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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Kunsthaus Zürich: Erweiterungsbau mit William Forsythe

von Ilse Romahn

(12.04.2021) Vom 23. April bis 24. Mai 2021 lädt das Kunsthaus Zürich zur Preview seines neuen Erweiterungsbaus mit einer Arbeit des Choreografen William Forsythe (*1949) ein. 'The Sense of Things', eigens für diese Preview konzipiert, ist exklusiv für vier Wochen im Erweiterungsbau des Architekten David Chipperfield zu erleben.

Illner -TransportGlocken
Foto: Kunsthaus Zürich
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Kuratiert von Mirjam Varadinis, ermutigt «The Sense of Things» die Besucherinnen und Besucher, eine direkte Beziehung zur Architektur des neuen Gebäudes aufzubauen, das einige der bedeutendsten Sammlungen des Kunsthaus Zürich beherbergen wird. 

Museum als Klangkörper
In Forsythes akustischer Intervention, die über die Räume des Erweiterungsbaus verteilt ist, werden entwidmete Kirchenglocken in verschiedenen Größen, Tonhöhen und Klangfarben in einer kontrapunktischen Komposition aktiviert. Forsythe betrachtet Chipperfields Gebäude als einen immensen Klangkörper und lädt die Besucherinnen und Besucher ein, die Komposition über ihre Entdeckungsreisen durch das neue Museum individuell mitzugestalten und so seinen choreografischen Vorschlag zu verkörpern.

Besucher im Focus
Die Akustik steht bei einem Museumsbesuch normalerweise nicht im Vordergrund. Forsythes Intervention schärft die Wahrnehmung der Besucherinnen und Besucher dafür und macht deutlich, wie allgegenwärtig diese unsichtbare Facette des Museumsdesigns ist und welche Auswirkungen sie auf die Erfahrung der neuen Architektur hat. «The Sense of Things» betont die Neugier der Besucher als Schlüssel zum Verständnis der Komposition, die in ihren Nuancen jeweils durch eine sich «schrittweise» entfaltende, forschende Beziehung der einzelnen Besucher zum Gebäude und dessen Akustik geprägt ist.

Von Sinn und Zweck
Mit dieser Kooperation wollen das Kunsthaus Zürich und William Forsythe einem möglichst breiten Publikum einen Ort bieten, an dem nach enormen gesellschaftlichen Brüchen wieder Gemeinschaft entstehen kann. Sich zu versammeln, um den Klang eines Gebäudes zu erleben, ist sicherlich eine untypische Aktivität, aber auch eine unerwartet sanfte Art, das Museum als einen Ort vorzustellen, der eine wichtige Rolle in der Zivilgesellschaft spielen wird.

Von der Idee zur Ausstellung
Kuratorin Mirjam Varadinis antwortet auf Fragen von Christoph Stuehn, Leiter Verkauf & Services, Mitglied der Geschäftsleitung, über die Herausforderungen bei der Entwicklung und Umsetzung dieser ganz speziellen und einzigartigen Intervention am Mittwoch, 28. April 2021, 18–19 Uhr, Festsaal im Chipperfield-Bau am CHF 10.–/8.– ermässigt; CHF 4.– mit gültigem Ausstellungsticket und für Mitglieder.

Weitere Veranstaltungen
«The Sense of Things» aktiviert die Sinne und lässt uns den Ort «Museum» neu erleben. Das Rahmenprogramm unterstützt diese Erfahrung, indem es Führungen mit Menschen vorsieht, die aufgrund ihrer ganz speziellen Verfasstheit eine andere Körpererfahrung und Sensibilität mitbringen – wie z.B. blinde oder gehörlose Menschen, aber auch Kinder.

Mehr Infos ab Ausstellungsbeginn auf www.kunsthaus.ch.