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Messe Frankfurt zurück auf Wachstums-Kurs

Umsatzerlöse haben sich nahezu verdreifacht

Die Messe Frankfurt kann ihren Wachstumskurs schneller als gedacht fortsetzen und erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen weiteren Umsatzanstieg. Rund 340 Veranstaltungen werden 2023 unter dem Dach der Messe Frankfurt stattfinden.
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Vorsitzender Geschäftsführer Wolfgang Marzin, Aufsichtsrats-Vorsitzende Stephanie Wüst und Geschäftsführer Detlef Braunj
Foto: Karl-Heinz Stier

Nach einem sehr dynamischen ersten Geschäftshalbjahr sind auch die Prognosen für die zweite Jahreshälfte gut. Nicht zuletzt durch die Entscheidung des Managements während der drei vergangenen Krisenjahre auf Entlassungen zu verzichten, kann die Unternehmensgruppe operativ aus dem Vollem schöpfen. Mit Investitionen in ihr Kerngeschäft sowie in die digitale Transformation und den Schwerpunkt Nachhaltigkeit entwickelt die Messe Frankfurt ihre langjährige Unternehmensstrategie konsequent weiter.

„Die Rückkehr eines intensiven Veranstaltungsgeschäfts mit hohen Internationalitäts- und Zufriedenheitsraten zeigt das Commitment durch alle Branchen.  Wenn sich alles so gut weiterentwickelt, rechnen wir für 2023 wieder mit einem positiven operativen Ergebnis und können trotz eines turnusbedingt veranstaltungsärmeren Eigenveranstaltungsjahres am Heimatstandort einen Umsatz von rund 600 Millionen Euro erreichen. Damit ist die Messe Frankfurt im weltweiten Wettbewerb zurück in der Top-Liga“, betonte Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt,  auf der Unternehmenspressekonferenz.

Auch Stephanie Wüst, Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Reformen der Stadt Frankfurt und neue Aufsichtsratsvorsitzende der Messe Frankfurt, betonte: „Das Messegeschäft hat sich  seit Jahresmitte 2022 wieder erfreulich entwickelt, obwohl die Rekorde der Vor-Corona-Jahre noch nicht ganz in Reichweite liegen. Es ist eine gute Nachricht für den Ballungsraum Frankfurt Rhein-Main. dass der Wirtschaftsmotor Messe Frankfurt wieder läuft und zum Wohlstand unseres Standorts beiträgt. Denn die Messe Frankfurt steht unserer Stadt und Region nicht nur gut zu Gesicht, sondern sie ist auch ein internationales Aushängeschild.“

Nach Vorlage des finalen Finanzberichts für das Geschäftsjahr 2022 haben sich die Umsatzerlöse trotz eines noch pandemiebedingt eingeschränkten Veranstaltungsjahres mit 454,2 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (2021: 153,8 Mio. Euro) nahezu verdreifacht. Davon wurde im Inland rund 314 Millionen Euro erwirtschaftet. Das ist ein Anteil von 69 Prozent an dem Konzern-Umsatzerlösen. Der erwirtschaftete EBITDA erreichte 40,6 Millionen Euro (2021: -74,9 Mio. Euro). Der Konzernjahresfehlbetrag hat sich verringert und liegt bei -25,7 Millionen Euro (2021: -139,2 Mio. Euro). Die Kennzahlen im Geschäftsjahr 2022 haben sich gegenüber dem Vorjahr wesentlich verbessert. Insgesamt fanden im abgelaufenen Geschäftsjahr 310 Veranstaltungen statt mit mehr als 46.500 ausstellenden Unternehmen und über 2,4 Millionen Besuchern.

In der strategischen Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe nimmt nachhaltiges und umweltbewusstes Handeln eine zentrale Bedeutung ein. „Unser Anspruch ist es, ethisches Verhalten und wirtschaftliches Agieren im Kontext mit ökologischen Werten zu vereinen. Mit der nun geschaffenen Zielarchitektur setzen wir den nachhaltigen Umbau im Unternehmen fort und werden die drei Dimensionen Ökologie, Soziales und Ökonomie strukturiert weiterbearbeiten“, erläuterte Marzin. Bis spätestens 2040 soll der Messeplatz Frankfurt klimaneutral sein.

Neben Nachhaltigkeit ist nach Mitteilung von Geschäftsführer Marzin die Digitalisierung für die Messe Frankfurt ein weiterer Faktor, um Wachstum zu generieren und das Kerngeschäft zu stärken. Die Unternehmensgruppe wird ihr vor rund fünf Jahren begonnenes internationales Modernisierungsprogramm weiter ausbauen.  Dabei stehe die Effizienzsteigerung für die Kunden sowie eine inhaltlich optimierte Verzahnung der Veranstaltungen mit entsprechenden event-bezogenen digitalen Plattformen im Vordergrund.

„Die Messe Frankfurt versteht sich als ganzjähriger Business Enabler“, ergänzte Geschäftführer Detlef Braun. „Entscheidender Faktor bei der Inspiration bleibt das physische Erlebnis Messe, das klar im Fokus steht und digital sinnvoll vor und nach den Messen ergänzt wird“. Beispielhaft nannte Braun das Konsumgütermessen-Trio Ambiente, Christmasworld und Creativeworld. Die Veranstaltungen im Februar waren komplett ausgebucht. Gleichzeitig waren über die Online-Plattform „Digital Extension“ unter anderem mehr als 80.000 Kontakte virtuell unterwegs, mehr als 1.000 Stunden Content wurden konsumiert.

In der strategischen Unternehmensausrichtung spielt auch das weltweite Portfolio einen wichtigen Punkt in der stetigen Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe. Rund 20 Premien-Veranstaltungen sind aktuell geplant, die zwischen den Jahren 2023 und 2025 neue Absatzmärkte für Kunden schaffen sollen. Ausbauen will die Messe ihre Kompetenzen in den Asean Ländern wie beispielsweise in Vietnam, Indien und im nordamerikanischen Raum. Auch in der Türkei werde man sich mit zwei neuen Veranstaltungen verstärkt engagieren. Zur Zeit ist die Messe Frankfurt in 180 Ländern präsent.

Uwe Behm von der Geschäftsführung gab einen Ausblick auf die Modernisierung auf dem Messegelände. Die Halle 5 sei seit Februar am Netz und mit ihrer neuen Vielseitigkeit und bester Lage zwischen Congress-Center und Halle 6 ins Messegeschehen eingebunden.

Planmäßig verlaufen die Bauarbeiten rund um das Projekt Eingang Messeplatz und Sparda-Bank Tower – Eigentümer und Bauherr ist die Sparda Bank – an der Südseite des Frankfurter Messegeländes. Mit der Realisierung des Eingangs Messeplatz bis 2026 wird das neue repräsentative Gesicht der Messe Frankfurt die ohnehin schon gute Erreichbarkeit des Messegeländes noch einmal für Gäste optimieren.

In der anschließenden Pressefragestunde kam auch die künftige Bedeutung Frankfurts als Fashion-Metropole zur Sprache. Aufsichtsratsvorsitzende Stephanie Wüst wies darauf hin, dass dies großer Anstrengungen bedürfe und man sich sicher schwer tue in Konkurrenz mit anderen bereits etablierten Großstädten in Europa behaupten zu können. Das ändere aber nichts daran, manche Ideen von modischen Entwicklungen auch in Frankfurt aufzugreifen.