Letzte Aktualisierung: 11.12.2024
Nobuhiko Asaeda spielt Bach
von Ilse Romahn
(25.09.2023) Violinenkonzert des Freundeskreises „Musik in der Alten Nikolaikirche am Römerberg in Frankfurt am Main“
Verteilt auf zwei Konzerte spielt Nobuhiko Asaeda, ein international erfolgreicher Violinvirtuose und Lehrender aus Japan, in der Alten Nikolaikirche der Evangelischen Sankt Paulsgemeinde auf dem Römerberg die Partiten und Sonaten für Violine solo (BWV 1001 bis 1006) von Johann Sebastian Bach. Das erste Konzert fand Mitte September statt, zu dem zweiten wird für Freitag, 29. September, 20 Uhr, eingeladen. Wie beim ersten Mal gibt es eine kurze Werkeinführung.
Bachs Partiten und Sonaten stellen höchste technische Ansprüche an den Solisten bei gleichzeitig großer musikalischer Komplexität und sind ein Höhepunkt barocker Kammermusik. Auf dem Programm stehen am 29.: Partita II d-Moll, BWV 1004, Sonate III C-Dur, BWV 1005 Partita III E-Dur, BWV 1006.
Nobuhiko Asaeda wurde 1955 in Tokio geboren. Er fing schon im Alter von vier Jahren mit dem Geigenspiel an. Sein Studium begann er 1971 an der Staatlichen Musikhochschule in Tokio. 1975 verließ er Japan, um sein Studium in Wien zu vertiefen. 1980 wurde er am Nationaltheater Mannheim in die Gruppe der ersten Geiger aufgenommen; von 1981 bis 1999 war er deren Konzertmeister. Parallel verfolgte er jedoch weiter seine Studien, von 2000 bis 2007 war er Konzertmeister am Tokio City Philharmonic Orchester.
Asaeda entfaltete schon früh eine rege Konzerttätigkeit in Deutschland und Japan. Nach Verlassen des Mannheimer Nationaltheaters weitete er diese international aus mit Engagements in Europa, Amerika und Asien. Zudem war er 2001 Assistent bei Professor Norbert Brainin beim „Amadeus Course“ in der Royal Academy London. Seither ist er leidenschaftlich Lehrender und leitet mit großem Erfolg Meisterkurse in Deutschland, Italien, Frankreich und Japan.
Das Repertoire von Nobuhiko Asaeda umfasst die gesamte Violinliteratur von Bach über die virtuosen Werke der Romantik und der Spätromantik bis hin zu den Werken der Gegenwart. Sein Wissen geht jedoch weit über die eigentlichen Kompositionen hinaus; so sind für ihn Kenntnisse über die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die persönlichen Verhältnisse der Komponisten selbstverständlich. Denn nur so kann er sich in die Werke hineindenken, ihre Bedeutungen erfahren und entsprechend interpretieren.