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Kranke Zähne – kranker Organismus

Bakterien im Mund belasten den ganzen Körper

Eine mangelnde Mundhygiene sorgt nicht nur für schlechten Atem, sondern führt auch zu Karies, Zahnfleischbluten und Parodontitis.

„Oftmals scheuen sich Patienten dann vor dem Gang zum Zahnarzt, aber im Laufe der Zeit nehmen schädliche Bakterien Überhand, die im Verdacht stehen, Herz-Kreislaufprobleme oder sogar Alzheimer zu begünstigen“, erklärt Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf im St. Vinzenz-Krankenhaus.

Bedrohliche Bazillen
In der Mundhöhle tummeln sich etwa 50 Milliarden Bakterien. Viele davon wehren gefährliche Krankheitserreger ab, schützen vor Infektionen und sorgen für eine Balance der Mundflora. „Kippt dieses Gleichgewicht aufgrund nachlässiger Hygiene, vermehren sich die Kleinstlebewesen unkontrolliert und bilden schädliche Säuren, die nicht nur den Zahnschmelz, sondern auch das umliegende Gewebe angreifen“, erklärt Dr. Sliwowski. Das Immunsystem reagiert darauf beispielsweise mit einer Entzündung des Zahnfleisches oder des Zahnhalteapparates, der sogenannten Parodontitis, die im schlimmsten Fall zu Zahnverlust führt. Zusätzlich gleicht das entzündete Areal einer Eintrittspforte, über die gefährliche Krankheitserreger eindringen und sich im gesamten Organismus verteilen.

Gesundheit in Gefahr
Als Markerkeim stellt Porphyromonas gingivalis, der bei einer Parodontitis auftritt, eine besonders große Gefahr dar. Breitet er sich ungehindert aus, kann der aggressive Keim auf der einen Seite die Immunabwehrmechanismen beeinflussen und auf der anderen Seite durch Ablagerungen in den Arterien Veränderungen der Gefäße hervorrufen, was sich negativ auf die Herzgesundheit auswirkt und das Herzkreislaufsystem angreift. Wie weit sich die Keime verbreiten, zeigt eine chilenische Studie[[1]1]. Bei den Untersuchungen fanden Forscher heraus, dass sich bei Schwangeren mit der Diagnose einer drohenden Frühgeburt häufig aggressive parodontale Bakterien im Fruchtwasser befanden. Andere Tests ergaben sogar, dass der Keim im Verdacht steht, Alzheimer zu begünstigen beziehungsweise auszulösen, da er in Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit von Alzheimerpatienten nachgewiesen wurde.[[2]2] „Natürlich bedeutet eine Zahnerkrankung nicht direkt Herzinfarkt oder sonstige Gefahren – aber die Risiken steigen, wenn weitere Faktoren wie mangelndes Gesundheitsbewusstsein, falsche Ernährung, Stress, Rauchen und Übergewicht zusammentreffen“, weiß Dr. Sliwowski. Damit es gar nicht erst zu folgeschweren Schädigungen kommt, sollten Betroffene erste Symptome wie Zahnfleischbluten ernst nehmen und sich ausgiebig der täglichen Mundhygiene widmen. Zudem empfehlen Experten, zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung durchzuführen.

www.zahnimplantat-klinik-duesseldorf.de