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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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Karstadt bleibt bis 2025 auf der Zeil

von Ilse Romahn

(29.09.2020) Es war ein langes Ringen um den Erhalt der Karstadt-Filiale auf der Zeil. Den Durchbruch brachte eine gemeinsame Vereinbarung von Oberbürgermeister Peter Feldmann und Planungsdezernent Mike Josef mit der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH sowie der Signa Holding als Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof.

Planungsdezernenent Mike Josef, Oberbürgermeister Peter Feldmann, der hessische Regierungssprecher Michael Bußer und Betriebsrat Norbert Sachs
Foto: Stadt Frankfurt / Maik Reuß
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Kern der Absichtserklärung: Karstadt bleibt für weitere vier Jahre und vier Monate auf der Zeil und betriebsbedingte Kündigungen sind in dieser Zeit ausgeschlossen.

Seit heute ist die Rettung endgültig in trockenen Tüchern! Auf der Betriebsversammlung unterzeichnete Oberbürgermeister Peter Feldmann am Montag, 28. September, die Vereinbarung. „Es war ein harter Kampf, der die Mitarbeiter viel Kraft gekostet hat. Aber es hat sich gelohnt und ich freue mich sehr, dass wir dieses traditionsreiche Kaufhaus retten konnten“, so Feldmann. Dass die Jobs der rund 240 Karstadt-Beschäftigten erhalten werden konnten, sei gerade in Zeiten von Corona ein wichtiges Zeichen. Auch für andere Mitarbeiter am Standort bringe die Erklärung eine Perspektive.

Auch Ministerpräsident Volker Bouffier hatte sich für den Erhalt des Standortes stark gemacht. Auf der Betriebsversammlung sprach sein Staatssekretär Michael Bußer. Er betonte, wie wichtig der Erhalt der Filiale sei, erinnerte aber auch: „Es gibt leider viele Beschäftigte bei Galeria Karstadt Kaufhof, deren Arbeitsplätze an anderen Standorten nicht erhalten werden konnten. Ihnen gilt unsere Solidarität.“ Planungsdezernent Mike Josef war ebenfalls anwesend, nannte die Vereinbarung „zukunftsweisend“: „Ich freue mich sehr, dass wir auch in diesen Zeiten Erfolgsmeldungen haben, die auf eine breite Zusammenarbeit zwischen Stadt, Land, den beteiligten Unternehmen und Gewerkschaften sowie insbesondere den Beschäftigten zurückzuführen sind. Wir geben jetzt nicht nur den Mitarbeitern Sicherheit für die nächsten Jahre, sondern verhindern auch langwierigen Leerstand direkt an der Zeil.“

In der Vereinbarung wird nicht nur die Zukunft des Karstadt-Standortes geregelt. Sie skizziert darüber hinaus die Entwicklung auf weiteren Schlüsselgrundstücken in der Frankfurter City. Ziel ist es, langen Leerstand zu vermeiden. Entgegen anderslautender Meldungen werden in der Absichtserklärung keine festen Zusagen gegenüber der Signa Holding zur Realisierung einer oder mehrerer Bauvorhaben getätigt. Alle Projekte müssen auf gängigem Weg beantragt und genehmigt werden. Bei Hochhausprojekten ist zudem ein Bebauungsplanverfahren notwendig. (ffm)