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Mehrsprachig die Gesundheit in den Stadtteilen fördern

Sie gehen dorthin, wo die Leute sind und unterstützen diese dabei, gesund zu bleiben: Die Frankfurter KoGi-Lotsinnen und -Lotsen klären die Menschen in den Stadtteilen über Gesundheitsthemen von A wie Alterserkrankungen bis Z wie Zahngesundheit auf.

Am Donnerstag, 13. Juli, erhalten über 20 KoGi-Lotsinnen im Gesundheitsamt ihre Weiterbildungs- beziehungsweise Ausbildungszertifikate von der designierten Gesundheitsdezernentin Elke Voitl.
 
„Unsere Frankfurter Gesundheitslotsinnen und -losten machen wirklich eine tolle Arbeit“, sagt die Dezernentin. Sie fügt hinzu: „Mit ihren Besuchen in Stadtteilzentren, Vereinen oder Schulen helfen sie, die Gesundheit direkt dort zu fördern, wo es einen Bedarf gibt. Sie beraten kultursensibel in 32 Sprachen, beantworten Fragen, klären auf, nehmen Ängste und vor allen Dingen nehmen sie sich Zeit, um den Menschen zuzuhören. All das machen sie mit sehr viel Empathie und Herzblut.“
 
Das Projekt „Kommunale Gesundheitsinitiativen interkulturell“, kurz „KoGi“, läuft seit 2007. Sein Ziel ist es, Gesundheitsaufklärung anzubieten sowie die gegenseitige kulturelle Öffnung und die Gesundheitskompetenz vulnerabler Gruppen zu fördern. Insgesamt gibt es rund 80 ehrenamtliche Gesundheitslotsinnen und –lotsen und 62 Elementarlotsinnen und -lotsen, die über Themen informieren, die speziell auf den Bedarf von Eltern mit Kindern im Krippen-, Kindergarten-, oder Grundschulalter zugeschnitten sind. Im September 2022 wurde das Projekt „KoG-Lotsen zur Elternbildung in (Grund-)schulen, Krippen und Kitas“ mit dem zweiten Platz des Zukunftspreises 2022 zum Schwerpunkt Gesundheitskompetenz des Verbands der Ersatzkassen ausgezeichnet.

Die Gesundheitsbotschafterinnen und -botschafter beraten in 32 Sprachen, etwa auf türkisch, persisch, ukrainisch oder auch japanisch. KoGi ist ein Gemeinschaftsprojekt des Gesundheitsamts und des Vereins Kinder im Zentrum Gallus – Mehrgenerationenhaus Gallus. Zusammen erarbeiten sie die inhaltliche Gestaltung der Ausbildung. Das Mehrgenerationenhaus übernimmt die Koordinierung des Projekts, stellt also den Kontakt zu den Lotsinnen und Lotsen her und vereinbart die Termine für deren Einsätze.
 
„Die KoGi-Lotsinnen und -Lotsen leisten enorm wichtige Präventionsarbeit: Mit ihrer Unterstützung gelingt es uns, die Menschen in allen Teilen der Stadt zu erreichen, insbesondere auch diejenigen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamts. „Zu erleben, wie wissbegierig sie die Inhalte ihrer Ausbildung aufnehmen und wie engagiert sie ihr Wissen weitergeben, ist eine große Freude und eine Bereicherung für unsere tägliche Arbeit.“
 
„Die Schulungen übernehmen Fachleute aus den verschiedenen Abteilungen unseres Amtes und auch externe Kooperationspartner, beispielweise von der Verbraucherzentrale, dem Caritas Verband oder der Ärztlichen Gesellschaft für Gesundheitsförderung“, erklärt Dr. Manuela Schade, die das Projekt im Gesundheitsamt betreut. Bei der diesjährigen KoGi-Ausbildung lag der Schwerpunkt auf der Gesundheit von Erwachsenen. Über zwei Monate hinweg wurden die Teilnehmenden intensiv zu Themen wie Patientenrechte, Vorsorgeuntersuchungen, Frauen- und Männergesundheit, Bewegung, Ernährung, richtiger Umgang mit Medikamenten, seelische Gesundheit, Hygiene und Infektionskrankheiten geschult. „Wir wollen unsere Lotsinnen und Lotsen stets auf dem neuesten Stand halten und so die hohe Qualität der Informationen sicherstellen, die sie in die Stadtteile tragen. Darum haben wir in diesem Jahr nicht nur neue Teilnehmende ausgebildet, sondern auch das Wissen von bereits erfahrenen Kräften aufgefrischt“, erklärt Sophia Stenzel vom Mehrgenerationenhaus.
 
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung fördert das KoGi-Projekt als Teil der zielgruppenspezifischen Interventionen. (ffm)