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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Kunst im Karmeliterkloster entdecken

Führungen zu ‚Farbfeldern‘ von Gerd Winter und Ratgeb-Wandgemälden

von Ilse Romahn

(13.01.2020) Am Wochenende des 18. und 19. Januars bietet das Institut für Stadtgeschichte zwei Führungen zu Kunstwerken aus ganz unterschiedlichen Epochen im Karmeliterkloster an.

Am Samstag, 18. Januar, führt die Kuratorin und Kunstwissenschaftlerin Brigitta Amalia Gonser durch die Ausstellung „Farbfelder“ des Künstlers Gerd Winter. Im Foyer des Karmeliterklosters zeigt der Meisterschüler der Städelschule noch bis 10. Mai eine Auswahl seiner Werke aus den Jahren 2005 bis 2017. Der 1951 in Groß-Gerau geborene Künstler verbindet in seiner Farbfeldmalerei gestische Abstraktion mit meditativer Stille. Winters Malerei hat einen stark prozessualen Charakter: Schicht um Schicht werden auf Holz oder Leinwand solange Farbfelder aufgetragen, freigelegt oder neu überdeckt, bis nicht nur die gewünschte Textur der Bildfläche, sondern auch eine Ausgewogenheit der Bildkomposition erreicht ist, wobei es zu einem spannungsvollen Zusammenspiel zwischen Farbflächen und ornamentalen sowie linearen Strukturen kommt.

Am Sonntag, 19. Januar, führt die Kunsthistorikerin und Stadtführerin Sabine Mannel durch das mittelalterliche Karmeliterkloster und erläutert die Wandgemälde des schwäbischen Malers Jörg Ratgeb (um 1480 bis 1526). Jörg Ratgeb und seine Werkstatt schmückten zwischen 1514 und 1521 den gerade erweiterten Kreuzgang des Karmeliterklosters mit der Heilsgeschichte und das Refektorium mit Motiven der Ordensgeschichte aus. Die damals entstandenen Zyklen gelten als die bedeutendsten vorbarocken Wandmalereien nördlich der Alpen. Wer ist die Dame mit dem ausgefallenen schwarzen Hut? Was hat es mit den Männern bei der Einschiffung auf sich? Warum haben die Wandbilder Fehlstellen? Die den heutigen Betrachtern vielfach unbekannte Ikonografie wird ausführlich erläutert, sodass die beeindruckenden Bilder zum Sprechen gebracht werden.

Treffpunkt zu den Führungen ist jeweils um 15 Uhr das Foyer im Institut für Stadtgeschichte, Münzgasse 9. Die Teilnahme kostet sechs Euro, ermäßigt drei Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen gibt es unter http://www.stadtgeschichte-ffm.de (ffm)