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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Lichtprojektion von Robert Seidel auf der Fassade des Deutschen Romantik-Museums

11.-14. September 2021, täglich ab Dämmerung – 23 Uhr OBSIDIAN

von Ilse Romahn

(08.09.2021) Robert Seidel wird anlässlich der Eröffnung des Deutschen Romantik-Museum die Fassade des neuen Ausstellungshauses inszenieren. In seiner Projektion macht er künstlerische Schaffensprozesse fragmentarisch sichtbar. Solche Prozesse sind komplex verästelt, in ihnen verspannen sich Anspruch und Realisierung mit ungewissem Ausgang.

Obsidian – Lichtprojektion von Robert Seidel auf der Fassade des Deutschen Romantik-Museums
Foto: Robert Seidel
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Robert Seidels Projektion versammelt die Fragmente eines solchen nichtlinearen Prozesses und bildet ihn auf der Fassade des neuen Deutschen Romantik-Museums ab.

Inspiriert von den umfassenden Archiven des Freien Deutschen Hochstifts, dem Trägerverein des Museums und des Frankfurter Goethe-Hauses, und den in den vergangenen hundert Jahren zusammengetragenen Handschriften, Manuskripten und Zeichnungen wird in Seidels Arbeit ‚Obsidian‘ der schweifende Blick des Künstlers als Entdecker eingefangen, der aus einer überbordenden Fülle von Quellen etwas Ungesehenes schafft. Unterstützt von artifiziellem Nebel und einem eigens komponierten Soundtrack von Markus Popp (Oval) und der Altistin Stine Marie Fischer wird ‚Obsidian‘ ein kristallines Assoziationsnetz entfalten, welche das Erhabene und Ungreifbare in die urbane Sinneswelt zurückholt.

„Robert Seidels Arbeiten lassen spürbar werden, was schon die Romantiker bewegte, das Verlangen, Gegensätze zusammen zu bringen, ohne sie zu nivellieren: Licht und Dunkelheit, Vergänglichkeit und Unbedingtheit, Abgrund und Glück, die Manifestation von Schönheit im Ephemeren. Ohne sich auf ein einzelnes, konkretes Objekt aus unserem Bestand zu beziehen, spürt Robert Seidel dem feinen Verlauf des Entstehens von Kunst nach. Er erschafft dabei selbst ein Werk, das so schön und klug, der Romantik nach Jahrhunderten einen weiteren Ton hinzufügt“, betont Dr. Mareike Hennig, Leiterin der Kunstsammlungen des Freien Deutschen Hochstifts.

Die Arbeit von Robert Seidel zeigt eindrücklich, dass Lichtkunst nicht nur Oberflächen verändert, sondern vielmehr neue Bedeutungsebenen aufzeigt, Perspektiven öffnet und Sinnschichten offenlegt, die vorher verborgen waren. Das Auftragswerk sollte ursprünglich zur Luminale 2020 gezeigt werden, die aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste.

Robert Seidel arbeitet an der Grenzerweiterung von abstrahierter Schönheit durch visuelle, technologische und wissenschaftliche Ansätze. Seine Projektionen, Installationen und Experimentalfilme wurden auf zahlreichen internationalen Festivals und in Museen wie dem Palais des Beaux-Arts Lille, ZKM Karlsruhe, Art Center Nabi Seoul, Young Projects Los Angeles sowie dem MOCA Taipeh gezeigt und unter anderem mit dem Ehrenpreis der KunstFilmBiennale und dem Visual Music Award Frankfurt ausgezeichnet.

Ein Projekt des Freien Deutschen Hochstifts und der Luminale e. V.
Mit freundlicher Unterstützung von Indochina Travelsreies-deutsches-hochstift.de www.freies-deutsches-hochstift.de