Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

Werbung
Werbung

Neue Konzertreihe im Ikonenmuseum

Brückenkonzerte beginnen am 31. März

von Ilse Romahn

(24.03.2023) Am Freitag, 31. März, um 19 Uhr eröffnet das Ensemble musique lucide aus der Schweiz mit dem „Quatuor pour la fin du temps“ (1941) von Olivier Messiaen und „Inzwischen. Sieben Interludien“ (2022) von Christoph Blum die Brückenkonzerte im Ikonenmuseum.

Entwickelt durch den Pianisten Leonhard Dering und unter Mitwirkung der Kuratorin Konstanze Runge versammelt die Konzertreihe Musikwerke der europäischen und ukrainischen Gegenwart sowie Moderne. Von März bis November lädt das in der Frankfurter Brückenstraße gelegene Ikonenmuseum, eine Abteilung des Museum Angewandte Kunst, zu Konzerten mit verschiedenen Ensembles sowie Solistinnen und Solisten in den Ausstellungssaal ein. Gefördert wird die Reihe vom Dezernat für Kultur und Wissenschaft.
 
Zur Eröffnung der Konzertreihe vereint das Ensemble musique lucide Werke der Moderne und Gegenwart. Noch im Moment der Perspektivlosigkeit seiner NS-Kriegsgefangenschaft im Straflager VIII A Görlitz-Moys hatte Olivier Messiaen das „Quatuor pour la fin du temps“ (1941) fertiggestellt und in der „Theaterbaracke“ uraufgeführt. Zu den acht Sätzen von Messiaens Quatuor schrieb der Schweizer Komponist Christoph Blum „Inzwischen. Sieben Interludien“ (2022). Die Verzahnung beider Werke zu einem musikalischen Kontinuum führt zur kompositorisch-stilistischen Gegenüberstellung, aber auch zur plastischen Einheit. Darin eröffnen sich gedankliche und emotionale Bezüge zwischen unserer Gegenwart und der Entstehungszeit des Quatuors.
 
„Wir freuen uns sehr, die Initiative des Ikonenmuseums in produktiver Zusammenarbeit mit dem Pianisten Leonhard Dering unterstützen zu können. Die neue Konzertreihe schafft durch die Vereinigung von Bild- und Klangkulturen neue Verbindungen zu verschiedenen regionalen und historischen Erfahrungskontexten, die mir gerade in diesen herausfordernden Zeiten bedeutsam erscheinen. Ich wünsche dem wichtigen Projekt daher die Resonanz, die ihm gebührt“, erläutert die Dezernentin für Kultur und Wissenschaft Ina Hartwig die Entscheidung zur Unterstützung der neuen Konzertreihe.
 
„Der Ausstellungsraum mit mehr als 130 variantenreichen Ikonen aus der christlich-orthodoxen Tradition und einer ausgezeichneten Akustik wird unter Einbezug des Steinway-Flügels vor Ort zum Konzertsaal. Dadurch entsteht ein Raum der Begegnung, der alle einlädt und zu einem gelingenden Miteinander von Menschen mit verschiedenen kulturellen, religiösen wie auch nicht-religiösen Hintergründen beitragen kann“, sagt Prof. Matthias Wagner K, Direktor des Museum Angewandte Kunst und des Ikonenmuseums.
 
„Das Ikonenmuseum zählt zu den bedeutendsten Orten ostkirchlicher Kunst in Westeuropa und mit dem ererbten Schatz an Ikonen fühlen wir uns gerade in der derzeitigen geopolitischen Situation in einer besonderen Verantwortung. Mit den Brückenkonzerten wollen wir das Thema der Brücke im Museumsraum direkt an der Alten Brücke in Frankfurt von der Ebene der sakralen Bilder um die Dimension der Musik erweitern“, sagt Kuratorin Runge zur Idee hinter den Konzerten.
 
Der künstlerische Leiter Dering hält fest: „Das Programm erzählt von zwischenmenschlichem Leid angesichts ausweglos erscheinender Zustände, aber auch von der großen Kraft der Hoffnung und der Chance auf Wandel. Es vermittelt zugleich zwischen Perspektiven des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart und fokussiert die ukrainische Musiklandschaft im europäischen Kontext.“
 
Ticketreservierungen sind an brueckenkonzerte@posteo.de zu richten. Die Anzahl der Sitzplätze ist begrenzt. Die reservierten Tickets können an der Abendkasse mit Barzahlung für 8 Euro (Budget), 15 Euro (Regulär) oder 25 Euro (Soli) abgeholt werden. Einlass ist am 31. März ab 18.30 Uhr. Es gilt freie Platzwahl im Ausstellungssaal und auf der Empore.
 
Informationen zu den weiteren Konzerten der Reihe sind hier zu finden: museumangewandtekunst.de/de/presse/ikonenmuseum sowie auf Instagram unter @ikonenmuseum.frankfurt. (ffm)