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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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LED-Licht: Eine Gefahr für die Gesundheit?

von Bernd Bauschmann

(28.10.2022) Dass blaues Licht auf Dauer nicht gut für die Augen ist, ist weithin bekannt. Einer französischen Studie zufolge soll sich auch der Anteil des blauen Lichts in LED-Lampen negativ auf die Sehnerven auswirken. Von einer generellen Gesundheitsgefährdung in Verbindung mit LED-Lampen zu sprechen, wäre jedoch maßlos übertrieben. Wie sich LED-Licht auf die Gesundheit auswirkt, erfahren Sie im Folgenden.

Foto: Pixabay / Eduardo Silva Barbosa
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Weitaus weniger schädlich als andere Leuchtmittel
Fakt ist, dass LED aktuell eine der fortschrittlichsten, effektivsten und effizientesten Beleuchtungsmethoden ist. Frühere Leuchtmittel enthielten oft giftige, chemische Substanzen, die eine Entsorgung auf dem Sondermüll notwendig machte. Das alles trifft auf moderne LED-Leuchten nicht zu. So geht weder vom Material selbst, noch vom abgestrahlten Licht eine akute Bedrohung für Leib und Leben aus.

Licht kann die Gesundheit beeinträchtigen
Dennoch hat LED-Licht – wie jede andere Lichtquelle auch – das Potenzial, die Augen zu schädigen. Dies geschieht glücklicherweise nur sehr selten und ist bei sachgemäßem Gebrauch praktisch ausgeschlossen. In jedem Fall ist das Risiko nicht höher als bei Energiesparlampen oder herkömmlichen Glühbirnen. Entwarnung kann ebenfalls für UV-Strahlen gegeben werden. Diese werden von LEDs nicht emittiert, sodass Ihre Haut keinerlei Risiken ausgesetzt ist.

Ausschlaggebend für eine Reizung der Augen ist das blaue Licht, das auch in LEDs verwendet wird. Letztlich besteht das typische LED-Weißlicht aus einer Kombination roter, grüner und blauer Anteile. Je heller und „kälter“ das weiße Licht ist, desto größer ist der Blauanteil, der im Verdacht steht, eine Makuladegeneration auslösen zu können. Dasselbe müsste dann allerdings auch für das natürlicherweise vorkommende Sonnenlicht gelten, das in etwa dieselbe Farbtemperatur besitzt.

Risikofaktor: Lichtintensität
Kritische Stimmen vermuten in höheren Lumen-Werten eine Gefährdung, die sich langfristig bemerkbar machen könnte. Das hat tatsächlich einen wahren Kern, vorausgesetzt Sie schauen längere Zeit direkt in einen Strahler oder ein Flutlicht. Von gewöhnlichen und haushaltsüblichen LED-Lampen, Paneelen oder einer LED Stripe geht keinerlei Gefahr aus.

Psychologische Wirkung der Farbtemperatur
Mit Farbtemperatur ist gemeint, ob Weißlicht eher „kalt“ oder „warm“ empfunden wird. Gemessen wird die Farbtemperatur, auch Lichtfarbe genannt, in Kelvin (K) gemessen. Wärmer empfundenes Licht sorgt für gemütliche Stimmung und ist für einen entspannten Fernsehabend die perfekte Wahl. Das kältere Lichtspektrum fördert hingegen die Konzentration und die Produktivität und wird daher gerne in Büros verwendet. Idealerweise sollte die Farbtemperatur an die Umgebung angepasst werden, da kaltweißes Licht in den Abendstunden sonst die Bildung von körpereigenem Melatonin beeinträchtigen und damit den Schlaf stören kann.

Entsorgung von LED-Lampen
Auch wenn LED-Lampen frei von giftigen Inhaltsstoffen sind, sollten Sie sie nicht über den Hausmüll entsorgen. Die darin enthaltene Elektronik kann auf dem Wertstoffhof wiederverwendet werden.