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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Klima- und Umweltdezernentin Heilig zum Welttag der Bienen am 20. Mai

„Wenn wir die Bienen verlieren, ist unser gesamtes Ökosystem in Gefahr. Helfen wir ihnen, helfen wir auch uns.“

von Ilse Romahn

(19.05.2022) „Die Zahlen sind weiter alarmierend. Mehr als die Hälfte der 561 Wildbienenarten sind gefährdet und stehen in Deutschland auf der Roten Liste“, sagt Klima-und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig anlässlich des Welltages der Bienen am Freitag, 20. Mai.

Wildwiesen wie diese mit einem großen Artenreichtum sind wichtig, um den Bienen das Überleben zu sichern
Foto: Dezernat Klima, Umwelt und Frauen
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„Als Blütenbestäuber nehmen Bienen eine Schlüsselfunktion in unseren Ökosystemen ein, so dass der Erhalt und die Förderung von Bienen auch für eine Stadt wie Frankfurt von besonderer Bedeutung sind. Ohne Bienen keine Äpfel, ohne Äpfel kein Apfelwein“, betont Heilig.
 
Neben unterschiedlichen Bedrohungsfaktoren wie Krankheitserreger und die Intensivierung der Landwirtschaft mit ihren Pestizideinsätzen und Monokulturen liegt eine weitere Ursache in der Strukturverarmung der Landschaft. Dadurch gehen Lebensraum und Nahrungs-, also Blütenangebot, verloren. Mit vielfältigen Maßnahmen versucht Frankfurt der Entwicklung gegenzusteuern. Angefangen mit der Frankfurter Biodiversitätsklausel, die in Pachtverträgen für Ackerland ab 5000 Quadratmetern konkrete Maßnahmen für die Arten- und Biotopvielfalt verlangt, über das 2021 vorgestellte Arten- und Biotopschutzkonzept, bis hin zum Wiesenkonzept. Seit 2013 verwandelt das Grünflächenamt durch spezielle auf Frankfurt angepasste Samenmischungen artenarme Grünflächen in artenreiche Wiesen. Insgesamt 403 Hektar dieser Wiesen gibt es derzeit im Stadtgebiet. Weitere etwa 32 Hektar werden zurzeit geprüft und möglichst umgesetzt.
 
Neben einem reichen Nahrungsangebot benötigen Wildbienen aber auch Hilfe zum Nisten, sagt Heilig: Wildbienen brauchen Hohlräume in Holz, in der Erde oder in Steinen, um darin Brutkammern anzulegen. Solche Nisthilfen, gerade auch in Privatgärten, sind ein wertvoller Beitrag für den Artenschutz und für die Erhaltung der Wildbienen. Von diesen Insekten gehen keine Stechattacken aus. Solitäre Bienen sind harmlos, überaus friedlich, besitzen meist keinen Stachel und stellen somit keine Gefahr dar.
 
„Jahrestage wie der heutige Welttag der Bienen oder auch der Tag der Biodiversität am 22. Mai erinnern uns daran, dass wir uns jetzt um ihren Schutz kümmern müssen“, betont Heilig. „Wenn wir die Bienen als Bestäuber verlieren, ist unser gesamtes Ökosystem in Gefahr. Helfen wir ihnen, helfen wir auch uns.“ (ffm)