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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Mithras – Annäherungen an einen römischen Kult

von Karl-Heinz Stier

(12.01.2023) Erstmals nach ihrer Erschaffung vor fast 2000 Jahren verließen im Oktober 2021 herausragende Steindenkmäler des Mithras-Kultes aus Heiligtümern der römischen Stadt Nida in Heddernheim das Frankfurter Stadtgebiet.

Plakat der Sonderausstellung
Foto: Archäologisches Museum Frankfurt
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Sie wurden als zentraler Bestandteil der in einer internationalen Kooperation entstandenen Sonderausstellung „The Mystery of Mithras. Exploring the heart of a Roman cult“ in den Museen im belgischen Mariemont und dem französischen Toulouse präsentiert. Nach dieser weiten Reise kehrten die international bedeutenden Kultbilder zurück nach Frankfurt und werden im Rahmen der Sonderausstellung „Mithras: Annäherungen an einen römischen Kult“ im Archäologischen Museums Frankfurt in neuer Aufstellung präsentiert. Die Ausstellung bildet den Abschluss des von der Europäischen Kommission geförderten Projektes mithra-project-eu.

Die Ausstellung im Archäologischen Museum Frankfurt besteht aus zwei Teilen. Im Querschiff der Karmeliterkirche werden die Funde aus den Mithräen der römischen Stadt Nida gezeigt. Das römische Nida, Zentralort der Civitas Taunensium, antiker Ursprung Frankfurts und ehemals als „teutsches Pompeji“ bezeichnet, lag einst zwischen den Ortskernen von Praunheim und Heddernheim und ist heute weitgehend von den Wohnsiedlungen Römerstadt und Nordweststadt überbaut. Mit vier oder fünf Mithräen gehört Nida zu den wichtigsten Fundstätten des Mithras-Kultes in den Provinzen des römischen Reiches. Das große drehbare Kultbild aus Mithräum I von Nida ist in der Sonderausstellung zum ersten Mal überhaupt seit seiner Entdeckung im Januar 1826 vor 196 Jahren wieder in Frankfurt zu sehen.

Zusammen mit den im Refektorium des Karmeliterklosters ausgestellten Funden aus Mithras-Heiligtümern aus Italien, Frankreich, Kroatien, Ungarn und Rumänien sowie aus dem Limesgebiet in der Region Rhein-Main eröffnen die archäologischen Funde von Frankfurter Boden einen neuen Blick auf den faszinierenden Kult des Sonnengottes Mithras, der Wissenschaft und Forschung noch heute in vielen Bereichen Rätsel aufgibt.

Am Sonntag, 15. Januar, um 11.30 Uhr findet die nächste Führung durch die Ausstellung mit Wolfgang David, Direktor des Archäologischen Museums und Kurator der Sonderausstellung, statt. Am selben Tag präsentiert erneut um 14 Uhr Michelle Ziegler die Exponate. Für diese Führungen ist eine Anmeldung per E-Mail an fuehrungen.archaeologie@stadt-frankfurt.de erforderlich. Treffpunkt ist jeweils das Foyer des Archäologischen Museums Frankfurt in der Karmelitergasse 1.

Die Führungsgebühr kostet 10 Euro, ermäßigt 5 Euro, zuzüglich 7 Euro Eintritt, ermäßigt 3,50 Euro. Für Kinder bis 18 Jahre sowie die Freunde des Archäologischen Museums ist der Eintritt kostenfrei, nur die ermäßigte Führungsgebühr ist zu zahlen.