Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

Werbung
Werbung

Kunst- und Kulturministerin Dorn: Doppelvilla in der Darmstädter Fritz-Bauer-Straße ist „Denkmal des Monats“

von Ilse Romahn

(02.06.2023) Architekten-Ehepaar holte Gebäude der Moderne aus Sanierungsstau Wiesbaden/Darmstadt. Die Doppelvilla in der Darmstädter Fritz-Bauer-Straße (bis Anfang Mai Hindenburgstraße) ist typisch für den Baustil der Moderne in den 1920er Jahren: Klar und kubisch stehen die beiden blockartigen Baukörper nebeneinander, verbunden mit einem einstöckigen Querriegel; nur die Gauben in den Dächern locken die Symmetrie etwas auf.

Ministerin Dorn (Mitte) und Ehepaar Sibylle und Felix Waechter
Foto: HMWK Hessen
***

Diese Kompaktheit und schlichte Form waren es, die das Architekten-Ehepaar Felix und Sibylle Waechter an der Villa fasziniert hat. Sie haben die Doppelhaushälfte mit der Hausnummer 11 restauriert und die historischen Details geschickt in Szene gesetzt. Dieses Engagement wurde nun gewürdigt: Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat die Villa heute als „Denkmal des Monats“ ausgezeichnet und 1.000 Euro Preisgeld überreicht.

„Um Baudenkmäler zu erhalten und zu pflegen, brauchen wir Menschen, die alten Gemäuern wieder neues Leben einhauchen. Felix und Sibylle Waechter haben diese Leidenschaft und das nötige Knowhow“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Ihre sensible Herangehensweise in der Erhaltung der historischen Substanz ist bemerkenswert – und sie legen großen Wert auf die Rolle des Handwerks: Die Sanierungsarbeiten an der Doppelvilla wurden mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege ausgezeichnet. Damit haben Felix und Sibylle Waechter nicht nur ein Gebäude aus dem Sanierungsstau geholt, sondern auch gezeigt, wie privates Engagement, Denkmalpflege und Handwerksbetriebe gemeinsam dafür sorgen, dass historische Gebäude weiterhin als Teil unseres kulturellen Erbes erhalten bleiben. Ich gratuliere herzlich zur Auszeichnung.“

Die Villa entstand zwischen 1925 und 1926 nach den Plänen der Architekten Jakob Krug einem Schüler des Mathildenhöhe-Künstlers Joseph Maria Olbrich, und Sixtus Grossmann. Als im Juni 2019 die Sanierungsarbeiten begannen, befand sich die Doppelvilla seit Jahrzehnten in einem Sanierungsstau. Viele Original-Bauteile schlummerten unter dicken Lack- und Farbschichten, zum Beispiel das Fischgrätparkett im Erdgeschoss. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz ließen Felix und Sibylle Waechter unter anderem Fenster, Türrahmen und Türen, die geschwungene Holztreppe, hölzerne Einbauten sowie die gusseisernen Heizkörper restaurieren und im Originalzustand wieder aufleben. Die renovierte Doppelvilla war 2020 für den Hessischen Denkmalschutzpreis nominiert.