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Letzte Aktualisierung: 07.02.2025

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Medico-Palais wird moderner Verwaltungsstandort

von Adolf Albus

(28.01.2025) Mit dem Einreichen des Bauantrags bei der zuständigen Bauaufsicht des Main-Taunus-Kreises ist ein weiterer großer Schritt in Richtung Umnutzung des Medico-Palais zum zentralen Verwaltungsstandort der Stadt Bad Soden am Taunus getan.

Das Innere des denkmalgeschützten Medico-Palais.
Foto: Stadt Bad Soden
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„Die geplante Umnutzung wird nicht nur die Stadtverwaltung modernisieren, sondern auch zur Erhaltung eines historischen Bauwerks beitragen und dieses wieder mit Leben füllen. Hier werden künftig als Teil des ´Verwaltungscampus im Denkmalensemble Alter Kurpark´ die öffentlichen Dienstleistungen der Stadt gebündelt,“ erklärt Bürgermeister Dr. Frank Blasch. „Der Beginn der Arbeiten am Medico-Palais ist für das zweite Quartal 2025 vorgesehen. Läuft alles planmäßig, kann die Stadtverwaltung 2028 ins Medico-Palais einziehen.“

Denkmalgerecht saniert

Im Rahmen der Bauarbeiten wird das Medico-Palais denkmalgerecht saniert und durch eine kleine Erweiterung ergänzt. Die Planung berücksichtigt nicht nur den Erhalt der historischen Substanz, sondern auch moderne Anforderungen an Barrierefreiheit und eine flexible Arbeitsplatzgestaltung. „So entsteht ein Verwaltungsstandort, der den aktuellen Arbeitsanforderungen gerecht wird und gleichzeitig den historischen Wert des Gebäudes wahrt“, freut sich der Bürgermeister.

Im Verwaltungsstandort Medico-Palais sollen auch die Neuenhainer Verwaltungsbereiche Platz finden. Im Obergeschoss des Bürgerhauses Neuenhain könnten dann Wohnungen, Arztpraxen oder Büros eingerichtet werden. Der Bürgersaal im Erdgeschoss bleibt ebenso erhalten wie die Gaststätte.

Flexibles Arbeiten und Integration der Neuenhainer Verwaltungsteile

Die Geschosse des Medico-Palais werden zu Arbeitsbereichen umgebaut, die durch Desk-Sharing und flexible Bürostrukturen eine moderne Arbeitsweise fördern. Aufgrund der im Bestandsgebäude vorgegebenen Raumstruktur ist die Unterbringung größerer Multifunktionsräume für Treffen der politischen Gremien wie Magistrat, Ausschüsse, Fraktionen oder Vereine nicht möglich. Dafür sind im Obergeschoss der Erweiterung autarke Räume geplant, die flexibel auch außerhalb der Öffnungszeiten der Verwaltung von Dritten genutzt werden können.

Neben dem Rückbau früherer Umbauten, der Schaffung eines zentralen barrierefreien Haupteingangs, E-Ladesäulen und Fahrradstellplätzen, bleiben die Außenanlagen in großen Teilen in ihrem derzeitigen Zustand erhalten. Eine Photovoltaikanlage sowie die Nutzung von Regenwasser und geothermischer Wärme aus den nahegelegenen Solequellen „Alter Sprudel“ und „Neuer Sprudel“ sorgen für eine umweltfreundliche Energieversorgung.

Kosten der Maßnahme

Die Kostenschätzung für die Umnutzung des Medico-Palais wurde im Januar 2024 mit insgesamt 24,6 Millionen Euro ermittelt. Dieser Betrag umfasst Baukosten sowie Nebenkosten und berücksichtigt auch unvorhergesehene Ausgaben und nachgenehmigte Mehrkosten wie zum Beispiel Anpassungen an den sommerlichen Wärmeschutz und Heizung.

Historie und Hintergründe zur Maßnahme

Die Idee, das Medico-Palais als neuen Verwaltungsstandort zu nutzen, entstand bereits 2019, nachdem bei den städtischen Gebäuden an der Königsteiner Straße, dem Rathaus sowie dem Verwaltungsgebäude in der Königsteiner Straße 77, dringender Sanierungsbedarf festgestellt wurde. Zwei gescheiterte Verkaufsverfahren des Medico-Palais aufgrund der strengen Denkmalschutzauflagen hatten die Stadtverwaltung schließlich dazu veranlasst, eine Umnutzung des Gebäudes zu prüfen. Nach einem umfangreichen Vergleich von Kosten, baulichen Potenzialen und städtebaulichen Vorteilen fiel die Entscheidung, das Medico-Palais in Verbindung mit einer kleinen Erweiterung zum Verwaltungsgebäude umzubauen. Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung im Januar 2024 legte den finanziellen Rahmen für die Maßnahme fest.

Ein zukunftsfähiger Verwaltungsstandort im historischen Kontext

Die Umnutzung des Medico-Palais wird nicht nur die Stadtverwaltung Bad Soden am Taunus modernisieren, sondern auch dazu beitragen, ein historisches Gebäude in den Dienst der Zukunft zu stellen. „Mit der Kombination aus denkmalgerechter Sanierung, moderner Bürogestaltung und nachhaltiger Energienutzung entsteht ein Verwaltungsstandort, der den Anforderungen der Stadt und ihrer Bürger gerecht wird,“ beurteilt Bürgermeister Frank Blasch die große Herausforderung, die mit der Umsetzung der Planungen vor der Stadt liegt. „Zudem bietet es die Chance, nach Umzug der Verwaltung aus dem heutigen Rathaus und dem Gebäude Königsteiner Straße 77 das gesamte ‚Rathauskarree‘ einer attraktiven städtebaulichen Entwicklung zuzuführen und damit die Innenstadt Bad Sodens weiter aufzuwerten. Hierzu werden im Laufe dieses Jahres erste Konzeptideen vorgestellt“, kündigt der Bürgermeister abschließend an.