Museumsstück im August: „Rose von Soden“

Foto: Stadt Bad Soden
Spätbiedermeierliches Mitbringsel aus der Kur
Die Rose von Soden wurde bei der Firma C. Adler in Hamburg, einer Fabrik für Druckarbeiten, hergestellt. Sie zeigt auf der einen Seite zwei rosa Rosen in Chromolithografie und 12 Stahlstiche mit Motiven aus Soden und der näheren Taunusumgebung. Die Rückseite gibt 16 Stahlstiche wieder, ebenfalls mit Motiven von Soden und Umgebung. Das runde Blatt aus Papier (Durchmesser 26 cm), die Ränder sind rosenblattförmig ausgestanzt, lässt sich so falten, dass auf jeder Seite eine Rose entsteht. Der Original-Umschlag zeigt den Titel „Rose von Soden“ mit ornamentaler Bordüre.
Dieses spätbiedermeierliche Souvenirblatt war ein beliebtes Mitbringsel aus der Kur an die Daheimgebliebenen oder auch als Erinnerung an die eigene Kurzeit in Soden gedacht.
Die Vorderseite zeigt von den 12 Stichen allein neun Sodener Motive: den Blick vom Dachberg, das Hotel Franz (an der Königsteiner Straße, wo sich heute das Altenpflegeheim St. Elisabeth befindet), den Blick vom Burgberg auf den Kurpark mit Kurhaus, den Champagner-Brunnen, das Kurhaus mit Quelle 6 im (heute Alten) Kurpark, die Quelle 6 extra, die Quelle 18 (der Wiesenbrunnen, der einst im Quellenpark austrat), Soden (Blick auf die Allee- und die Königsteiner Straße) von der Mühle aus gesehen, wobei unklar ist, um welche Mühle es sich handelte, und das Gasthaus Europäischer Hof ebenfalls an der Königsteiner Straße gelegen, wo sich heute der Europahof aus den 1960er-Jahren befindet. Zudem wird der Blick auf Königstein mit Burg, die Eppsteiner Burg und die „Wirthschaft Collosäus“ (vermutlich in Königstein) wiedergegeben.
Auf der Rückseite sind die umliegenden damaligen Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele aufgeführt: Kronberg, Kronthal und der Kronthaler Brunnen, Mammolshain, die (Berg-)Kapelle bei Hofheim, die Straße von Soden über Neuenhain nach Königstein, Falkenstein und zudem noch in Hornau (heute Kelkheim-Hornau) das Grab des Generals Heinrich von Gagern. Außerdem die Neuenhainer Kirche (einst als Simultankirche genutzt), die Drei Linden – das Wahrzeichen Neuenhains und damals ein beliebtes Ausflugsziel – ebenso wie das Schweizerhäuschen am Orteingang von Altenhain, in Soden die Quelle 3 – der Warmbrunnen, der damals noch im Quellenpark und nicht auf dem Franzensbader Platz austrat, die Quelle 4 – die damals noch ohne ihren schmückenden Pavillon und die Sodenia Statue auskommen musste; außerdem das Haus des Medizinalrats Otto Thilenius, dem ersten Sodener Badearzt, der fest in Soden wohnte, an der Königsteiner Straße sowie das Armenbad Bethesda an der Kronberger Straße.
Öffnungszeiten des Stadtmuseums
Wer die „Rose von Soden“ und viele andere interessante Exponate im Bad Sodener Stadtmuseum in Augenschein nehmen möchte, hat während der Öffnungszeiten Mittwoch, Samstag und Sonntag von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr Gelegenheit dazu. Der Eintritt ist frei.