Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

Werbung
Werbung

Klinikum F-Höchst zertfiziert für Behandlung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand

von Petra Fleischer

(19.03.2020) Das Klinikum Frankfurt Höchst ist zertifiziertes Cardiac Arrest Center für die besondere Behandlung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand.

Das  Klinikum Frankfurt Höchst ist vom Deutschen Rat für Wiederbelebung (GRC) kürzlich als Cardiac Arrest Center (Reanimationszentrum) für die besondere Behandlung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand zertifiziert worden. Damit ist es eines von bundesweit gerade einmal 25 Zentren sowie von drei in der Rhein-Main-Region. Der GRC hat in Zusammenarbeit mit den Fachgesellschaften Qualitätskriterien für solche zertifizierten Zentren festgelegt, die vom Klinikum Frankfurt Höchst erfüllt werden.

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb der Klinik sind eine schnelle Wiederbelebung vor Ort sowie die Weiterbehandlung in einer spezialisierten Klinik wesentlich für die Überlebenschancen der Betroffenen. Das Klinikum Frankfurt Höchst bietet laut GRC hierfür mit seinen Fachabteilungen die optimale Struktur und abgestimmte Abläufe, um diese Patienten im Schockraum akut zu versorgen und die notwendige Diagnostik und Therapie wie Koronarangiografie (Herzkatheter) oder Computertomografie durchzuführen. Die Nachsorge erfolgt auf der interdisziplinären Intensivstation. Hier stehen Kühlverfahren zum Schutz der Hirnfunktion, spezielle Narkoseverfahren und verschiedene Herz-Kreislauf­-Unter­stützungssysteme zur Verfügung. Diese werden auch in der Akutphase unter laufender Wiederbelebung angewandt. Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses wurden daher personelle, apparative und logistische Prozesse sowie die Qualität der Versorgung überprüft.

Auch das Training der Klinikmitarbeiter für Wiederbelebungsmaßnahmen wurde professionalisiert. Das Klinikum Frankfurt Höchst bildet seine Mitarbeiter nach international zertifizierten Kriterien in Reanimationsmaßnahmen (ACLS) aus.

„Insgesamt sichern wir mit dem 2018 gegründeten und jetzt zertifizierten Frankfurter Zentrum für Wiederbelebungsmedizin eine Versorgungskette, die die optimale Versorgung von wiederbelebten Patienten gewährleistet und somit die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöht“, erklärt Prof. Dr. Ulrich Hink, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin. Dazu gehört nicht nur eine besondere Struktur mit einer Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit einer geeigneten Notaufnahmeeinrichtung mit entsprechend ausgebildetem Personal für reanimierte Patienten. Ein Herzkatheterlabor mit der Möglichkeit unmittelbarer Katheter-Eingriffe, geeignete Kapazitäten auf der Intensivstation mit Nachweis einer fachintensivmedizinischen Betreuung sowie der Bildung eines lokalen Qualitätszirkels zur Reanimationsversorgung in enger Abstimmung mit Notarzt und Rettungskräften sind weitere wesentliche Voraussetzungen. Entscheidend für das Siegel der GRC ist auch die Teilnahme am Deutschen Reanimationsregister. Es bietet die Möglichkeit, die Qualität der Behandlung zu überprüfen und einen bundesweiten Vergleich der Zentren zu ermöglichen.  „Der rasche Transport betroffener Patienten in ein komplett dafür ausgestattetes und in dieser Problematik sehr routiniert arbeitendes Krankenhaus ist daher wichtigste Erstmaßnahme“, unterstreicht Prof. Dr. Hans Walter Striebel, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie.

Seit Mitte 2018 überprüft Oberarzt Dr. Daniel Bock als Verantwortlicher des Cardiac Arrest Centers Frankfurt Höchst (CARF) die Klinik-Ergebnisse wiederbelebter Patienten im Deutschen Reanimationsregister. Hier zeigte sich im bundesweiten Vergleich in Folge oben genannter Maßnahmen ein überdurchschnittliches Überleben mit gutem neurologischem Ergebnis. Des Weiteren trägt das Klinikum dazu bei, die Bevölkerung für Wiederbelebungssituationen zu sensibilisieren. Dies ist deshalb wichtig, weil fast zwei Drittel aller Reanimationen im häuslichen Umfeld stattfinden und die ersten Minuten die Prognose der Patienten entscheidend mitbestimmen. Im vergangenen Jahr wurden z.B. anlässlich des „World Restart a Heart Day“ auch Schülern Wiederbelebungs­maßnahmen mit Übungen an speziellen Reanimationspuppen näher gebracht.

Über die Klinik für Kardiologie, konservative Intensivmedizin, Angiologie
Die Klinik für Innere Medizin 1 Kardiologie, konservative Intensivmedizin, Angiologie bietet das gesamte Spektrum moderner Untersuchungsverfahren und Behandlungsmethoden für Herz- und Gefäßerkrankungen an. Hier stehen interventionelle, intensivmedizinische, medikamentöse, aber auch innovative Therapiekonzepte zur Behandlung der koronaren Herzerkrankung, der Herzinsuffizienz, verschiedenster Herzrhythmusstörungen, angeborener und erworbener Herzfehler, Gefäßerkrankungen und weiterer Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vordergrund. Besonders hervorzuheben sind die Akut-Interventionen bei Patienten mit Herzinfarkt, die Katheter-Verfahren bei Herzrhythmusstörungen, die Herz-Kreislauf-Unterstützungssysteme sowie die interventionelle Behandlung von strukturellen Herzerkrankungen, wie z.B. Herzklappenfehlern. Hinzu kommen Notfallstrukturen wie die zertifizierte Chest Pain Unit (Brustschmerzeinheit).

Das Klinikum Frankfurt Höchst ist ein leistungsstarker Maximalversorger im größten  kommunalen Klinikverbund der Region, der Kliniken Frankfurt Main-Taunus GmbH. 

Mehr Informationen zu den medizinischen Zentren im Internet unter www.KlinikumFrankfurt.de oder www.kliniken-fmt.de.