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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Kleine Bakterien, großer Schaden!

Am Tag der Zahngesundheit dreht sich alles um Parodontitis

von Ilse Romahn

(24.09.2021) In diesem Jahr rückt der Tag der Zahngesundheit am 25. September Parodontitis in den Vordergrund. Dabei wird unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – Zündstoff!“ eben jene Krankheit beleuchtet, die sich meist unbemerkt im Mundraum entwickelt und im schlimmsten Fall zum Ausfallen der Zähne führt. Zwei Zahnärzte geben Tipps zur Vorbeugung und erklären, welche Symptome es zu beachten gilt.

Schutzmaßnahmen gegen Bakterien
Experte: Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf im St. Vinzenz-Krankenhaus: „Parodontitis entsteht durch Ansammlungen von Bakterien, die sich zum Beispiel in Form von Zahnbelägen äußern. Um die Bildung von Plaque zu verhindern, hilft eine gründliche und regelmäßige Mundhygiene. Diese beinhaltet morgens und abends die Zähne für je drei Minuten mit fluoridhaltiger Creme zu putzen und den Borstenkopf mindestens alle zwei Monate zu wechseln, damit sich Erreger nicht festsetzen. Als geeignete Putztechnik hat sich die KAI-Methode bewährt. Dabei gilt es als Erstes die Kauflächen und anschließend mit kreisenden Bewegungen die Außenflächen der Zähne zu reinigen. Zuletzt werden die Innenseiten vom Zahnfleisch zum Zahn gesäubert. Außerdem empfiehlt es sich, die Zunge mit einem Schaber und schwer zugängliche Stellen, sprich die Zwischenräume, mit Zahnseide oder Interdentalbürsten zu behandeln, da sich auch dort Ablagerungen festsetzen. Mundspülungen ergänzen die Pflege, indem sie mit ihren antibakteriellen Inhaltsstoffen Beläge lockern und Keime abtöten. Neben der alltäglichen Mundhygiene helfen regelmäßige professionelle Reinigungen dabei, Parodontitis vorzubeugen. Sie eliminieren unangenehme Schädlinge und entfernen selbst hartnäckige Ablagerungen zuverlässig. Dabei kommen zunächst Tabletten zum Einsatz, die Plaque einfärben und so sichtbar machen. Daraufhin findet eine gründliche Säuberung und Politur mithilfe von Handinstrumenten und speziellen Bürsten statt. Zuletzt wird ein Lack mit Fluoridgehalt auf die Zähne aufgetragen, um den Schmelz zu schützen. Ein weiterer Vorteil: Verfärbungen durch Nikotin oder Tee werden ebenfalls beseitigt, sodass die Zähne wieder heller erstrahlen.“

Sanfte Behandlung mit Laser
Experte: Dr. Lutz Spanka, Master of Science für Implantologie und Dentalchirurgie sowie Kieferorthopädie im ZahnZentrum NordWest in Hude: Wiederkehrendes Zahnfleischbluten dient als Warnsignal. Es stellt eine Abwehrreaktion des Körpers dar, der versucht die Bakterien herauszuspülen, um schlimmeren Folgen wie zum Beispiel eine Parodontitis vorzubeugen. Hören die Beschwerden nicht auf, sollten Betroffene einen Zahnarzt aufsuchen, um die Ursache zu ermitteln und gezielt dagegen vorgehen zu können. Bei tiefer liegenden Infektionen helfen oftmals Antibiotika. Allerdings können dabei verschiedene Nebenwirkungen auftreten, wie Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Resistenzbildung gegen den eingenommenen Wirkstoff oder ein verstärktes Auftreten von Allergien. Deshalb entscheiden sich viele Patienten gegen eine solche Behandlung. Ärzte können alternativ auf desinfizierende Spüllösungen zurückgreifen, die aber lediglich an der Zahnfleischoberfläche wirken. Mit der photodynamischen Softlasertherapie besteht dagegen eine wirksame Methode ohne Nebenwirkungen. Damit eliminieren Mediziner Keime in infizierten Zahnfleischtaschen und verhindern gleichzeitig Neuinfektionen. Mit dem Einsatz eines sogenannten Low-Level-Lasers steht Ärzten eine schmerzfreie und minimalinvasive Methode zur Verfügung, die nicht nur als unentbehrliche Ergänzung zur konventionellen Therapie bei Parodontitis gilt, sondern ebenso als wichtige Komponente bei der Vorsorge Anwendung findet. So kann der Softlaser bei einer professionellen Zahnreinigung restlos Bakterien in den interdentalen Zwischenräumen entfernen und beugt damit einer Parodontitis vor.“