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Kampagne `Check wer fährt` startet wieder durch

Aktionstage zu Risiken im Straßenverkehr an sieben Frankfurter Schulen vom 12. bis 27. Juni

Beim Autofahren mit dem Handy telefonieren, schnell eine Nachricht tippen, E-Mails lesen oder beim Lenken, Bremsen, Schalten noch das Navi programmieren und Musiksender suchen: Ablenkung durch Smartphone und die "Infotainmentsysteme" im Auto zählt inzwischen zu einer zentralen Unfallursache. Verkehrsexperten gehen in Schätzungen davon aus, dass etwa 20 Prozent aller Unfälle durch Ablenkung verursacht oder mitverursacht werden - Tendenz steigend.

Ablenkung durch Handy und Co. wird deshalb auch bei den diesjährigen Aktionstagen „Check wer fährt“ neben den Gefahren durch Alkohol und Drogenkonsum im Straßenverkehr ein großes Thema sein. Sieben Frankfurter Schulen - drei Berufsschulen und vier Gymnasien - machen diesmal bei der Präventionskampagne mit, die das Drogenreferat der Stadt Frankfurt von Montag, 12., bis Dienstag, 27. Juni, anbietet.

„Wir müssen Jugendliche gut informieren, damit sie möglichst früh Verantwortungsbewusstsein und Risikokompetenz entwickeln. Das ist der beste Schutz“, sagt Stadtrat Stefan Majer. Die enge Kooperation mit Schulen ist ihm deshalb wichtig: „Hier erreichen wir alle Jugendlichen und können sie zielgerichtet und altersgemäß ansprechen.“

Während des Aktionstages an einer Schule fährt das „Check wer fährt“-Automobil auf dem Schulhof vor. Mit dabei ist die Fachstelle Prävention, die die Aktion vor Ort gestaltet und dabei unter anderem den beliebten Rauschbrillenparcours und weitere Mitmachaktionen aufbaut, aktuelle Informationen präsentiert und die Schüler bei einem Quiz knobeln lässen. Die Aktion beginnt jeweils gegen 10 Uhr und dauert pro Klasse etwa 20 Minuten.

Seit 17 Jahren läuft „Check wer fährt“ und ist gewissermaßen zum präventiven Dauerbrenner in Frankfurt geworden. Nicht von ungefähr: Vor allem Alkohol am Steuer ist neben Drogen- und Medikamenteneinfluss seit jeher ein zentrales Thema der Präventionskampagne für junge Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Die Zahl der Unfälle mit Verletzten, die auf Alkohol-Einfluss zurückzuführen sind, sind aufgrund der vielfältigen Präventionsangebote in den vergangenen Jahren zwar kontinuierlich gesunken - und sinkt weiterhin. Allein in der Zeitspanne von 2011 bis 2015 ging die Zahl der Unfälle mit Verletzten von 16046 auf 13361 zurück. Allerdings fallen in den Erhebungen des Statistischen Bundesamts junge Verkehrsteilnehmer zwischen 18 und 24 Jahren weiterhin als „Risikogruppe“ auf: Von den insgesamt 13661 Unfällen mit Verletzten aufgrund von Alkohol im Jahr 2015 war diese Altersgruppe allein bei mehr als 2500 Unfällen beteiligt.

Die 18 bis 24-Jährigen stechen ebenfalls bei der aktuellen Ablenkungsstudie des Allianz Zentrums für Technik aus dem Jahr 2016 heraus. Die meisten Unfälle, die auf Ablenkung zurückzuführen sind, wurden demnach von dieser Altersgruppe verursacht. Und obwohl der Gesetzgeber für das Telefonieren während der Fahrt ohne Freisprechanlage 60 Euro Bußgeld plus einem Punkt in Flensburg verhängt hat, kommt die Studie zu dem Schluss, dass nach wie vor 46 Prozent der Fahrer ihr Handy beim Autofahren benutzen. Verkehrssachverständige fordern deshalb seit Jahren, Ablenkung als Unfallursache in die Unfallstatistik des Statistischen Bundesamtes aufzunehmen.

Aufklärung bleibt Daueraufgabe – nicht zuletzt, damit Gesetze auch „ankommen“. Wie zum Beispiel die Info, dass Fahranfänger, die mit Handy am Steuer erwischt werden, zu einem Aufbauseminar und einer bis zu zwei Jahre verlängerten Probezeit verurteilt werden können.

Die Aufklärungsarbeit von „Check wer fährt“ beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Schul-Projektwochen einmal im Jahr. Die begleitende Broschüre zur Kampagne ist inzwischen in elfter Auflage erschienen. Speziell für Schüler wurde 2015 zudem ein Flyer entwickelt, der entsprechend dem veränderten Leseverhalten von Jugendlichen alles Wichtige kurz und knackig zusammenfasst. Über die Aktionen, Broschüren und Flyer wurden inzwischen mehr als 350.000 junge Menschen erreicht.

Broschüre und Flyer sind kostenlos im Drogenreferat der Stadt Frankfurt am Main zu haben. E-Mail: drogenreferat@stadt-frankfurt.de . Auf der Webseite http://www.checkwerfaehrt.de finden Jugendliche, junge Erwachsene und Multiplikatoren außerdem – ständig aktualisiert – alle wichtigen Informationen und Serviceangebote zu den Themen Alkohol, illegale Drogen und Ablenkung im Straßenverkehr. Auf der Seite surfen und lesen ist rund um die Uhr möglich – nur nicht am Steuer.