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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Neue Elektrobusse für Frankfurt

Land hilft bei Finanzierung

von Karl-Heinz Stier

(26.11.2019) Die Stadt Frankfurt kann sich über die Finanzhilfe des Landes für weitere Elektrobusse freuen.

Bildergalerie
Ein Prototyp der neuen Busgeneration - hergestellt in Polen
Foto: Karl-Heinz Stier
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Antworten auf Fragen gaben die Referenten (v.l.n.r.): Christian Schäfer von der städtischen Busgesellschaft, Verkehrsdezernent Oesterling. OB Feldmann, Minister Al Wazir
Foto: Karl-Heinz Stier
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Die vom Wirtschaftsministerium bereitgestellten 2,8 Millionen Euro fördern die Anschaffung von 9 Gelenk– und 2 Solobusse, ebenso die Ladeinfrastruktur sowie die Erweiterung des Netzanschlusses am Busdepot Rebstock. Damit sind die Investitionskosten für die Elektrobusse zu etwa 40 Prozent gedeckt. „Hessen hat als erstes Bundesland ein eigenes Förderprogramm für E-Busse aufgelegt. Daraus stellen wir fünf Millionen Euro jährlich bereit“, betonte Minister Tarek Al Wazir, der den Geldbescheid an Oberbürgermeister Peter Feldmann übergab. Er lobte die Aktivität der Stadt bei der Umstellung der Bus-Flotte auf alternative Antriebe.

OB Feldmann nannte den Einsatz alternativer Antriebstechnologien einen wichtigen Schritt zur Klimaneutralität der Stadt Frankfurt. Rund ein Drittel des Treibgas-Ausstoßes gehe auf das Konto des Verkehrs und seiner Emissionen. Herausforderung sei es, diese zu reduzieren, aber auch gleichzeitig die städtische Mobilität auf hohem Niveau zu erhalten.

Die Stadt verfolge das Ziel, bis 2030 den gesamten Busverkehr mit alternativen Antriebsformen zu betreiben. „Die Elektrifizierung der Linien 33 und 37, die mittels Strom aus 100 Prozent regenerativer Energie erfolgen wird, senkt die lokalen Emissionen und das zählt auch positiv auf die Minderung der globalen Emissionen.“ Sie sollen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 eingesetzt werden. Parallel zu den 11 neuen Elektrobussen sei auch der Einsatz von Brennstoffzellenbussen auf den Linien 33 und 37 geplant. Ein Antrag zur Landesförderung wird dazu aktuell von der städtischen Busgesellschaft ICB vorbereitet, kündigte der verantwortliche Leiter Christian Schäfer an. Die positiven Aussichten gründeten auf dem Erfolg der Elektrifizierung der Linie 75 (Bockenheim-Palmengarten) im Dezember 2018.

Verkehrsdezernent Klaus Oesterling ordnete dem Busverkehr nur eine Randbedeutung zu. Wichtig sei den Straßen – und U-Bahnbetrieb voranzutreiben. So werde die Stadt in 22 neue U-Bahn-Fahrzeuge investieren und zusätzliche Straßenbahnlinien ins Auge fassen. Immerhin sei der Autoverkehr in Frankfurt selbst in den letzten Jahren um 30 Prozent zurückgegangen, aber der Verkehr vom Umland nach Frankfurt habe um die gleiche Zahl zugenommen. Oesterling erinnerte an die Aussagen von RMV-Chef Ringat, dass die Fahrgäste mit 34 Millionen im letzten Jahr den allerhöchsten Zuwachs bei der RMV-Nutzung stellten.

Im Anschluss an die Pressekonferenz im Areal der Holding der Stadtwerke (VGH) besichtigten die Teilnehmer einen der neuen Elektrobusse. Er kostete rund eine halbe Million Euro, ein Dieselfahrzeug auch neu: etwa 250 000 Euro. Die Hersteller-Firma aus Polen – deutsche Firmen gibt es so gut wie gar nicht - garantiert mit ihren Batterien für die Elektrobusse für eine Reichweite von 150 bis 170 Kilometern. Für die Lebensdauer der Batterien sicherte die Firma 8 Jahre zu.