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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Magdalenen-Tag als Warnung

Umweltamt informiert über Schutz vor Hochwasser und Starkregen

von Ilse Romahn

(21.07.2020) Seit Wochen hatte die Stadt unter großer Hitze gelitten in jenen Juli-Tagen 1342. Das Wasser in den Brunnen wurde knapp, die Straßen und Wege wurden staubtrocken, der Ackerboden wurde rissig und betonhart.

Das Main-Hochwasser 2011
Foto: Stadt Frankfurt / Umweltdezernat
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Als dann der große Regen kam und tagelang nicht aufhörte, konnten die Böden all das Wasser nicht aufnehmen. So kam es zu einem Inferno, das als „Magdalenen-Hochwasser“ (der 22. Juli ist der Tag der Heiligen Magdalena) in die Annalen vieler an Flüssen gelegener Städte wie Frankfurt einging.

Der Pegel des Mains stand damals knapp unter acht Meter, ein bis heute nicht mehr erreichter Wert. Viele Tote waren zu beklagen, die Alte Brücke wurde fortgeschwemmt, von der Dreikönigskirche in Sachsenhausen guckte nur noch das Dach aus dem Wasser. Die Flutwelle hinterließ in großen Teilen der Stadt eine Schlamm- und Geröllwüste.

Heute, 678 Jahre später, hat die Stadt Frankfurt Schutzmaßnahmen gegen Hochwasserereignisse entwickelt, wäre aber bei einem solch extremen Ereignis wie dem Magdalenenhochwasser nur sehr eingeschränkt zum Schutz in der Lage. Extreme Wetterlagen mit Starkregen können immer wieder auftreten. Laut einer Studie, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) im Auftrag des Umweltamts erstellt hat, bringt der Klimawandel auch ein größeres Risiko für heftige Unwetter mit sich.

Das letzte größere Hochwasser am Main war im Januar 2011 mit einem maximalen Pegelstand von 4,84 Metern. Hierbei wurde die Hochwassermeldestufe 3 leicht überschritten und vereinzelt bebaute Grundstücke, Keller und Straßen überflutet. Im Juni 2016 liefen nach mehrere Tage anhaltenden heftigen Regenfällen Keller voll und in einigen Unterführungen und Tiefgaragen stand das Wasser bis zu 80 Zentimeter hoch. Übrigens: Die Markierungen mit den höchsten Pegelständen des Mains sind am Eisernen Steg zu sehen.

Der Schutz vor Hochwasser und Starkregen ist heute mindestens so aktuell wie im späten Mittelalter. Das Umweltamt hat zu diesen Themen relevante Informationen gesammelt und in zwei Flyern zusammengefasst. Bereits 2019 erschien der Flyer zum Thema Starkregen, ergänzt wird er durch den aktuell fertiggestellten Hochwasser-Flyer.

Darin werden unter anderem die unterschiedlichen Hochwassertypen beschrieben. So steigt das Wasser im Main eher langsam, während etwa bei den Taunusbächen schon durch Starkregen im Einzugsgebiet Hochwasserwellen schnell entstehen können. Vor allem aber enthält der Flyer wichtige allgemeine Hinweise zum Schutz vor Hochwasser.

Die Flyer „Gefahr durch Starkregen – sorgen Sie vor!“ und „Gefahr durch Hochwasser – sorgen Sie vor!“ können beim Umweltamt telefonisch unter (069)21239100 bestellt werden. Im Internet sind sie unter https://frankfurt.de/themen/umwelt-und-gruen/umwelt-und-gruen-a-z/wasser/starkregen und https://frankfurt.de/themen/umwelt-und-gruen/umwelt-und-gruen-a-z/wasser/hochwasser abrufbar.

Weitere Informationen zum Thema Starkregen gibt es im Umweltamt bei Linda Malessa, Telefon (069)21271409, E-Mail linda.malessa@stadt-frankfurt.de und zum Thema Hochwasser bei Thomas Andres, Telefon (069)21239179, E-Mail thomas.andres@stadt-frankfurt.de . (ffm)