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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Neujahrsansprache von Bürgermeister Dr. Frank Blasch

von Adolf Albus

(03.01.2022) Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, als ich im vergangenen Jahr zum ersten Mal meine Neujahrsansprache ausschließlich auf digitalem Wege veröffentlicht habe, hatte ich die Hoffnung – und offen gestanden auch die Erwartung – dass dies ein einmaliges Experiment sein würde.

Foto: Stadt Bad Soden
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Ich habe mich sehr darauf gefreut, Sie alle im Jahr 2022 wieder zu unserem traditionellen Neujahrsempfang mit Neubürgerbegrüßung im H+ Hotel willkommen zu heißen.

Doch leider sind wir am Beginn des Jahres 2022 nach wie vor mitten in der Corona-Pandemie. Zwar haben wir Fortschritte gemacht, Impfstoffe sind auf dem Markt, viele von uns sind bereits geimpft. Wir haben auch Testmöglichkeiten, die uns ein Stück weit wieder ein normales Leben ermöglichen. Aber wir befinden uns nach mittlerweile drei Mutationen immer noch mitten in der Pandemie und der vierten Welle. Deshalb mussten wir schweren Herzens dieses Jahr wieder unseren Neujahrsempfang, der ja gerade davon lebt, dass die Menschen sich begegnen, dass man aufeinander zugeht und ins Gespräch kommt, absagen. Das ist uns nicht leicht gefallen, doch ich glaube, es war die richtige Entscheidung. Deshalb nun auf diesem Wege ein paar Worte zum neuen Jahr.

Im vergangenen Jahr stand auch die Pandemie wieder im Mittelpunkt unseres täglichen Lebens. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft, auf die Gesellschaft, auf das soziale Miteinander sind nach wie vor sehr groß. Und trotzdem ist es uns, im Großen und Ganzen gesehen, gut gelungen, hier in Bad Soden durch diese Pandemie zu kommen, so finde ich jedenfalls. Ich danke allen sehr herzlich, die dazu beitragen. Vor allen Dingen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen. Allen Ärztinnen und Ärzten, die an den Impfkampagnen teilgenommen haben, den Erzieherinnen und Erziehern in unseren Kindertagesstätten, den Lehrerinnen und Lehrern in den Schulen, die tagtäglich auch mit dieser schwierigen Aktion konfrontiert sind und allen, die in irgendeiner Form an der Bekämpfung dieser Pandemie teilhaben. Herzlichen Dank dafür!

Ein Stück weit will ich auch dieses Jahr mit hoffnungsvollen Worten beginnen. Ich glaube, dass wir Dank der medizinischen Komponenten, die uns inzwischen zur Verfügung stehen, das Jahr 2022 doch weit normaler werden gestalten können, als es die letzten beiden Jahre der Fall war. Ob wir tatsächlich die Pandemie bis zum Jahresende überwunden haben, vermag ich heute nicht zu prognostizieren. Wer vermag das schon angesichts der vielen Kapriolen, die wir in den vergangenen zwei Jahren erlebt haben. Aber lassen Sie uns trotzdem die Hoffnung nicht verlieren, dass wir wieder mehr Normalität in unserem Leben haben werden.

Auch abseits der Pandemie ist im zurückliegenden Jahr einiges gelungen und wir haben auch schöne Begegnungen und Feste gehabt. Unsere Reihe „Musiksommer am Palais“ hat sich etabliert. Tolle Konzerte haben wir erlebt. Auch die Jazzreihe und die Sonntagskonzerte konnten wir dorthin verlegen. Ja, es war nicht das gewohnte Ambiente im Quellenpark oder im Alten Kurpark, aber immerhin, es war möglich gewesen.

Möglich waren auch unsere Ferienspiele. Drei Wochen lang mit fast 200 Kindern. Das hat wunderbar funktioniert. Wir haben schöne Konzerte erlebt im Rahmen der Mendelssohn Tage der Musik und noch viele weitere Veranstaltungen organisiert von Vereinen und sonstigen Institutionen. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle unser Kino CasaBlanca, das im vergangenen Jahr den Betreiber gewechselt hat und ein ganz hervorragendes, kulturelles Programm anbietet. Ich glaube, das ist eine sehr schöne Bereicherung für unser Kulturleben hier in Bad Soden.

Abseits der vielen Veranstaltungen haben wir auch einige Projekte umgesetzt. In Altenhain hat die Kahlbachhalle zum Beispiel einen neuen Boden bekommen. In Neuenhain am Sauerborn gab's einen neuen Tartanbelag und das neue Umkleidegebäude konnte in Betrieb genommen werden. Ja, und hier in Bad Soden, für mich das Highlight des vergangenen Jahres, haben wir nach knapp einem Jahr Sanierungszeit den neuen Minigolfplatz eingeweiht, mitten im Sommer. Viele Leute waren schon am ersten Tag da, und als ich in den Wochen und Monaten danach immer wieder am Minigolfplatz vorbeifuhr oder vorbeiging, war dieser fast immer bevölkert mit Menschen aus Bad Soden, aus unseren Stadtteilen, aber auch aus der Umgebung. Ich glaube, es hat sich wirklich gelohnt, das Geld hier zu investieren – eine tolle Bereicherung für unsere Stadt.

