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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Neue Grundschule entsteht auf bisherigem Klinik-Areal

Privater Entwickler baut für die Stadt Frankfurt im Ostend

von Ilse Romahn

(13.08.2020) Die geplante Grundschule Ostend soll in der Theobald-Christ-Straße am Zoo entstehen. Der Projektentwickler Lang & Cie. plant, auf dem derzeit noch durch das Clementine Kinderhospital genutzten Grundstück einen Neubau zu errichten und an die Stadt Frankfurt zu verkaufen.

„Dieses Projekt deckt sehr gut den städtischen Bedarf ab“, sagt Jan Schneider, Dezernent für Bau und Immobilien. „Angesichts des angespannten Grundstücksmarkts sind wir froh, dass wir einen leistungsfähigen privaten Partner gefunden haben, mit dem wir den Bau der dringend benötigten Schule vorantreiben können. Ich freue mich, dass der traditionsreiche Standort des Krankenhauses auch künftig für Kinder genutzt wird.“

Heinz-Günter Lang, Hauptgesellschafter und Vorstand von Lang & Cie., betont: „Für Lang & Cie. ist der Neubau der Grundschule eine Innovation, da es sich um die erste Frankfurter Grundschule nach dem neuen Grundschulkonzept mit offenen Lernformen als Ganztagsschule handelt. Gleichzeitig wird die auf dem Grundstück befindliche Grabstätte des Frankfurter Stifters Philipp Heinrich Fleck, das als Frankfurter Kulturdenkmal geschützt ist, auch zukünftig der wunschgemäßen Bestimmung als Spielstätte für Kinder genutzt werden. Bei diesem Projekt handelt es sich für unser Unternehmen um eine Herzensangelegenheit. Wir freuen uns, diese Schule mit und für die Stadt Frankfurt realisieren zu können.“

Die Errichtung einer vierzügigen Grundschule im Ostend hat die Stadtverordnetenversammlung 2017 mit der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans beschlossen. Das zusätzliche Angebot ist nötig, da im Ostend zahlreiche neue Wohnungen entstehen und die Uhlandschule dafür keine ausreichenden Kapazitäten hat. Da die Stadt Frankfurt in dem betreffenden Gebiet nicht über ein geeignetes Grundstück verfügt, hat das Amt für Bau und Immobilien in einem Interessenbekundungsverfahren einen Partner gesucht, der die benötigte Fläche anbieten kann. Lang & Cie. hat dabei ein Angebot eingereicht, das den städtischen Bedarf deckt und wirtschaftlich ist. Das Frankfurter Unternehmen hatte das rund 3700 Quadratmeter große Areal des Clementine Kinderhospitals erworben, das sich seit 1845 im Ostend befindet und innerhalb der nächsten Jahre an die Richard-Wagner-Straße, gegenüber dem Bürgerhospital, im Nordend zieht.

Der Vergabe an Lang & Cie. müssen die städtischen Gremien noch zustimmen. Der Investor plant, auf dem Grundstück zwischen Theobald-Christ-Straße und Hölderlinstraße ein fünfgeschossiges Gebäude für eine vierzügige Grundschule mit offenen Lernbereichen, Räumen für den inklusiven Ganztagsbetrieb, einer Mensa, einer Sporthalle und einem Gymnastikraum zu errichten. Jedes der vier Obergeschosse ist für einen der vier Jahrgänge reserviert und verfügt jeweils über einen Außenbereich. Durch einen Aufzug wird die Schule komplett barrierefrei erschlossen. Das Gebäude wird nach den städtischen Leitlinien für wirtschaftliches Bauen errichtet; es sind demnach Passivhauskomponenten vorgesehen, um eine besonders gute Wärmedämmung zu erzielen. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage geplant. Der rund 2200 Quadratmeter große Schulhof ist in mehrere Zonen gegliedert und enthält unter anderem einen Aktionsbereich mit Holz- und Spielskulpturen und ein begrüntes „Dschungel-Versteck“. Eröffnet werden könnte die Schule nach der aktuellen Planung zum Schuljahr 2025/26.

„Wegen des anhaltenden Bevölkerungswachstums müssen wir jedes Jahr durchschnittlich Platz für 2000 zusätzliche Schülerinnen und Schüler schaffen“, betont Baudezernent Schneider. „Das gelingt nur, wenn wir auch mit privaten Partnern zusammenarbeiten. Wir haben erfreulicherweise viele Signale, dass Projektentwickler nicht nur Wohnungen und Büros, sondern auch die soziale Infrastruktur im Auge haben, ohne die eine Stadt nicht funktioniert.“ (ffm)