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Moderner Schulcampus in zentraler Lage

Realisierungswettbewerb für Adorno-Gymnasium und Grundschule entschieden

Beim geplanten Neubau des Adorno-Gymnasiums und einer Grundschule im Westend gehen zwei verschiedene Entwürfe in das weitere Verfahren.

Im Realisierungswettbewerb für den Schulcampus an der Miquelallee entschied sich die Jury dafür, die Bietergemeinschaften h4a Gessert + Randecker Generalplaner und Glück Landschaftsarchitektur (beide aus Stuttgart) sowie WTR Architekten wörner traxler richter (Frankfurt) und Topothek 1 GmbH Landschaftsarchitekten (Berlin) jeweils mit einem zweiten Preis auszuzeichnen. Ein erster Preis wurde nicht vergeben. Insgesamt standen 19 Entwürfe zur Auswahl. Mit den Trägern des zweiten Preises werden jetzt Gespräche geführt, um die Entwürfe weiter zu verbessern. Das Projekt soll mit einer der beiden Bietergemeinschaften realisiert werden.

„Wir haben Entwürfe ausgezeichnet, die unter architektonischen, pädagogischen, städtebaulichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten gelungene Lösungen für einen modernen Schulcampus bieten“, sagt Jan Schneider, Dezernent für Bau und Immobilien. „Das Bauvorhaben ist äußerst anspruchsvoll, aber das zentral gelegene Grundstück bietet Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten, wie es sie in einer innerstädtischen Situation wohl kein zweites Mal in unserer Stadt geben wird.“

Integrations- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis. „Es war keine leichte Entscheidung, da sowohl die pädagogischen Anforderungen an eine moderne Grundschule und ein attraktives Gymnasium als auch eine nicht ganz einfache Lage an einem Verkehrsknotenpunkt der Stadt Frankfurt und die geringe Grundfläche in Einklang gebracht werden mussten“, so die Stadträtin.

Auch der Leiter des Adorno-Gymnasiums, Matthias Koepsell, ist erfreut über die Entscheidung. „Die Preisrichtersitzungstage waren gekennzeichnet durch einen konstruktiven Austausch aller Beteiligten. Wenn wir einen der beiden besten Entwürfe realisieren können, werden unsere Schülerinnen und Schüler ein gelungenes Zuhause des Denkens und des Miteinanders erhalten“, sagt der Schulleiter.

Geplant ist, auf einem Grundstück zwischen Miquelallee, Eschersheimer Landstraße und Hansaallee einen Neubau für das sechszügige Adorno-Gymnasium, eine vierzügige Grundschule sowie eine Sporthalle zu errichten. Auf einer Gesamtfläche von 18.700 Quadratmeter werden insgesamt rund 2000 Schülerinnen und Schüler von rund 150 Lehrkräften sowie 30 weiteren pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterrichtet und betreut. Die Sporthalle mit sechs Feldern wird nicht nur von diesen beiden Schulen, sondern auch von der benachbarten Holzhausenschule genutzt.

In dem mit einem zweiten Preis ausgezeichneten Entwurf von h4a Architekten und Glück Landschaftsarchitektur sind die Gebäudemassen auf zwei Baukörper verteilt, so dass die Grundschule im Osten als eigenständiger Baukörper ablesbar ist. Der Blockrand ist durch eine sechsgeschossige Baukante gefasst, wodurch geschützte Pausenflächen auf Erdgeschossniveau für beide Schulen entstehen. „Mir gefällt an diesem Wettbewerbsbeitrag die Trennung der Baukörper, die unterschiedliche Gestaltung und damit die Identitätsbildung für die beiden Schulen, die städtebauliche Einbindung in die Umgebung und die wirtschaftliche Bauweise“, so Stadtrat Schneider.

Die Arbeitsgemeinschaft aus wörner traxler richter Architekten und Topothek 1, die den weiteren zweiten Preis erhielt, sieht einen sechsgeschossigen Gebäuderiegel entlang der Miquelallee vor, der im Westen die Grundschule, den Sportkomplex im Osten und das Gymnasium in der Mitte beherbergt. „Ich schätze die guten Grundrisse mit der Verteilung der Flächen und die gute Umsetzung des pädagogischen Raumprogramms“, urteilt Stadträtin Weber.

Der dritte Preis wurde an das Büro Hess/Talhof/Kusmierz mit Burger Landschaftsarchitekten (beide München) vergeben. „Insgesamt stellt der Entwurf einen außergewöhnlichen und innovativen Beitrag zur Schulentwicklung in Frankfurt dar. Das Preisgericht sah jedoch Schwierigkeiten in der Umsetzung an diesem konkreten Standort“, so die Bildungsdezernentin. „Ich würde mich freuen, wenn sich die Bietergemeinschaft an einer unserer nächsten Ausschreibungen wieder beteiligen würde, zum Beispiel am Römerhof oder für das Gymnasium Nord, im Baugebiet ‚Nordwestlich der Steinernen Straße‘.“


Der vierte Preis ging an Dietrich Untertrifaller Architekten ZT GmbH (Wien) mit dem Büro HKK Landschaftsarchitektur GmbH (Frankfurt). „Das Preisgericht lobte die Ausbildung des Gebäuderiegels für das Gymnasium an der Miquelallee sowie die abgeschlossene Grundschule über einem zweigeschossigen Sockelkomplex mit großzügigen Freiflächen“, beschreibt Stadtrat Schneider den Beitrag.

Derzeit ist das Adorno-Gymnasium in einem Übergangsstandort in Höchst untergebracht. Zu Beginn des nächsten Schuljahres bezieht es ein provisorisches Quartier, das derzeit in Holzmodulbauweise auf dem ehemaligen Sportplatz der Philipp-Holzmann-Schule an der Miquelallee entsteht. Dort wird auch die Holzhausenschule vorübergehend einziehen, damit deren Gebäude an der Bremer Straße saniert werden kann. Das Übergangsquartier ist auf eine Nutzungsdauer von maximal fünf Jahren ausgelegt. Dann wird das Adorno-Gymnasium in seinen nahegelegenen endgültigen Standort umziehen. Die Holzhausenschule kehrt zurück in ihr angestammtes Gebäude.

Sämtliche eingereichte Arbeiten des Wettbewerbs sind vom 23. Januar bis 3. Februar 2019 im Atrium des Planungsdezernats, Kurt-Schumacher-Straße 10, ausgestellt. (ffm)