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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Kulturdezernentin gibt Startschuss für Kulturentwicklungsplanung

von Ilse Romahn

(19.11.2021) Die Stadt Frankfurt am Main beginnt eine Kulturentwicklungsplanung. Auf Einladung von Kulturdezernentin Ina Hartwig ist der hierfür eingerichtete Lenkungskreis zu seiner ersten Sitzung zusammengekommen. Damit startet der auf zwei Jahre angelegte Prozess, der unter einer breiten Mitwirkung von Kulturakteuren sowie externer Experten und der interessierten Öffentlichkeit die Weichen für die zukünftige Entwicklung der Frankfurter Kulturlandschaft stellen soll.

Übergeordnete Schwerpunkte der Kulturentwicklungsplanung werden die Querschnittsthemen „kulturelle Teilhabe“ und „Digitalisierung“ sein. Auch die Bedarfe und Potentiale der freien Szene sollen verstärkt in den Blick genommen werden.
 
„Wir leben in einer Zeit gewaltiger gesellschaftlicher Veränderungen, die in einer Metropole wie Frankfurt besonders deutlich zum Vorschein kommen. Frankfurt ist heute die internationalste deutsche Großstadt. Menschen mit den unterschiedlichsten kulturellen Erfahrungen und sozialen Hintergründen leben in unserer Stadt zusammen. Es ist sehr wichtig, dass auch die Kulturangebote auf die Vielfalt unserer Stadtgesellschaft eingehen und allen Frankfurterinnen und Frankfurtern die Teilhabe an Kunst und Kultur ermöglichen. Seit meinem Amtsantritt ist daher die Förderung der kulturellen Teilhabe für mich von oberster Priorität und wird zentraler Schwerpunkt der Kulturentwicklungsplanung sein. Neben den Kulturinstitutionen leistet auch und gerade die freie Szene, die in Frankfurt traditionell sehr stark und vielschichtig ist, einen elementaren Beitrag für ein vielfältiges und lebendiges Kulturleben in unserer Stadt. Ihre Bedarfe und Entwicklungspotentiale wollen wir ebenfalls in den Fokus rücken, um in Erfahrung zu bringen, wie wir ihre Arbeitsbedingungen weiter verbessern und ihre Sichtbarkeit stärken können. Die Digitalisierung hat zudem einen tiefgreifenden Wandel unserer gesamten Lebens- und Arbeitswelt eingeleitet, der auch neue Herausforderungen und Chancen für den Kulturbereich mit sich bringt. Auch die Digitalisierung wird daher ein Schwerpunkt der Kulturentwicklungsplanung sein, damit wir die Frankfurter Kulturlandschaft zukunftsfähig machen. Alle Kulturakteurinnen – und akteure unserer Stadt möchte ich sehr herzlich dazu einladen, sich an diesem Prozess zu beteiligen“, sagte Kulturdezernentin Hartwig.
 
Das Konzept für die Kulturentwicklungsplanung wurde im vergangenen Jahr vom Kulturamt gemeinsam mit dem Kulturberater Patrick S. Föhl entwickelt. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Dr. Patrick S. Föhl einen bundesweit anerkannten Experten für Kulturentwicklungsplanungen für unser Vorhaben gewinnen konnten, der bereits viele andere deutsche Großstädte bei diesem Prozess begleitet hat und seine umfangreiche Expertise und Erfahrung einbringen wird“, betonte Hartwig. Vorgesehen ist ein dreistufiger Ablauf. In der Erhebungsphase werden im kommenden halben Jahr verschiedene Befragungen zu den thematischen Schwerpunkten der Kulturentwicklungsplanung durchgeführt. Geplant sind unter anderem Fokusgruppengespräche mit Bürgern und Experten, Befragungen der Besucher in den Kultureinrichtungen aber auch von Personen, die die Kultureinrichtungen bislang noch nicht genutzt haben, Experteninterviews mit Vertretern der Kulturinstitutionen und der freien Szene sowie eine breit angelegte Online-Umfrage. Die Ergebnisse der Befragungen bilden die Grundlage für die Beteiligungsphase, die im zweiten Halbjahr 2022 beginnen wird. In themenzentrierten Workshops mit den Kulturakteuren werden in der Beteiligungsphase Maßnahmenvorschläge für die weitere Entwicklung der Frankfurter Kulturlandschaft erarbeitet. In der Konzeptionsphase sollen die priorisierten Maßnahmenvorschläge schließlich ausgearbeitet werden. Mit der Vorlage der Ergebnisse der Kulturentwicklungsplanung wird im zweiten Halbjahr 2023 gerechnet.
 
„Die bereits vorab gesetzten Schwerpunkte der Frankfurter Kulturentwicklungsplanung unterscheiden diese von der klassischen Form von Kulturentwicklungsplanungen, die zu Beginn thematisch sehr offen ansetzen, versprechen jedoch von Anfang an eine hohe thematische Fokussierung und inhaltliche Tiefe des Prozesses. Ich bin sehr gespannt darauf, die Frankfurter Kulturlandschaft und ihre Akteurinnen und Akteure kennenzulernen, und freue mich auf die Diskussionen und die Zusammenarbeit in den verschiedenen Formaten“, sagte Föhl.
 
Neben der kooperativen Erarbeitung von Maßnahmenvorschlägen und Handlungsempfehlungen soll die Kulturentwicklungsplanung eine breite Debatte über die weitere Entwicklung der Kulturlandschaft ermöglichen. Auch externe Experten werden zu spezifischen Fragestellungen in den Prozess eingebunden. Für das zweite Halbjahr 2022 ist zudem ein Projekt im öffentlichen Raum geplant, in dem auch die interessierte Öffentlichkeit Ideen und Vorschläge einbringen kann. Mit den „kep.talks“ sind darüber hinaus Diskussionsveranstaltungen zu den Schwerpunktthemen geplant. Eine Website wird ab dem Frühjahr 2022 fortlaufend aktuelle Informationen über den Prozess bereitstellen. (ffm)