Das waren die mehr oder weniger kleineren Projekte, die wir im letzten Jahr abschließen konnten. Aber auch an den vier Großprojekten, an denen wir ja beteiligt sind, an denen wir arbeiten, ist es vorangegangen. Das hat man nicht immer jeden Tag in der Zeitung lesen können. Da ist viel Hintergrundarbeit, aber es ist trotzdem geschehen. Die vier Themen will ich kurz benennen. Die neue Feuerwache, die auf dem Süwag-Gelände entstehen soll, ist in den Planungen viele Schritte vorangekommen. Die Entwurfsplanung ist so gut wie fertig. Wir arbeiten auf den Spatenstich im Jahr 2023 hin. Die Ansiedlung der Cosnova GmbH auf dem Sinai-Gelände ist auch wichtige Schritte vorwärtsgekommen. Hier sind wir in der Baurechtschaffung und haben dort wichtige Beschlüsse im vergangenen Jahr geschafft. Auch hier sollen im Jahr 2023 die ersten Bauarbeiten beginnen. Die Regionaltangente West, das große Schienenprojekt in unserer Region, das uns auch eine direkte Schienenverbindung zum Flughafen Frankfurt RheinMain bieten wird, ist ebenfalls weiter entwickelt worden. Dort soll im nächsten Jahr der Spatenstich stattfinden, in der Hoffnung, dass wir bis 2026 dann auch diese Strecke in Betrieb nehmen können. Und schließlich, ja, so ein bisschen mein Herzensprojekt, der Umzug der Verwaltung in das Medico Palais. Da haben wir im vergangenen Jahr mit Planungen für die Sanierung und den Umbau begonnen. Alle vier Projekte werden, wie ich finde, sehr positive Auswirkungen auf unsere Stadt haben. Sie werden uns auch im nächsten Jahr beschäftigen. Sie sind Projekte für mehrere Jahre, und Mitte des Jahrzehnts werden wir hoffentlich alle vier Projekte auch abgeschlossen haben.

Aber so lange müssen wir gar nicht warten, auch im Jahr 2022 wird einiges passieren. Ich schaue mal nach Neuenhain. Dort ist ja die Untere Hauptstraße mit dem zweiten Bauabschnitt, genauso wie die Drei-Linden-Straße, noch kurz vor dem Jahresende fertig geworden. Als letzter Mosaikstein fehlt jetzt noch der Karl-Thumser-Platz; den wollen wir im Frühjahr, zu Karls Geburtstag, offiziell einweihen. Ich glaube, dann hat Neuenhain wieder einen schönen Eingang in den Ortskern.

Was ebenfalls in diesem Jahr beginnen wird, ist eine Großbaustelle, die uns alle für mehrere Monate beschäftigen wird. Im Juni soll es losgehen mit der Sanierung und dem Umbau des Busbahnhofs und der gesamten Straße Am Bahnhof. Das wird uns, wie schon gesagt, einige Zeit beschäftigen und ist der letzte Baustein der gesamten Entwicklung des Areals Gleiskopf am Bahnhof, die ja etwa um das Jahr 2010 herum begonnen hat, mit der Ansiedlung der Messer Group, der Sanierung des historischen Bahnhofsgebäudes, der Entwicklung in der Salinenstraße und der Sanierung des Parkhauses. Da sind schon viele Meilensteine gelungen und nun fehlen als letzter Schritt noch der Busbahnhof und die Straße Am Bahnhof. Wir bitten Sie heute schon um Verständnis für die eine oder andere Einschränkung. Wenn das mal fertig ist, in etwa zwei Jahren, dann wird das ein Schmuckstück für unsere Stadt sein.

Hinweisen in diesem Zusammenhang möchte ich Sie heute schon auf den 22. Mai 2022. Da wollen wir ein großes Jubiläum feiern, nämlich das Jubiläum 175 Jahre Sodener Bahn. Im Jahr 1847 fuhr der erste Zug von Höchst nach Soden. Das war, Sie erinnern sich, der Adler von Nürnberg nach Fürth fuhr 1835, also schon zwölf Jahre später, die zweite Nebenbahn in Deutschland. Wir bekamen hier in Bad Soden sehr früh einen Anschluss an das Bahnnetz, und das war für die Entwicklung Sodens als Kurort im 19. Jahrhundert ein ganz wichtiger und bedeutender Schritt. Noch heute ist unser direkter Schienenanschluss nach Frankfurt und zukünftig über die Regionaltangente West auch direkt zum Flughafen ein wesentlicher Standortfaktor, der uns als Wohn- und als Gewerbestandort besonders attraktiv macht. Deswegen wollen wir dieses Jubiläum feiern. Die Vorbereitungen laufen. Es wird die eine oder andere Überraschung geben; notieren Sie sich bitte den Termin 22. Mai schon einmal in Ihrem Kalender. Und auch sonst haben wir noch einiges vor. So soll im Altenhainer Tal die Sanierung des Funktionsgebäudes auf dem Sportgelände beginnen. Lang ersehnt, viele Jahre geplant und jetzt geht es nächstes Jahr endlich los.

Ich könnte noch viele weitere Projekte nennen, aber das soll hier ja heute keine Haushaltsvorlesung werden, sondern nur ein kurzer Einblick in das, was uns in den nächsten Monaten erwartet. Wenn Sie mehr wissen möchten, finden Sie alle Informationen dazu auf unserer Internetseite www.bad-soden.de

Ja, was uns das neue Jahr bringen wird, können wir ein bisschen erahnen. Die Erfahrung lehrt aber: Es kommen noch viele Überraschungen dazu, die wir heute noch gar nicht absehen können. Deswegen sollten wir immer optimistisch und zuversichtlich in die nächsten Monate gehen. Ich werde das tun und ich hoffe, Sie machen das genauso. Ich wünsche Ihnen hierzu alles erdenklich Gute, Gottes Segen. Bleiben Sie gesund und bleiben Sie uns gewogen. Alles Gute für das Jahr 2022!

Ihr

Dr. Frank Blasch

Bürgermeister