Letzte Aktualisierung: 14.01.2025
LUCHS-Preis Dezember für den Erzählband „Fucking fucking schön“ von Eva Rottmann
von ZEIT Verlagsgruppe
(05.12.2024) Der LUCHS-Preis Dezember geht an die Autorin Eva Rottmann für ihre Kurzgeschichtensammlung „Fucking fucking schön“, erschienen bei Jacoby & Stuart und empfohlen ab 14 Jahren.
Der erste Kuss, der erste Orgasmus, der erste Sex: Eva Rottmann erzählt in zehn Geschichten von zehn ersten Malen – und von den Sehnsüchten, Ängsten und anderen Gefühlen, die damit verbunden sind: Da ist zum Beispiel Alex, die sich einredet für Fabian mehr als ein One-Night-Stand zu sein; Teddy küsst das erste Mal einen anderen Jungen; Tini möchte wissen, wie sich ein Orgasmus anfühlt; Lou flieht in die Queer-Community einer Großstadt; Yasin und Leyla sind ineinander verliebt, stehen sich aber selbst im Weg. Eva Rottmann, die für ihren Jugendroman „Kurz vor dem Rand“ im Oktober mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, erzählt von den Missgeschicken und falschen Erwartungen, von den Sorgen, nicht schön, nicht gut, nicht genug zu sein. Jede ihrer Figuren zeichnet sie warmherzig und wahrhaftig, aber nicht als Vorbilder. Sie machen Fehler, verletzen andere, belügen und verraten sich selbst.
„Wenn Erwachsene mit Jugendlichen über Sex reden, kann das schnell verklemmt und krampfig werden”, schreibt Katrin Hörnlein in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. „Umso verblüffender ist die Leichtigkeit, mit der Eva Rottmann diese Geschichten erzählt, wie sie Ernsthaftigkeit und Witz austariert, wie sie die Nöte ihrer Figuren nicht kleinredet und ihnen zugleich Auswege öffnet.“ Die Autorin habe einen Erzählband geschaffen, „der keine Ratschläge gibt, sondern anrührend, verstörend und herzzerreißend von Sex erzählt. Es ist ein Buch, das man jedem Teenager wünscht und das Erwachsene verschenken können, ohne dass es peinlich wird“ urteilt die verantwortliche Redakteurin für das ZEIT-Ressort Junge Leser.
Jeden Monat vergeben DIE ZEIT und Radio Bremen den LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Aus den zwölf Monatssiegern wird der Jahres-LUCHS gewählt. Die Jury bilden derzeit die Übersetzerin Brigitte Jakobeit, Benno Hennig von Lange vom Jungen Literaturhaus Frankfurt, Ziphora Robina von Radio Bremen sowie Autor und Philosoph Jörg Bernardy. Jury-Vorsitzende ist Katrin Hörnlein, die bei der ZEIT das Ressort Junge Leser und die Kinder- und Jugendliteratur verantwortet.
In diesem Monat empfiehlt die LUCHS-Jury außerdem:
• das Bilderbuch „Susie im Supermarkt“ von Daniel Fehr und Claudia Burmeister (Bohem), empfohlen ab 4 Jahren
• den „KinderKalender“ von der Internationalen Jugendbibliothek (Moritz), empfohlen ab 6 Jahren
• das Kinderbuch „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern schlägt zurück“ von Emma Carroll und Lauren Child, übersetzt von M. Hertle (Woow Books), empfohlen ab 9 Jahren
• das Jugendbuch „Die Menschenrechte“ von Angelika Nußberger und Rotraut Susanne Berner (C.H. Beck), empfohlen ab 12 Jahren
• den Jugendroman „Ein Lied für Ella Grey“ von David Almond, übersetzt von A. Ernst (Freies Geistesleben), empfohlen ab 14 Jahren.
Radio Bremen stellt das Buch und den aktuellen Preisträger am Donnerstag, 5. November, um 15.10 Uhr auf Bremen Zwei vor. Das Gespräch zum Buch wird online unter www.radiobremen.de/luchs abrufbar sein.