf einmal nur drei Holzstäbchen zurück ins Nest bringen, um den Nachwuchs zu füttern. Das war auf Dauer ganz schön anstrengend.

 

Auf dem Teich vor dem Naturfreundehaus entdeckten die Kinder dann eine Ringelnatter und einen Frosch und erkundeten danach den Lebensraum Wiese mit seiner Insektenvielfalt. Überall krabbelte und zirpte es zwischen den Blumen und Grashalmen. Mit einem Lupenbecher konnten sie Insekten einfangen, betrachten und dann wieder aussetzen.

 

Heuschrecke springt 2 Meter weit

Auf einer Wiese wurde eine Heuschrecke beobachtet, die mit einem Sprung eine Entfernung von zwei Meter überwinden konnte. Die zwei Meter wurden mit einem auf dem Boden ausgelegten Zollstock visualisiert. Haben aber auch Menschen eine so große Sprungkraft? Und wieviel Sprünge benötigt man, um aus dem Stand heraus eine identische Distanz zu überbrücken? Aber auch die Sportlichsten schafften es nicht mit einem einzigen Sprung.

Anschließend wurde ein mitgebrachtes Seil zu einem rotierenden Hüpfseil. Das symbolisierte einen in Betrieb genommenen Rasenmäher und die darunter durchlaufenden Kinder Insekten, die nicht von dem Seil getroffen werden durften, um sich nicht zu verletzen. Aber auch Einblicke in einen Bienenschaukasten gab es. In den Waben wurde die Bienenkönigin gesucht. Das war gar nicht so schwer, denn die Königin ist größer und heller als die Arbeiterinnen.

Während der Tour durch die Natur haben die Kinder die Referentinnen mit Fragen regelrecht gelöchert. Warum sind Schottergärten insektenfeindlich? Wie kann man einen Garten insektenfreundlich gestalten? Keine der gestellten Fragen blieben unbeantwortet.

Die Zeit verging wie im Fluge. Nach den spannenden Entdeckungstouren konnten sich die Kinder auf einem in der Nähe gelegenen Spielplatz und einem Barfußpfad erholen. Zurück mit den Rädern in Kriftel war die Gruppe pünktlich um 14 Uhr. Bodo Knopf