Archiv-MTK-News

Neue Stadtbücherei Hofheim

Stadtarchiv zieht mit in neues Gebäude

Das Stadtarchiv wird Teil des Neubaus der neuen Stadtbücherei Hofheim. Das hat der Magistrat der Stadt Hofheim am Mittwoch beschlossen. Die Empfehlung für diesen Schritt sprach zuvor der Aufsichtsrat der Hofheimer Wohnungsbau GmbH (HWB) aus.

Die weiterentwickelten Planungen ermöglichen Synergieeffekte bei der Nutzung des neuen Gebäudes und senken die angenommene Miete pro Quadratmeter von 15,30 Euro auf 10,70 Euro. Die Möglichkeiten für die Taunussparkasse, ihren Standort in Hofheim deutlich aufzuwerten und weitere Arbeitsplätze in der Stadt zu schaffen, bleiben von den neuen Planungen unberührt.

„Nach der Entscheidung des Auswahlgremiums war klar, dass der ausgewählte Vorschlag des Architekturbüros Gottstein Blumenstein Architekten BDA noch nicht alle Ansprüche an das neue Gebäude bediente und ein intensiver Prozess der Weiterentwicklung notwendig sein würde“, erklärte Hofheims Bürgermeisterin und HWB-Aufsichtsratsvorsitzende Gisela Stang. „Das haben uns auch die zahlreichen Ideen und Hinweise der Bürgerinnen und Bürger aus den Bürgerforen gezeigt.“ Der jetzt beschlossene Vorschlag sei eine logische Folge aus diesem Prozess der Weiterentwicklung, der neben der Verringerung der angenommenen Miete viele weitere Vorteile bei der Nutzung des Gebäudes bringe. „Zudem hat sich in den letzten Monaten gezeigt, dass in Diedenbergen die Ansiedlung des Stadtarchivs auf wenig Zuspruch stößt.“

Der Bauausschuss des Aufsichtsrates hatte zuvor auf der Grundlage der Empfehlungen des Auswahlgremiums mehrmals getagt. Bei der Diskussion um die Optimierung der Flächen zeigte sich, dass eine Integration des Stadtarchivs in den Neubau möglich ist. Durch die Nutzung des ersten Obergeschosses im Gebäude an der Pfarrgasse und den Verzicht auf fünf Stellplätze in der Tiefgarage, steht eine vermietbare Fläche von 1.317 Quadratmetern zur Verfügung. So können rund 1.000 Quadratmeter für die Bücherei und rund 317 Quadratmeter auf das Stadtarchiv verwendet werden.

Im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus Diedenbergen war eine Fläche von rund 340 Quadratmetern für das Stadtarchiv vorgesehen. Um die Flächen für die Stadtbücherei und das Stadtarchiv auch im neuen Gebäude am Kellereiplatz unterzubringen, war die bisherige Planung auf ihre Anpassungsfähigkeit zu prüfen. Nach gelungenem Abschluss der damit verbundenen Umplanung zeigen sich deutliche Synergieeffekte: Die Sozialräume und Toilettenanlage können gemeinsam genutzt werden. Die Büros des Stadtarchivs können mit den Büros für die Stadtbücherei räumlich zusammengefasst werden. Auch sind Arbeitsbereiche, wie beispielsweise die Kombination von Sachbuch und Präsenzbibliothek des Archivs sowohl für Bücherei- als auch Archivbesucher nutzbar.

 

Neue Mietberechnung

Mit der Integration des Stadtarchivs entstehen Projektkosten von ca. 12,1 Millionen Euro bei einer Gesamtmietfläche von ca. 3.187 Quadratmetern. Die Fläche der Taunussparkasse bleibt unverändert bei ca. 1.619 Quadratmetern ebenso wie die Gewerbefläche im Erdgeschoss des Gebäudes an der Pfarrgasse mit ca. 146 Quadratmetern. Die Wohnfläche würde sich auf 105 Quadratmeter verringern. Für die Stadtbücherei stehen ca. 1.000 Quadratmeter und für das Stadtarchiv ca. 317 Quadratmeter zur Verfügung. Daraus würde sich eine Miete von 15,40 Euro pro Quadratmeter ergeben.

Deshalb hat der Magistrat beschlossen, die Erbpacht auf 2,5 von bisher 4 Prozent zu reduzieren. Dies reduziert im gleichen Maße die Einnahmeposition bei der Stadt, ist jedoch vergleichbar mit anderen Erbpachtverträgen. Die Eigenkapitalverzinsung wird von bisher 4 auf 2,2 Prozent reduziert. Daraus ergibt sich eine Miete von 10,70 Euro pro Quadratmeter.

 

Ehemaliges Feuerwehrgerätehaus Diedenbergen

Die bisherige Planung sah ein Investitionsvolumen von rund einer Millionen Euro in das ehemalige Feuerwehrgerätehaus Diedenbergen vor. Dabei ging es auch um die Sanierung und Ertüchtigung der Wohnungen im Obergeschoss. Da das Stadtarchiv nun nicht in das Gebäude einziehen wird, hat der Magistrat die HWB beauftragt, sich die Potenziale des Gebäudes unter Einbeziehung aller Restriktionen wie den Denkmalschutz noch einmal anzuschauen und dann in einen noch festzulegenden Beteiligungsprozess zu geben.

Die Planungen für den Umzug des Stadtarchivs nach Diedenbergen hatten sich zuvor als schwierig erwiesen. Für die Diedenbergener Vereine war eine Erweiterung der geplanten Unterstellhalle des Historischen Landmaschinenvereins Diedenbergen e.V. (HLD) als alternative Lagermöglichkeit vorgesehen. Der HLD hatte jedoch zwischenzeitlich aus vereinsinternen Gründen von dem Bau der Unterstellhalle Abstand genommen. Der Magistrat arbeitete deshalb an einer eigenständigen Realisierung einer Halle, die auf dem MSC-Gelände in Diedenbergen hätte errichtet werden können. Der Vorstand des Vereinsrings und der MSC Diedenbergen waren zu dieser Lösung bereit gewesen. Es zeigte sich jedoch, dass sich darüber hinaus eine Akzeptanzgewinnung für einen Umzug langwierig gestaltete und bisher nicht abschließend gelungen war. Folglich gewann der Magistrat den Eindruck, dass die Verlagerung des Hofheimer Stadtarchivs nach Diedenbergen und ein anderer Standort als Lagerflächen für die Vereine in Diedenbergen nicht positiv angenommen worden wären.