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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Kinder- und Jugendtheater: Kulturamt schreibt Interimsbespielung für das Zoogesellschaftshaus aus

von Ilse Romahn

(25.01.2023) Das Kulturamt hat für die Entwicklung künstlerischer Produktionen für Kinder und Jugendliche im Zoogesellschaftshaus 50.000 Euro ausgelobt. Diese sollen noch in diesem Jahr stattfinden. Denn das zukünftige Kinder- und Jugendtheater im Zoogesellschaftshaus nimmt auf dem Reißbrett bereits konkrete Gestalt an:

Architekten und Theatermacher arbeiten hinter den Kulissen zusammen mit einer Gruppe von Jugendlichen als Vertretung der künftigen Besucherschaft an den Umbauplänen für das Zoogesellschaftshaus. 2024 soll der komplette Umbauplan fertig sein und als finale Bau- und Finanzierungsvorlage der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt werden.
 
Mit der Auslobung soll ein weiterer Schritt zur Bespielung des Zoogesellschaftshauses erfolgen, um einen vertieften künstlerischen Blick auf dieses besondere Haus zu werfen. Für die Entwicklung künstlerischer Produktionen lobt das Kulturamt Projektmittel von bis zu 45.000 Euro aus. Wesentlich ist dabei die Auseinandersetzung mit dem Ort mittels der darstellenden Künste, wie beispielsweise Tanz, Theater, Performance, Audio, Videowalks. „Die Produktionen sollen Aufführungen im Zoogesellschaftshaus zum Ziel haben und sich mit den Gegebenheiten des Raumes, seinen Möglichkeiten, seiner Zukunft, Gegenwart und Geschichte auseinandersetzen wollen“, heißt es in der Ausschreibung des Kulturamts. Ausdrücklich ermutigt wird dabei die Zusammenarbeit von zwei oder mehr Akteuren der Freien Szene.

Weitere 5000 Euro lobt das Kulturamt für ein integratives Begleitprogramm aus. Dieses soll sich an ein diverses Publikum richten, um möglichst viele Kinder und Jugendliche zu beteiligen und die Identifikation mit dem Haus zu fördern. Geplant sind die Aufführungswochenenden im letzten Quartal 2023. Das Vorhaben gehört zur Interimsbespielung im Zoogesellschaftshaus und wird vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain unterstützt.
 
„Von dieser neuen Auslobung erwarte ich mir konkrete Ideen und Konzepte aus der Freien Szene, die passgenau auf das Zoogesellschaftshaus zugeschnitten sind und die zeigen, was in diesem wunderschönen alten Gebäude an Potenzial für das Kinder-und Jugendtheater steckt“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig. „Die Ergebnisse werden den Fachplanerinnen und –planern wichtige Hinweise für den Umbau geben, denn das künftige Haus soll Kinder und Jugendliche aus wirklich allen Teilen der Frankfurter Stadtgesellschaft ansprechen. Das Produzieren im Zoogesellschaftshaus ist eine Möglichkeit, in dem Prozess künstlerisch Zeichen zu setzen.“ Bereits in den letzten drei Jahren waren immer wieder Gastspiele und Festivals im Haus zu Gast um zu zeigen, was an diesem Ort einmal künstlerisch möglich sein soll. Frankfurts Freie Szene hat sich von Beginn an eingebracht und unterschiedliche Künstler sind aktiv eingebunden.
 
Konzepte für die Auslobung können per E-Mail bis Mittwoch, 15. Februar, eingereicht werden. Die Auswahl erfolgt zeitnah. Probezeiten im Haus sind vorrausichtlich möglich und im Detail mit Zooverwaltung und Kulturamt zu planen. Zudem fallen keine Grundkosten wie Reinigung, Miete oder Hausmeister für die Nutzung des Hauses an. Das Kulturamt unterstützt und fördert nach Absprache zudem logistisch und je nach Format weitere Werbung und Ticketing.
 
Detaillierte Hinweise zur Auslobung und den einzureichenden Unterlagen und weitere Informationen sind erhältlich beim Kulturamt Frankfurt am Main, Projekt Jugendtheater im Zoogesellschaftshaus, Patricia Tratnik und Johannes Promnitz, Telefon (069)21235694, oder per E-Mail an kiju.zgh@stadt-frankfurt.de.
 
Das 1874 gebaute, im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstörte und zuletzt in den 1980er Jahren umgebaute Zoogesellschaftshaus ist mittlerweile dringend sanierungsbedürftig. Auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wird dort ein interaktives Zentrum für Kinder- und Jugendtheater eingerichtet, um die in Frankfurt bestehende Mangelsituation an Theaterräumen und -angeboten für Kinder und Jugendliche zu beheben. Die Räume sollen nach Fertigstellung auch der freien Theaterszene für ihre Produktionen, Workshops und Angebote der kulturellen Bildung offenstehen. (ffm)