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Letzte Aktualisierung: 05.12.2024

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Nach 30 Jahren Abschied von Erika Mitsch und Anne Richter

von Adolf Albus

(29.11.2024) 75 Gäste waren vergangene Woche zum letzten Vortragsabend des Kulturforums 2024 ins Rat- und Bürgerhaus gekommen. Thomas Huth aus Frankfurt begab sich mit den Zuhörenden ins „Land der Impressionisten entlang der Seine“ - auf den Spuren der Maler Boudin, Renoir, Monet, Manet, Sisley an den idyllischen Flusslauf und in Städte wie Rouen, Vernon oder Honfleur.

Dr. Frank Fichert, Vorsitzender des Kulturforums, dankte Erika Mitsch (Mitte) und Anne Richter für ihr langjähriges Engagement. Beide übergeben die Abteilungsleitung „Vorträge“ in gute Hände.
Foto: Gemeinde Kriftel
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Der Leiter des Kulturforums, Dr. Frank Fichert, nutzte die Gelegenheit, sich am Ende des gelungenen Abends herzlich und mit je einem Blumenstrauß bei den Organisatorinnen Erika Mitsch und Anne Richter zu bedanken, die nach jahrzehntelanger Leitung der „Abteilung Vorträge“ nun in den „Ruhestand“ gehen. Für die Nachfolge ist gesorgt: Gabriele Baukholt und Ruth Kugelstadt-Braun übernehmen die Abteilungsleitung. Beide wurden bereits über das Jahr „eingearbeitet“.

Erika Mitsch und Anne Richter wurden mit viel Applaus bedacht: Jahrzehntelang haben beide dafür gesorgt, dass jedes Jahr etwa zwölf spannende Vorträge in Kriftel zu hören waren. Dr. Fichert bedankte sich daher „für das langjährige ehrenamtliche Engagement und die vielen interessanten Vorträge aus unterschiedlichen Themengebieten“. „Menschen, die sich so für das Kulturforum und Kriftel engagieren, sind unverzichtbar für das menschliche Miteinander in unserer Gemeinde und Gesellschaft“, findet er.

„Gegen das Fernsehen anschwimmen“

Erika Mitsch war stolze 30 Jahre lang für die Vortragsveranstaltungen zuständig: „Wendy Schröder hatte ursprünglich Unterstützung gesucht und mich angesprochen“, erzählt die Kriftelerin, die zuvor auch schon für die Kirchengemeinde Vorträge organisiert hatte. Als Wendy Schröder dann zur Organisation der Museumsbesuche wechselte, verstärkte Anne Richter das „Vortrags-Team“. „Zu zweit konnten wir immer wieder gute, spannende Themen finden“, berichtet Erika Mitsch.

„Als wir starteten, hatten wir ein festes Stammpublikum, das jeden Vortrag besuchte. Damals mussten wir noch nicht gegen das immer größer und spannender werdende Fernsehprogramm anschwimmen“, erinnert sie sich. „Doch mit den vielen Reisesendungen im Fernsehen, bequem auf dem Sofa zu konsumieren, und mit dem Internet mussten wir unser Programm anpassen.“ So fanden zum Beispiel Vorträge zum Thema Gesundheit plötzlich kein Interesse mehr.

„Zuhörerinnen und Zuhörer kommen heute gezielt zu Themen, die sie interessieren“, so Mitsch. Das sind mal 20, mal 80 Personen. Aber auch aus anderen Kommunen schauen immer wieder Interessierte vorbei. Viele Jahre lang konnte jedes Jahr ein großer Vortrag pro Jahr sogar die Schwarzbachhalle füllen. Mit Corona sei diese Veranstaltung „eingeschlafen“.

„Nicht jeder reist“

Nach wie vor beliebt sind Reiseberichte, betont Erika Mitsch, die etwa ein Drittel der Vorträge ausmachen: „Denn nicht jeder reist.“ Aber auch in Vorträgen über Mosaiken oder Epochen, wie die römische Zeit, seien Infos über Land und Leute enthalten. Gemeinsam mit ihrem Mann Werner ist sie viel gereist und, unter anderem mit dem Camper, in ganz Europa und im fernen Ausland unterwegs gewesen. So war sie selbst schon oft Referentin im Rathaus und berichtete über ihre Abenteuer zum Beispiel in Russland, Alaska, Namibia oder Kuba. „Einmal fiel uns eine halbe Stunde vor Beginn des Vortragsabends ein Referent aus. Da ist mein Mann kurzerhand eingesprungen und hat einen unserer Reisefilme gezeigt. Das kam gut an“, sagt sie und lacht.

„Es war eine wunderschöne Zeit, aber man soll ja aufhören, wenn es schön ist“, so die 76-Jährige, die gemeinsam mit Anne Richter besonders die „tollen Gespräche“ mit den Referentinnen und Referenten wie den vielen Interessierten genossen hat, die teilweise im Nachgang noch anriefen, um weitere Infos zum vorgestellten Thema zu erhalten. Nun sei es Zeit, dass mit ihren Nachfolgerinnen mal wieder neue, frische Ideen ins Programm einfließen.