Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

Werbung
Werbung

Monumentales Denken und Schreiben: Rahel Levin Varnhagen und ihr Werk

Goethe-Universität lädt zu interdisziplinärem Workshop und zu einer Podiumsdiskussion über die deutsche Schriftstellerin

von Adolf Albus

(26.08.2021) Am 19. Mai 2021 hat sich der Geburtstag von Rahel Levin Varnhagen zum 250. Mal gejährt. Aus diesem Anlass widmet sich an der Goethe-Universität zum zweiten Mal bereits ein Workshop dem umfangreichen Œuvre der noch immer vornehmlich als Salonnière bekannten Schriftstellerin und Gelehrten.

Die Veranstaltung, die am 2. und 3. September im digitalen Zoom-Meetingraum stattfindet, wird von Prof. Frederike Middelhoff und PD Dr. Martina Wernli vom Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik in Kooperation mit dem Deutschen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz organisiert.

Dank der nun vorliegenden kritischen (Neu)Editionen der Tagebücher, Aufzeichnungen und Briefwechsel (u.a. im C.H. Beck und Wallstein Verlag) besitzt die Forschung eine verlässliche Basis, um die Texte Rahel Levin Varnhagens rekonstruieren und neu beleuchten zu können. Die Schriften stellen das literarische, philosophische und zeitdiagnostische Werk einer Autorin dar, der Hannah Arendts Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin (E: 1933/38; engl./dt.; vgl. Kritische Gesamtausgabe, Bd. 2, Wallstein 2021) ein eindrucksvolles Denkmal geschaffen hat. Doch Rahel Levin Varnhagens Denken und Schreiben ist selbst monumental – ihre Texte, die kleine Formen wie Aphorismen, Aperçus oder Gedichte ebenso umfassen wie großformative Gattungen, sind ästhetisch und thematisch komplex.

Der interdisziplinäre Workshop möchte Rahel Levin Varnhagens Texte sowohl in ihrer Vielschichtigkeit als auch im Horizont ihrer soziokulturellen und geistesgeschichtlichen Verortung in den Blick nehmen. Im Zentrum steht die Lektüre von Rahel Levin Varnhagens facettenreichem Werk z.B. ausgehend von kultur- und philosophietheoretischen, praxeologischen, kunst- und wissensgeschichtlichen Zugängen. Ziel ist dabei, Rahel Levin Varnhagens Texte zu erkunden und u.a. vor dem Hintergrund romantischer Theoreme, Kommunikationsformen und Praktiken (neu) zu diskutieren.

Die Veranstaltung ist öffentlich, die Teilnahme kostenfrei. Anmeldung per Mail an beide Veranstalterinnen an (middelhoff@em.uni-frankfurt.de; wernli@lingua.uni-frankfurt.de).

Das Programm kann unter diesem Link eingesehen werden: https://romantikforschung.uni-frankfurt.de/programm_rvl/.

Eine für den 2. September um 20 Uhr vorgesehene Podiumsdiskussion zum Werk Levin Varnhagens an der JGU Mainz mit Barbara Hahn, Frederike Middelhoff, Günter Oesterle und Martina Wernli kann – ebenfalls nach Anmeldung per Mail – sowohl in Präsenz als auch per Videoschalte besucht werden.