Karte des Monats Mai: Historischer Stadtplan von Foltz-Eberle aus dem Jahr 1852

Foto: ffm
Die Karte bildet die damaligen Stadtgrenzen vor Erweiterungen und Eingemeindungen ab. Die ursprüngliche Quartierseinteilung (Buchstaben A bis O) ist auf dem Plan noch zu erkennen. Er enthält jedoch nicht mehr die Hausnummerierung nach Quartieren, sondern bereits die 1847 neu eingeführte Nummerierung nach Straßenname und Hausnummer. Deutlich zu erkennen sind die vollständigen Stadtmauern und Wallanlagen sowie detaillierte Darstellungen von öffentlichen Gebäuden, Kirchen, Plätzen, Straßenzügen und Parkanlagen. Anschaulich sieht man noch alle entlang der niedergelegten Festungswerke vorhandenen, ehemaligen Stadttore. Die Bebauung konzentrierte sich noch um den historischen Stadtkern rund um Dom und Römerberg mit einer Ausdehnung bis an den Anlagenring.
Der Durchbruch der Zeil nach Osten liegt noch in der Zukunft und sie endet an der Konstablerwache. Auch die Durchbrüche für die heute von der Straßenbahn befahrene Querverbindung von Bethmann- und Braubachstraße sind noch nicht vorhanden. An der Langen Straße erhebt sich der Neubau des Hospitals zum Heiligen Geist und südlich davon die in den 1820er Jahren errichtete Stadtbibliothek. Bereits zu erkennen sind die ersten Zeichen der einsetzenden Industrialisierung mit den drei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebauten Kopfbahnhöfen westlich der Gallusanlage.
Diese Karte bietet somit einen Blick auf Frankfurt vor der durchgreifenden Industrialisierung des späten 19. Jahrhunderts und den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und zeigt die Stadt, wie sie vor über 170 Jahren bestand. (ffm)