Neuer Leiter der Bad Sodener Stadtbücherei

„Die Bücherei als Rückzugsort“

von Adolf Albus

„Ich komme morgens mit einem Lächeln in das Kulturzentrum Badehaus“, sagt er voller Zufriedenheit.
Grund dazu hat er auf jeden Fall, hat ihn doch ursprünglich die Liebe ins Rhein-Main-Gebiet gelockt. Seine damalige Freundin, jetzige Verlobte und baldige Ehefrau kommt aus Frankfurt, und ihr ist der gebürtige Unterfranke gern in ihre Heimat gefolgt. „Dass die Leitung der Bad Sodener Stadtbücherei ausgeschrieben wurde, war ein Glücksfall für mich“.

Theorie und Praxis

Davor hatte der 28-Jährige Politik und Geschichtswissenschaften in Würzburg studiert und in München sein Diplom als Bibliothekar erworben. Mit dem Titel in der Tasche konnte er dann eine Stelle in der Uni-Bibliothek Würzburg antreten.

Diese gute Mischung aus einem breiten Fundament an Theorie und Praxis ergibt die beste Voraussetzung für Chris Becker als geeigneter Nachfolger seiner langjährigen Vorgängerin Elisabeth Monigatti. In der Bad Sodener Stadtbücherei findet er ein gut bestelltes Feld vor. „Im Jahr 2022 hatten wir bei einem Bestand von 32.880 Titeln über 65.000 Ausleihen. Damit stehen wir im Vergleich zu anderen Büchereien sehr gut da“, freut sich der neue Leiter über die ohnehin bekannte Lesefreude der Bad Sodener.

Aktuellerer Bücherbestand

Nichtsdestotrotz hat Chris Becker eine Reihe von Ideen und Vorschlägen in der Schublade, die er so bald wie möglich umsetzen möchte. Erste Veränderungen, die er noch mit Elisabeth Monigatti vorgenommen hat, sind schon sicht- und erfahrbar, Stichworte: Kaffeemaschine und Umbau der Zeitungsecke. Doch die Vorstellungen von Chris Becker gehen deutlich weiter. Selten nachgefragte und überalterte Medien sollen aussortiert werden, der Bücherbestand soll durch Neuerwerbungen verjüngt werden.

Auf seiner To-do-Liste stehen auch die Überarbeitung der Bücherei-Website, neue Veranstaltungen und mehr digitale Angebote. Kita- und Schulkinder sowie ältere Jugendliche möchte Chris Becker noch mehr an die Stadtbücherei heranführen und für Literatur begeistern. In der mitunter hektischen Gegenwart könne die Stadtbücherei ein gern aufgesuchter Rückzugsort für alle sein.

Horror und Nele Neuhaus

„Das Buch ist der Kulturträger überhaupt“, unterstreicht der Bücherei-Leiter die Bedeutung des gedruckten gebundenen Worts. „In schnelllebiger Zeit ist es ein langsames Medium, es ermöglicht das Zurückblättern, Innehalten und Nachdenken.“

Selbstverständlich liest Chris Becker in seiner Freizeit gern und viel, am liebsten Krimis, Science Fiction und Horrorgeschichten. Auch Nele Neuhaus bereitet ihm Vergnügen. Ansonsten sorgen bei ihm Sport und Spaziergänge mit Partnerin und Hund Terry für einen Ausgleich nach langen Arbeitstagen.

Für Fragen und Anregungen sind Chris Becker und sein Team jederzeit offen – persönlich oder unter der Telefonnummer (06196)208-255.