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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Mit FKK lernen, sich zu lieben

von Ilse Romahn

(24.06.2022) Psychologen gehen davon aus, dass Nacktsein das Wohlbefinden fördert. So auch der Sozialpsychologe Keon West, der sich seit einigen Jahren mit der Wirkung von Nacktheit auf das eigene Körperbild und Selbstbewusstsein beschäftigt. Verschiedene Studienansätze scheinen zu bestätigen, dass Menschen, die regelmäßig an FKK-Aktivitäten teilnehmen, merken, dass sich das Verhältnis zu ihrem Körper verbessert.

Bodypainting
Foto: France 4 Naturisme
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Es wirkt sich positiv auf das Selbstwertgefühl sowie auf Glücksempfinden und Zufriedenheit aus. Denn je mehr man andere nackt sieht, stellt man fest, dass nur die wenigsten Menschen einem weit verbreiteten Schönheitsideal entsprechen. Aber auch ökonomische Unterschiede und soziale Belastungen fallen dabei. Ob Bänker oder Bauarbeiter – alle haben ihre körperlichen Makel, während das reine Nacktsein als psychologische Befreiung wirkt, da man sich von Zwängen befreit. Keon West fand in diesem Zusammenhang heraus, dass sich Naturismus sogar als Körper-Geist-Therapie eignet, um ein positiveres Selbstbild seines Körpers zu gewinnen. Was vor allem daran liegt, dass man die Angst, wie andere den eigenen Körper bewerten, zunehmend hinter sich lässt. 

Ganz im Sinn von Body Positivity
Die Body Positivity-Bewegung entstand in den Sechzigern in den USA. Ziel war es, den Schlankheitskult in Frage zu stellen und die Akzeptanz übergewichtiger Menschen in der Gesellschaft zu verbessern. Auch wenn sich die Bewegung stark weiter entwickelte, hat sie noch denselben Grundgedanken: den Respekt aller Menschen und Körper, egal wie sie aussehen. Dies betrifft Gewicht und Größe ebenso wie beispielsweise Falten, Narben oder Behinderungen. Diese Prinzipien bei sich selbst anzuwenden, geht natürlich nicht auf Knopfdruck. Man muss an sich arbeiten, um sich von seinem Schönheitsideal zu lösen und sich mit wohlwollenderem Blick zu betrachten. Ein FKK-Urlaub kann helfen. Denn alle die von ihrem ersten FKK-Erlebnis zurückkehren, stellen dasselbe fest: in einem FKK-Bereich sieht niemand explizit auf die Körper, so dass man weder Werturteilen noch gesellschaftlichem Druck ausgesetzt ist. Jeder kommt mit seinen eigenen Komplexen und lässt sie an der Tür zurück. Man kehrt eher zu seiner wahren Natur zurück und lernt, sich so zu akzeptieren, wie man ist: die Freiheit, sich selbst zu sein, ohne Künstlichkeit und Zwänge. 

Werte, die verbinden
In den FKK-Zentren von France 4 Naturisme wird ein gesunder, familienfreundlicher Naturismus praktiziert. Dabei bleibt man gewissen Werten treu. Wobei Respekt und Achtung die wichtigsten Grundpfeiler sind. Zunächst einmal gegenüber anderen, indem man höflich, tolerant und diskret ist. Aber auch gegenüber sich selbst und seinem Körper, den man so zu akzeptieren und zu lieben lernt, wie er ist. Dabei helfen zahlreiche gesunde und kreative Aktivitäten, um mit der Natur eins zu werden. Yoga, Entspannung oder Wandern verschaffen Wohlbefinden und Beruhigung. Man kann in aller Ruhe sich selbst sein. Naturist zu sein bedeutet zudem in Osmose mit der Natur zu leben und auf die Umwelt zu achten. Jede umweltfreundliche Geste wird unterstützt und die FKK-Zentren beteiligen sich an Aktionen zugunsten der Umwelt. Auch nachhaltige Entwicklung und Tourismus stehen dabei im Mittelpunkt. Dieses Konzept deckt sich mit den Bedürfnissen von langjährig Praktizierenden wie Einsteigern. Ihnen ist allen wichtig, sich mit der Natur zu verbinden, sich selbst zu akzeptieren, wie man ist und sie schätzen die Toleranz, die Freiheit und Einfachheit eines FKK-Urlaubs.

Body Painting als Ausdruck körperlicher Freiheit
France 4 Naturisme fragte sich, wie man die verschiedenen Emotionen eines hüllenlosen Urlaubs am besten vermittelt und stieß dabei auf Iepke Seebregts und Saskia Hoek. Das niederländische Bodypainting-Duo hatte die Aufgabe, die sechs zur Gruppe gehörenden FKK-Campingplätze in Szene zu setzen. Einige Mitglieder des NFN (Naturisten Federatie Nederland) haben sich von Kopf bis Fuß mit typischen Motiven der französischen Campingplätze bemalen lassen. Daraus entstanden fotografische Kunstwerke als Hommage an die Landschaften, in denen die FKK-Campingplätze liegen. Die Fotoserie ist inspiriert vom Einssein mit der Natur und dem freien Gefühl, das ein FKK-Urlaub mit sich bringt. Die niederländische Bodypainting-Künstlerin Iepke Seebregts erklärt: „Was uns gerade am Malen von menschlichen Körpern reizt, ist, dass die Arbeitsweise viel intimer ist. Der Kontakt mit den Models ist intensiver. Der menschliche Körper hat alle möglichen schönen Formen und Linien, die man mit Farbe hervorheben kann. Für diese Serie haben wir Naturisten gemalt und sie waren sofort sehr frei in ihrer Nacktheit. Das hat unser Schaffen enorm vereinfacht.“ 

France 4 Naturisme ist der größte Anbieter von FKK-Urlaub in Frankreich. Die Gruppe bietet sechs Urlaubsziele in der Kategorie von 4 bis 5 Sternen an und steht für gesunde Freikörperkultur in familiärem Kontext. Die FKK-Feriendörfer liegen am Meer, an einem Fluss, auf dem Land oder in ruhiger natürlicher Umgebung. Auf den Campingplätzen gibt es auch FKK-Badeanlagen, Balneotherapie, Spas und Thalassotherapie. Die Standorte liegen in idealer Umgebung für einen FKK-Urlaub: an der Atlantikküste, am Mittelmeer, im Herzen der Provence, in der Ardèche und auf Korsika.

Weitere Informationen finden Sie unter https://de.france4naturisme.com/