Letzte Aktualisierung: 02.10.2024
Neuer Hochleistungsscanner soll digitale Sammlungen fördern
von Ilse Romahn
(11.12.2020) Kulturdezernentin Ina Hartwig hat zusammen mit Jan Gerchow, dem Direktor des Historischen Museums, einen neuen Hochleistungsscanner in der Grafischen Sammlung des Hauses in Betrieb genommen.
Der Scanner soll die digitale Erfassung der Objekte in den städtischen Museumssammlungen beschleunigen. Mit dem „Suprascan Quartz A1“ können etwa 40 Objekte pro Stunde wie Grafiken, Plakate oder Planskizzen digitalisiert werden. Das bedeutet eine deutliche Effizienzsteigerung gegenüber der früheren Ausstattung: Bislang waren lediglich acht Objektdigitalisierungen pro Stunde möglich. Der Hochleitungsscanner kann von allen städtischen Kultureinrichtungen genutzt werden.
Für die Anschaffung im Wert von 72.000 Euro wurden Mittel des 2020 erstmals für die städtischen Kultureinrichtungen bereitgestellten Digitalisierungsbudgets verausgabt. Die Investition bildet einen wichtigen Baustein für die Zielsetzung des Kulturdezernats, die analogen Sammlungsbestände für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen: „In Zeiten massenhafter Nutzung digitaler Medien darf das kulturelle Erbe der Stadt Frankfurt nicht der analogen Erfahrungswelt vorbehalten bleiben. Sammlungen als Rückgrat eines jeden Museums und Archivs müssen digital verfügbar sein, sollen die Häuser ihrer Rolle als gesellschaftsrelevante Gedächtnisorganisationen auch zukünftig gerecht werden,“ erläutert Kulturdezernentin Hartwig. „Ziel ist es, die Reichweite und Sichtbarkeit der Sammlungsarbeit zu erhöhen, neue Vermittlungsangebote zu entwickeln und vorhandenes Forschungsinteresse zu bedienen. Auf diese Weise lassen sich neue Zielgruppen für Kunst und Kultur interessieren – vor allem solche, die sich vorwiegend online bewegen.“
Museumsdirektor Gerchow ergänzt: „Die Museen haben einen gewaltigen Nachholbedarf bei der Online-Publikation ihrer Sammlungsbestände. Nur damit kann eine Teilhabe aller am materiellen Kulturgut der Stadt Frankfurt ermöglicht werden. Mit dem neuen Scanner ist eine zentrale Voraussetzung dafür geschaffen. Wir werden jetzt unsere rund 300.000 grafischen Blätter und Fotografien viel schneller dokumentieren und publizieren können als bisher.“
Mit den im städtischen Doppelhaushalt 2020/21 vorgesehenen Mitteln von jährlich 300.000 Euro verfügen die städtischen Häuser erstmals über ein zentral bereitgestelltes Digitalisierungsbudget. 2020 konnte das Kulturdezernat damit wichtige Sammlungsprojekte fördern. Beispielsweise digitalisiert das Weltkulturen Museum derzeit seine Inventarblätter und erleichtert damit den Zugang wissenschaftlicher Forschungsanfragen zu seinen Sammlungsbeständen. Auch in den übrigen Museen werden mit Hilfe der Förderung derzeit wichtige Teilsammlungen digitalisiert, Voraussetzungen zur Erstellung kommender Online-Sammlungen, sowie die technische Infrastruktur vor Ort verbessert. (ffm)