Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 20.09.2024

Werbung
Werbung

Neuer Fachausschuss Ganztagsbildung im Jugendhilfeausschuss nimmt Arbeit auf

von Ilse Romahn

(28.08.2024) Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder gilt ab dem Jahr 2026. Das bedeutet, dass die Stadt Frankfurt bereits jetzt die Weichen stellen muss, um diese herausfordernde Aufgabe gut bewältigen zu können. Daher hat nun der Jugendhilfeausschuss in Frankfurt beschlossen, einen neuen Fachausschuss Ganztagsbildung (FA-GaBi) zu gründen. Dieser Fachausschuss hat sich am 26. August konstituiert.

Das Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG) regelt, dass es ab 2026 eine stufenweise Einführung des Anspruchs auf ganztägige Förderung für Grundschulkinder gibt. Zunächst werden alle Kinder der ersten Klassenstufe einen Anspruch darauf haben, ganztägig gefördert zu werden – das heißt, einen Platz in einer ganztägig arbeitenden Betreuungseinrichtung zu erhalten. Der Anspruch wird in den Folgejahren um je eine Klassenstufe ausgeweitet. Ab August 2029 hat dann jedes Grundschulkind der Klassenstufen eins bis vier einen Anspruch auf ganztägige Betreuung.
 
Der Rechtsanspruch sieht einen Betreuungsumfang von acht Stunden an allen fünf Werktagen vor – auch in den Ferien. Jedoch können Länder eine Schließzeit bis maximal vier Wochen regeln. Der Ganztag soll sowohl in Horten als auch in offenen und gebundenen Ganztagsschulen stattfinden. Er setzt sich immer aus dem schulischen sowie ergänzenden Angeboten zusammen – diese ergänzenden Angebote sollen auch mit Kooperationspartnerinnen und -partnern aus den Quartieren entwickelt werden.
 
 „Es werden in diesem Prozess viele Fragen auftauchen, die wir erörtern müssen. Die Einführung des Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung muss engmaschig begleitet werden – dafür ist ein fester Rahmen wichtig. Ich bin sehr froh, dass wir diesen im Jugendhilfeausschuss abbilden konnten“, sagte Bildungsdezernentin Sylvia Weber.
 
„Ganztagsbildung und die damit verbundenen Betreuungsmöglichkeiten sorgen für mehr Chancengerechtigkeit. Als Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses freue ich mich, dass nun Experten aus allen Bereichen der Jugendhilfe und Schule ihr Wissen bündeln, um in Frankfurt gute Lösungen zu erarbeiten. Gemeinsam auf Augenhöhe und im Interesse der Kinder unserer Stadt“, betonte Elke Voitl, Dezernentin Soziales und Gesundheit und Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses.
 
Bisher gibt es drei Fachausschüsse im Jugendhilfeausschuss: Kinder- und Jugendförderung, Erziehungshilfe und Kindertagesbetreuung. Sie behalten ihre Zuständigkeiten und ihr Portfolio und arbeiten bei überschneidenden Themen mit dem neuen Fachausschuss zusammen.
 
Über die stimmberechtigten Mitglieder im neuen Fachausschuss Ganztagsbildung sind vielfältige Perspektiven abgebildet. Das Gremium setzt sich aus Mitgliedern der Träger und Verbände sowie der Fraktionen im Römer zusammen. Zusätzlich bereichern eine Vielzahl beratender Mitglieder den Ausschuss. Vertreten sind hier die Stadtelternvertretung, der Stadtschülerrat, Grundschulleitungen, Grundschullehrkräfte, Kita Frankfurt, das Frankfurter Kinderbüro, die Kommunale Kinder- und Jugend- und Familienhilfe, die Musikschule, die Verwaltungen des Stadtschulamtes, des Gesundheitsamtes, des Jugend- und Sozialamtes und des Staatlichen Schulamtes Frankfurt.
 
„Durch dieses breit aufgestellte Gremium stellen wir sicher, dass alle Aspekte beachtet werden und wir zum Wohle der Kinder agieren“, sagte Weber. Basis für die Arbeit werden die Ergebnisse des „Gesamtkonzept Ganztag“ und der „Integrierten Bildungsplanung 2030“ sein sowie auch die Arbeit des „Bündnisses gegen Kinderarmut“. Eine wichtige Aufgabe wird die Rahmenkonzeption für die Zusammenarbeit mit den bestehenden Angeboten im Quartier werden. (ffm)