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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Main-Taunus-Kreis bereitet weitere Maßnahmen im Kampf gegen Corona vor

Verschärfte Maskenpflicht und mehr Busse

von Adolf Albus

(26.10.2020) Zur Eindämmung der Corona-Pandemie leitet der Main-Taunus-Kreis weitere Maßnahmen ein. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, wurden bisher gültige Verfügungen verschärft, zusätzliche Busse eingesetzt, und ein Besuch der Kfz-Zulassung in Fahrzeugangelegenheiten ist nur nach Online-Anmeldung möglich.

„Wir haben die dynamische Entwicklung bei den Corona-Zahlen im Blick und leisten damit einen Beitrag zur Eindämmung des Virus‘“, so Cyriax. Weite Teile Hessens hätten die im Landeskonzept festgelegte rote Eskalationsstufe erreicht oder überschritten: „Es ist an der Zeit, dass landesweite Antworten auf diese Entwicklung gegeben werden.“ Der Kreis werde zu Beginn der kommenden Woche über weitere Maßnahmen beraten.

Binnen zwei Wochen habe sich die so genannte 7-Tage-Inzidenz (neue positiv Getestete pro 100.000 Einwohner) mehr als verdoppelt; mit dem (heutigen) Freitag beträgt sie 106. Erste Schwierigkeiten würden schon auftreten: In vielen Fällen seien Kontaktwege nicht verlässlich zurückzuverfolgen, und in den Kliniken würden nur noch Operationen durchgeführt, die nicht aufgeschoben werden können.

Nach Angaben von Kreisbeigeordneter Madlen Overdick hat es der Kreis jetzt, wie auch andere Kreise in der Region, mit einem „breiten Infektionsgeschehen“ zu tun. Die große Mehrzahl der Ansteckungswege lasse sich nicht verlässlich zurückverfolgen, es gebe breit gestreut Fälle in Schulen Kindergärten, Pflegeheimen und kommunalen Verwaltungen, so die Gesundheitsdezernentin. Der Kreis habe die Entwicklung intensiv im Blick. Vor allem aber seien die Bürger gefordert, sich an Hygiene- und Abstandsregeln zu halten und Sozialkontakte einzuschränken: „Wir alle können einen Beitrag zur Sicherheit leisten.“

Das Land Hessen habe sein Eskalationskonzept in Details fortgeschrieben, so der Landrat. Der Kreis habe daher auch seine in den vergangenen Tagen erlassene Verfügung angepasst. Unter anderem gilt vom (morgigen) Samstag an eine verschärfte Maskenpflicht bei öffentlichen Veranstaltungen, auf Bahnsteigen und an Haltestellen, bei Trauerfeiern, in Kirchen und vergleichbaren Gebäuden anderer Glaubensgemeinschaften gelten: Masken müssen grundsätzlich auch am Sitzplatz getragen werden. Auch müssen zum Beispiel Patienten beim Transport ins Krankenhaus Masken tragen. Auch gibt es weitere Bestimmungen für Einrichtungen wie Pflegeheime und Behindertenwerkstätten. Dort müssen Angestellte und Besucher künftig befragt werden, ob sie ein Corona-Infektion haben oder ob es Anhaltspunkte dazu gibt.

Die angepassten Verfügungen werden im Amtsblatt des Main-Taunus-Kreises veröffentlicht und sind abrufbar auf der Internetseite des Kreises unter www.mtk.org.

 

Schulbusse

Die Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft (MTV) wird nach Kreisbeigeordneten Johannes Barons Angaben zusätzliche Busse einsetzen. Dazu beobachtet sie laufend, wie stark die Busse genutzt werden. „Mehr Busse bringen mehr Sicherheit“, so der Verkehrsdezernent.

So wird seit vergangenen Montag die Linie 809 zwischen Flörsheim und Hochheim mit einem Fahrzeug verstärkt. Demnächst sollen auf der Linie 402 in Hofheim und der Linie 804 zwischen Niederhofheim und Kelkheim weitere Fahrten folgen. Einzelheiten dazu werde die MTV als zentraler Ansprechpartner in den kommenden Tagen mitteilen. „Wir werden weiter auf allen Strecken kontrollieren, wie die Busse genutzt werden und können bei Bedarf zügig reagieren, um zusätzliche Fahrten zu ermöglichen, wenn es nötig ist“, so Baron. Derzeit halte sich die Auslastung noch in Grenzen, was aber wohl am milden Wetter liege.

Die Maskenpflicht werde in den Bussen sehr gut eingehalten, so Baron. Das werde auch von der MTV zusammen mit den Ordnungsämtern überprüft. Er appellierte aber an die Fahrgäste, besonders die Schulkinder, sich nicht auf den vorderen Stehplätzen zu drängen, sondern sich im Bus zu verteilen, um den nötigen Abstand zu schaffen.

 

Kfz-Zulassung: Termine nur mit Reservierung online

Änderungen gibt es hingegen bei Besuchsregelungen in der Straßenverkehrsbehörde und Kfz-Zulassung. Von Montag, 26. Oktober, werden dort Kfz-Angelegenheiten nur nach Online-Anmeldung bearbeitet. Alternativ können sich die Kunden an gewerbliche Zulassungsdienste wenden, die dort über einen Zugang zu einem speziellen Händlerfach verfügen. Kunden können sich Termine über die MTK-App (kostenfrei erhältlich in den gängigen Stores) sowie über die Internetseite www.mtk.org reservieren. Mit entsprechenden technischen Voraussetzungen ist auch die komplett digitale Zulassung ohne persönliche Abgabe von Unterlagen möglich.

Wie Baron erläutert, erspart der Kreis damit den Kunden Wartezeiten in einer Schlange vor der Zulassung. Ins Haus dürfen wegen des Corona-Abstandsgebots bislang gleichzeitig nur maximal zehn Besucher. Das habe dazu geführt, dass sich vor der Tür lange Schlangen mit Wartenden ohne Terminreservierung bildeten. Künftig darf von den Kfz-Kunden niemand mehr das Haus ohne Online-Terminvereinbarung betreten.

Kunden hingegen, die nicht wegen eines Fahrzeugs, sondern wegen eines Führerscheins kommen, brauchen auch weiterhin keine Online-Terminvereinbarung. Die Zahl dieser Kunden sei im Vergleich zu Fahrzeug-Angelegenheiten gering, so Baron.