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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Lesebühne Kriftel

von Adolf Albus

(16.10.2020) Eine Lesung in Zeiten von Corona ist anders. Aber besser als keine Veranstaltung. Und so waren die 20 Sitzplätze im Foyer auch schon nach einem Tag der Bekanntgabe reserviert. „Wir sind sehr froh, dass die Gemeinde das Bürgerhaus zur Nutzung geöffnet hat, denn in der Bücherei sind zurzeit leider keine Lesungen möglich“, so Hanna Dunkel vom Kulturforum Kriftel, die regelmäßig Autoren auf die „Lesebühne“ einlädt.

Foto: A. Dunkel
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„Ohne die übliche Pause mit einem Getränk, etwas zum Knabbern und vor allem einem kleinen Plausch und Austausch mit anderen Besuchern ist so eine Veranstaltung nicht so wie sonst“, so ihr Fazit. Und dann kam kurzfristig auch noch eine Absage: Sabine Witt, die als Autorin und Herausgeberin der Anthologie „Reisen Essen Schreiben“ eingeladen war, mailte der Organisatorin am Morgen der Veranstaltung, dass sie nicht kommen könne, weil Frankfurt zum Risikogebiet geworden sei, und sie dort umsteigen müsse.

 

So las Hanna Dunkel eigene Geschichten und die von Reisen nach Masuren und Schweden aus der Anthologie. Wie man die schwedische Spezialität, den bestialisch stinkenden Fisch „Surströmming“, herstellt und wie man ihn verspeisen kann, wissen nun alle Zuhörer und könnten unbekümmert nach Schweden reisen – nach der Coronazeit.

 

Der Musikerin, Irith Gabriely, gelang es mühelos, jeden einzelnen Menschen im Saal mit ihrer Klarinette anzusprechen und zu begeistern (mit fünf Metern Abstand). Und sie hatte auch genügend Musiktitel parat, so dass das Fehlen der zweiten Autorin nicht vermisst wurde. Auch die ausgewählten Texte kamen gut an, sagte sie und dankte für die Einladung nach Kriftel.

 

20. November: Krimilesung mit Berliner Autor

„Die nächste Lesebühne wird durch einen Honorarzuschuss des Förderverein Buch das Budget des Kulturforums entlasten“, freut sich Hanna Dunkel. „Damit sollen Lesungen als Ort der Begegnung zwischen Autoren, Autorinnen, Leserinnen und Lesern wiederbelebt werden.“ Ob die Veranstaltung im Foyer des Bürgerhauses oder in der Aula der Weingartenschule stattfindet, wird noch bekanntgegeben werden.

Fest steht: Sie findet am Freitag, den 20. November, um 20 Uhr mit Gunnar Kunz statt. „Wir hoffen, dass er aus Berlin anreisen kann“, so Dunkel. Er schreibt unter anderem Kriminalromane, die in der Weimarer Republik spielen. Sein Roman „Ausgeleuchtet“ handelt von einem Mord im Theater. „Da Gunnar Kunz auch Regisseur ist, wird er auch einiges aus seiner Theatertätigkeit erzählen“, kündigt die Organisatorin an. Paul Pfeffer wird auf seinem Saxophon passend dazu Unterhaltungsmusik aus den 20er Jahren spielen.