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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Kinder wollen mehr über Corona wissen

Sie sollen in den Medien aber nicht von Experten präsentiert werden

von Dr. Maya Götz

(12.02.2021) Das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) beim Bayerischen Rundfunk hat 837 Kinder zwischen 6 und 13 Jahren u. a. dazu befragt, ob sie das Gefühl haben, sie hätten genügend Informationen, wie sie sich vor dem Coronavirus schützen können, und wer ihnen solche Informationen vermitteln sollte. Die meisten Kinder und Preteens wollen mehr Informationen über Corona. Die Erklärungen sollten dabei von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen und nicht von Experten kommen.

In der Studie „Das Themeninteresse von Kindern bei Nachrichtensendungen“ zeigte sich, dass sich überraschend wenig Kinder absolut sicher in ihrem Wissen über Corona sind. Der Aussage „Ich weiß gut, wie ich mich vor Corona schützen kann, und brauche keine weiteren Informationen“ beispielsweise stimmten nur 16 Prozent voll zu, 35 Prozent sagten „stimmt eher“. Dabei zeigen sich weder Geschlechter- noch Altersunterschiede. Viele Kinder (66 Prozent) suchen dabei aktiv nach neuen Informationen. Zudem würden die meisten (84 Prozent) zum Beispiel gerne wissen, wie es Kindern in anderen Ländern mit Corona geht – Insgesamt ein Zeichen dafür, dass sich Kinder auch nach fast einem Jahr mit der Pandemie nicht ganz sicher im Umgang mit dem Virus fühlen.

Moderieren soll ein Jugendlicher oder junger Erwachsener

Auf die Frage, wer ihnen diese Informationen präsentieren sollte, geben vier von zehn Kindern an, dass ein Jugendlicher bzw. junger Erwachsener die Moderation übernehmen sollte. Sechs- bis Siebenjährige könnten sich sogar ein Kind vorstellen. Experten hingegen möchten nur wenige an dieser Stelle sehen.

„Kinder brauchen Informationen, die gezielt auf sie abgestimmt und altersgerecht und verständlich aufbereitet sind“, so die Studienleiterin dazu. „Was die Studie deutlich zeigt, ist, dass wir die Unsicherheit von Kindern im Umgang mit dem Virus unterschätzen.“ In diversen Studien hat sich immer wieder gezeigt, dass Experten für Kinder meist völlig unattraktiv und in dem, was sie sagen, nicht verständlich sind. Hier gilt es, neue Entwicklungen, aber auch die Bestätigung des bisher Bekannten immer wieder attraktiv aufzubereiten und die Kinderperspektive auf das Leben in der Pandemie in den Mittelpunkt zu stellen.