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Magische Italienische Opernnacht

Rheingau Musik Festival mit den schönsten Chören und Arien im Kurpark

Alles passte an diesem Abend, als Marsilius Graf von Ingelheim die Besucher der Italienischen Opernnacht im Park des Staatstheaters in Wiesbaden begrüßte. Es war ein lauer Sommerabend, alle Plätze – über tausend - waren besetzt und die Gäste teilweise sehr festlich gekleidet. Allenthalben war die Vorfreude auf das musikalische Ereignis zu spüren.
Eine vergnügliche Sommernacht erlebten die über tausend Besucher beim Konzert des Rheingauer Musikfestival im Wiesbadener Kurpark.
Eine vergnügliche Sommernacht erlebten die über tausend Besucher beim Konzert des Rheingauer Musikfestival im Wiesbadener Kurpark.
Foto: Ansgar Klostermann RMF
Das Duo Carmela Remigio und David Giusti begeisterten die Besucher bei ihren gemeinsamen aber auch Einzelauftritten. Rechts Claus Peter Flor, Dirigent des Mailänder Sinfonie-Orchesters.
Das Duo Carmela Remigio und David Giusti begeisterten die Besucher bei ihren gemeinsamen aber auch Einzelauftritten. Rechts Claus Peter Flor, Dirigent des Mailänder Sinfonie-Orchesters.
Foto: Ansgar Klostermann RMF

Als gute Entscheidung zeigte sich, die Moderation Bastian Korff vom hr zu übertragen, der nicht schwülstig, sondern äußerst launig und mit Augenzwinkern und vielen Informationen durch das Programm begleitete.

Dass ein so renommiertes Orchester mit Chor „Orchestra e Coro Sinfonica die Milano“ unter der Leitung von Claus Peter Flor, das in der ganzen Welt zu Hause und sehr geschätzt ist, in Wiesbaden zu Gast war, unterstrich die glückliche Hand der Veranstalter des Rheingau Musik Festivals.

Das Orchester – die Herren im Frack, die Damen im „kleinen Schwarzen“ – und im Hintergrund der vielstimmige, gewaltige Chor, begann mit der Ouvertüre aus „Norma“ von Bellini zart und einfühlsam.

Alle berühmten italienischen Komponisten waren dann vertreten: Bellini, Donizetti, Verdi und Puccini. Die Sopranistin Carmela Remigio, die auf allen wichtigen Bühnen schon gesungen hat, - auch bei den Salzburger Festspielen - bezaubernd anzuschauen, glänzte besonders als Mimi (La Boheme) und Liu (Turandot). Der Italiener Davide Giusti, charismatisch mit überzeugender Stimme, dessen Repertoire alle wichtigen Tenor-Rollen umfasst, begeisterte das Publikum unter anderem mit dem „eiskalten Händchen“ von Puccini und mit „Nessun dorma“ aus Turandot. Bei „Nessun dorma“ hätte man sich gewünscht, dass der Dirigent Flor sein Orchester zum Schluss der Arie etwas zurückgenommen hätte. Denn er ließ leider den Sänger mit gewaltigen Klängen übertönen

Fehlen durfte in dieser magischen Nacht natürlich auch nicht der Summ-Chor aus „Madame Butterfly“ oder der Gefangenenchor aus „Nabucco“. Die Zuhörer waren hingerissen. Der Triumphmarsch aus Aida mit dem „Grande Finale aus Akt II“ sollte dann die Opern-Nacht beenden. Dass als Zugabe Davide Giusti und Carmela Remigio den Gästen die Champagner-Arie „Libiamo“ aus Traviata“ schenkten, rundete das besondere Ereignis am Staatstheater Wiesbaden ab.

Alles in allem: von zarter Romantik über schwärmerische Melodien bis hin zu klanggewaltigen Jubelchören war für jeden etwas dabei. Langer stürmischer Beifall der Besucher belohnte am Ende die Künstler auf der Opernbühne.