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Letzte Aktualisierung: 10.12.2024

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Leipziger Ausstellung „Das Denkmal ist…“ geht auf Deutschlandreise

von Ilse Romahn

(02.05.2024) In Leipzig entsteht ab 2025 auf Beschluss des Deutschen Bundestages ein nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal, um die Erinnerung an die Friedliche Revolution vom Herbst 1989 in Gegenwart und Zukunft lebendig zu halten. Die Stiftung Friedliche Revolution betreut den Entwicklungsprozess rund um das künftige Denkmal.

Im Herbst 2023 hat die Stiftung dazu die Wanderausstellung „Das Denkmal ist…“ entwickelt. Elf internationale Künstlerinnen und Künstler thematisieren in der Ausstellung anhand von filmischen Arbeiten grundsätzliche Aspekte von Erinnerungskultur und Denkmalsprozessen. Zur Premiere im September und Oktober 2023 kamen mehr als 4.000 Besucher.

Ab Mai 2024 geht die Ausstellung nun auf Reisen in die westlichen Bundesländer. Zwischen Mai und September 2024 macht sie Station in Frankfurt am Main, Karlsruhe, Nürnberg, Hannover und Bonn. Jeweils rund drei Wochen lang wird sie in diesen Städten darüber informieren, wie der Denkmals-Prozess sich bis heute entwickelt hat. Ein umfangreiches und dialogorientiertes Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung um Führungen, Diskussionsrunden, Lesungen, Workshops und Performances.

Start in Frankfurt vor der Deutschen Nationalbibliothek
Auf Initiative der neuen Bundesstiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte ist vom 3. Mai bis zum 1. Juni 2024 die Leipziger Wanderausstellung in Frankfurt auf dem Vorplatz der Deutschen Nationalbibliothek zu sehen. Die Schau lädt ein zur künstlerischen Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur und Denkmalsprozessen in Deutschland und Osteuropa. Die Ausstellung präsentiert sich in einem außergewöhnlichen Ambiente, nämlich in einer historischen Raumerweiterungshalle (REH), einer mobilen Architektur aus den 1960er-Jahren des 20. Jahrhunderts – zugleich Blickfang und Begegnungsort. Die Ausstellung findet als Beitrag zur Woche der Meinungsfreiheit (3. bis 10. Mai) des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Nationalbibliothek und der neuen Bundesstiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte statt und will in diesem Kontext auch Anlaufpunkt für Debatten um demokratische Werte und ihre Bewahrung sein.

Gesine Oltmanns, Vorstand der Stiftung Friedliche Revolution, hebt hervor: „Mit der Ausstellung und dem geplanten Denkmal schauen wir bewusst über den Leipziger Tellerrand hinaus. Denn das geplante Denkmal ist kein Leipziger Denkmal, sondern als Erinnerungsort deutscher Demokratiegeschichte von nationaler Bedeutung. Schließlich ist ein zentrales Resultat der Friedlichen Revolution das wiedervereinte Deutschland. Dabei ist es sehr wichtig, die Friedliche Revolution als europäische Revolution, insbesondere verbunden mit den Freiheitsbewegungen dieser Zeit in Mittel- und Osteuropa, zu verdeutlichen.“

Mit der „Westreise“ wolle man auch aktuelle Impulse setzen und zeigen, dass aus der Friedlichen Revolution der Auftrag gewachsen ist, die Demokratie gemeinsam zu gestalten und zu beschützen. Was in Zeiten von Populismus und anwachsender Demokratiefeindlichkeit umso wichtiger sei.

„Die Friedliche Revolution von 1989 ist ein Meilenstein in der deutschen wie auch europäischen Demokratiegeschichte, an den deutschlandweit immer wieder erinnert werden muss, weil sie zeigt, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist und immer wieder neu ausgehandelt werden muss“, erklärt Dr. Kai-Michael Sprenger von der Bundesstiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte.

Weitere Informationen: Freiheits- und Einheitsdenkmal: www.freiheitsdenkmal-leipzig.de
Ausstellung und Programm in Frankfurt am Main: www.dnb.de/DE/Kulturell/DasDenkmal/dasDenkmal.html

Hintergrund: Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig
In Leipzig entsteht ab 2025 ein nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal, um die Erinnerung an die Friedliche Revolution vom Herbst 1989 in Gegenwart und Zukunft lebendig zu halten. Politische Basis dafür ist der Beschluss des Deutschen Bundestages. Der Leipziger Stadtrat hat im Oktober 2017 die Stiftung Friedliche Revolution mit einem Entwicklungsprozess für das Denkmal beauftragt. Der internationale künstlerische Wettbewerb startete im März 2024, der Bau des Siegerentwurfs ist ab Oktober 2025 geplant. www.freiheitsdenkmal-leipzig.de

Deutsche Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek sammelt seit über 100 Jahren alle deutschen und deutschsprachigen Publikationen in Wort und Ton ab 1913, dokumentiert und archiviert sie und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. Ihre umfassenden Dienstleistungen bietet sie an den beiden Standorten in Leipzig und Frankfurt am Main und in digitaler Form global an. Mit dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945 und dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum verfügt die Deutsche Nationalbibliothek darüber hinaus über wertvolle und reichhaltige Sondersammlungen.

Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte
Die Stiftung „Orte der deutschen Demokratiegeschichte“ ist eine bundesunmittelbare Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Stiftung verfolgt das Ziel, durch Projektförderungen demokratiehistorischer Vermittlungs- und Bildungsangebote sowie durch eigene Veranstaltungen und Kooperationen mit verschiedenen Partnerinstitutionen, die Bedeutung und den Wert dieser vielfältigen historischen demokratischen Traditionen für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung sowie für ein funktionierendes stabiles und gerechtes Gemeinwesen breitenwirksam in die Zivilgesellschaft zu vermitteln.

Woche der Meinungsfreiheit
Vom Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai bis zum Tag der Bücherverbrennung in Deutschland am 10. Mai lädt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels gemeinsam mit der neu gegründeten Stiftung Freedom of Expression und der Frankfurter Agenturallianz Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen dazu ein, deutschlandweit Veranstaltungen und Kampagnen zu initiieren. Aktuell haben sich über 50 zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen angeschlossen, darunter Verlage, Buchhandlungen, Pressehandel, Bibliotheken, Gewerkschaften, Kirchen, Musikszene, Vereine, Verbände und Stadtverwaltungen. www.woche-der-meinungsfreiheit.de